Die verschollene Katzen-Prinzessin

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"Gomene... ich bin wohl... wegen dieses Lichts... eingeschlafen..." murmelt er. "Das habe ich bemerkt. Und jetzt los." Ich lächele breit, nehme ihn an die Hand und ziehe ihn hinter mir her.

Langsam kam das Schloss immer näher und mittlerweile haben wir auch schon das Dorf erreicht. Unauffällig sieht Shû sich um. Er beobachtete jede Katze, an der wir vorbeilaufen. Denn diese verwandeln sich, als sie uns sehen, in Menschen mit Katzenohren und Katzenschweif. "Starren die... dich oder mich... an? ... Ich bin... mir... nicht ganz... sicher..." flüstert der Blonde mir dann zu, doch mein Blick ist sturr geradeaus auf den Weg gerichtet. Mir waren diese Blicke egal. "Wahrscheinlich uns beide. Dich sehen sie an, weil sie riechen das du ein Vampir bist und du obendrein nicht von hier kommst. Mich sehen sie an, weil ich entweder für verschollen oder tot erklärt wurde." antworte ich dann.
Ein kleines Katzenmädchen läuft neben mir her und bleibt schließlich vor mir stehen. Dadurch halten auch Shû und ich an. Die Kleine zuckt kurz mit ihren braunen Ohren, welche an der Spitze weiß werden. "Bist du die verschollene Prinzessin Ai?" fragt sie dann mit ihrer kindlichen Stimme. Währenddessen waren weitere Katzen näher an uns herangekommen und flüstern sich "Das kann sie nicht sein...", "Das... das ist unmöglich..." und "Der König und die Königin sagten doch, sie sei Tot." zu. Ich beuge mich zu der weitaus Kleineren runter, sage aber trotzdem mit lauter und bestimmter Stimme, in welcher trotzdem ein sanfter Ton mitschwang: "Ja, ich bin Prinzessin Ai Haíbâra, zweite Thronerbin von Neko Kuni." Ein Raunen geht durch die Menge. "Kann ich dir ein kleines Geheimnis anvertrauen? Du darfst es wirklich niemanden sagen." lächele ich und die Kleine nickt strahlend. Ich hocke mich hin, "Katzenehrenwort?" "Ja!" "Gut. Ersteinmal, wie heißt du?" "Mein Name ist Hanabi." sagt sie stolz. "Also gut, Hanabi. Ich..." Hanabi macht große Augen als ich ihr mein 'Geheimnis' erzähle. "Ist das auch wirklich wahr?" Sie sieht mir in die Augen, während ich mich wieder aufrichte. "Aber ja. Und denk dran: Du hast mir ein Katzenehrenwort gegeben, das du es niemanden verrätst." Ich zwinkere ihr zu und setze meine Weg gemeinsam mit Shû fort. "Was hast du... ihr denn... so geheimes... erzählt?" fragt der Größere als wir wieder Abstand zu den ganzen Leuten haben. "Das erfährst du nachher." Mein Blick hängt an dem Tor, welchem wir immer näher kommen und hinter welchem es ebenfalls in das heiligste Revier meiner Familie geht.
"Das ist... aber nicht fair... das du es dem... kleinen Mädchen... erzählst und... mir nicht..." Er spielt kurz einen auf beleidigt, dann sehe ich zu ihm hoch. "Oh... Shû..." verblüfft sehe ich ihn an, mir wird klar, das wir schon viel zu lange hier sind. "Was... hast du?" Ich zeige auf seinen blonden Haarschopf. "Huh... was... denn?" Langsam fährt er sich mit der Hand über seine Haare und stoppt, als er es fühlt. "Du hast... Katzenohren." Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und strecke meinen Arm aus um seine neuen Katzenohren zu berühren. Doch er hält mich am Handgelenk fest. "Nicht... anfassen..." sagt er nur. "Aber-" "Nicht solange... du mir nicht... dein... Geheimnis verrätst." Jetzt grinst er. Ich stelle mich wieder normal hin und ziehe eine Schmolllippe, "Du erfährst es noch früh genug."
Nun lasse auch ich meine Katzenohren und meinen Katzenschweif erscheinen. Kaum ist das passiert, berührt Shû meine Katzenohren. Ich werde rot und sehe ihn leicht sauer an, "Aber du darfst wieder, ne?" "Jetzt fauch... hier nicht... gleich so rum..." Er grinst breit.
Ich seuftze und laufe nun zielstrebig auf die Torwachen zu. "Wer seid ihr?" fragt einer der Torwachen gleich und die beiden kreuzen ihre Speere, damit wir nicht weiterkommen.
Ich sehe die Wache an und dieser sieht mich ungläubig an. "D...Das kann nicht sein...", er lässt seinen Speer sinken. "Was hast du denn?" Der andere Wache sieht seinen leicht zitternden Kamerad an. "P-Prinzessin... Ai... seid ihr es... wirklich?!" "Was?!" Erstaunt sieht der andere erst ihn und dann mich an, bevor auch er mich endlich erkennt. "Ich bin es, so wahr ich hier vor euch stehe. Ich wünsche mit meinem Begleiter passieren zu können und SOFORT eine Audienz bei dem König und der Königin zu erhalten."
Sofort öffnen die beiden das Tor und eine dritte Wache kommt von drinnen. Die Wachen erzählen ihm alles, danach fällt der Blick der dritten Wache auf mich, bevor dieser gehetzt losstürmt.

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