Und doch kommen wir irgendwann langsam zum Ende. Ich öffne meine Augen, welche ich während des Spielens geschlossen habe, und lächele.
Später am Tag liegen wir zusammen in seinem Bett. Er schläft, ich lese.
Ich frage mich immer noch, wo er vorhin gewesen ist.
Jedenfalls hatte er ziemlich ernst und nachdenklich dreingeblickt.
Was ihn wohl so beschäftigt hat?
"Worüber... denkst du nach...?" Ich sehe zu Shû, er war tatsächlich wach. Vielleicht hatte er das regelmäßige Geräusch einer umgeblätterten Seite nicht mehr gehört. Kein Wunder, ich war so in meine Gedanken vertieft gewesen, dass ich nicht weitergelesen hatte.
"Du hast vorhin so Ernst geguckt. Ich habe mich gefragt, worüber du dir so den Kopf zerbrochen hast."
Der Größere öffnet ein Auge um einen Spalt damit er mich ansehen kann. Als ob er überprüfen würde, ob ich die Wahrheit sage.
"Ich habe vorhin mit... jemandem telefoniert." erklärt er und schließt sein Auge wieder. "Darf ich erfahren, worum es ging?" "Die Kirche hat uns... eine neue Opferbraut... geschickt. Und diesesmal dürfen wir... sie nicht töten." "Opferbraut? Nicht töten? Shû ich kenne zwar den Hintergrund hinter den meisten Sachen, die ihr tut, aber was hat es damit auf sich?" Ich ziehe eine Augenbraue hoch.
"Mir ist das... alles ziemlich egal. Ich bin da... nur dran beteiligt weil... ich sein Sohn bin."
Okay, die Sache mit der Opferbraut gefiel mir schonmal nicht. "Wirst du etwa... sauer deswegen?" Shû hatte schon wieder meine Gefühle gelesen.
"Es gefällt mir nur nicht, das hier bald ein Mädchen auftauchen wird, welches nur hier ist um euch den Kopf zu verdrehen."
Er lacht leise.
"Wie viele Opferbräute hattet ihr denn schon?" Jetzt grinst er, "Geh doch in... Kanato's "Puppenkeller"... und zähle nach..." "D-Das waren mal echte Frauen?!" Geschockt sehe ich Shû an. Wieder verlässt ein amüsiertes Lachen seine Kehle. "Natürlich..."
Jetzt öffnet er die Augen und sieht mich an, "Dein Blick ist... unbezahlbar. Hast du... sie etwa schon... gesehen...?" "Ja... Kanato hat sie mir mal gezeigt", ein Schauer durchfährt mich, "Wenn ich an die starren Blicke der Puppen denke, rennt es mir jetzt eiskalt den Rücken runter." "Dachtest du wirklich... die wären... unecht?" Er schien sich sehr darüber zu amüsieren. "Ich hab mir halt nichts dabei gedacht!" "Du hast... noch viel zu... lernen..." er grinst und zieht mich zu sich. "Du hättest es mir auch früher sagen können!"
Er grinst nur, bis er mich sanft näher an sich zieht. "Hast du... Angst vor Geistern...?" flüstert er in mein Ohr. "Geister gibt's doch gar nicht." Diese Frage fand ich doch etwas kindisch. "Das sagen Menschen... auch wenn von... Vampiren die Rede... ist." "Ja aber... gut. Eins zu null für dich. Nehmen wir mal an, ich würde an Geister glauben, was wäre dann?"
"Wir haben... einen." "Einen Geist?" amüsiert sehe ich ihn an. "Ja... der Geist der Mutter... von Raito, Kanato... und Ayato..."
Ich hatte schon etwas über die Mutter der Drillinge gehört. Sie war eine schreckliche Frau gewesen.
"Bist du... schon mal an der... Tür mit den Ketten... und dem Vorhängeschloss... vorbeigekommen?" fragt er. "Ja." "Dort ist... sie eingeschlossen." "Sie? Raito's, Kanato's und Ayato's Mutter?" "Ja... genau." "Wie... sieht sie denn aus?" Ich hatte das Vorhängeschloss berührt, immerhin hatte es mich brennend interessiert, was hinter dieser Tür war. Allerdings war schnüffeln nicht höflich, deshalb hatte ich es auch gelassen und war wieder gegangen. Allerdings...
"Sie hatte... lilanes Haar und... Giftgrüne Augen wie... Raito und... Ayato..." Nein, nein, nein... das war ein dummer Zufall.
"Du siehst so... blass um die... Nase aus... mein Kätzchen..." Ich haue dem blonden auf die Brust. "Dann hör gefälligst auf, mir sowas zu erzählen!" "Ich dachte... du glaubst nicht... an Geister..." "Dank dir schon!"
Er grinst, doch dann wird er ernst.
Die Opferbraut ist anscheinend gerade angekommen.
Shû's Brüder versammelten sich gerade im Wohnzimmer. Und da war noch eine neue Aura. "Na dann... wollen wir mal..." seuftzt Shû genervt. Ich verwandele mich in das Kleine Kätzchen und rolle mich auf seiner Schulter zusammen. "Du willst... auch mit?" Shû krault mir den Kopf. Natürlich wollte ich mit. Immerhin wollte ich mir ein Bild von der neuen Mitbewohnerin machen.
Er teleportiert uns ins Wohnzimmer. Dort liegt er lässig auf dem Sofa. "Bist du die, wegen der er vorhin angerufen hat?" "Weißt du etwas genaueres?" fragt Reiji. "Vielleicht..." "Was heißt das 'Vielleicht'? Ich will eine Erklärung!" fordert Kanato. Während Shû es ihnen erklärte, betrachte ich die neue Opferbraut.
Blondes, leicht gewelltes und schulterlanges Haar; hellrosane Augen, helle Haut. Sie scheint ziemlich zierlich zu sein. Ich rieche kurz in der Luft. Ich hatte gehört, wie Raito etwas von 'schmeckt süß' sagte, jetzt weiß ich, was er meint. Es war ihr Blut. Ich glaube nicht, das ich ihr Blut je trinken werde. Das habe ich allgemein noch nie getan, außer bei Shû. Ich hab nur mal ganz kurz gekostet... weil er wollte!
Apropos Shû... bei ihm bezweifele ich ebenfalls, das er ihr Blut trinken wird. Immerhin hasst er es, wenn etwas vom Geschmack her zu süß ist.
Plötzlich saß das Mädchen auf dem Boden und streckt uns ein silberes Kreuz entgegen, der Anhänger einer Kette. Reiji verärgerte das, während die anderen darüber nur schmunzeln mussten. Selbst Shû entlockt es ein leichtes schmunzeln. Dann steht sie schnell auf und rennt durch die Wohnzimmertür in die Eingangshalle. Reiji beschwert sich nur, das sie absolut keine Manieren hat. Währenddessen sind die Drillinge verschwunden. Jetzt konnten sie ihre Sadistische Seite kurz ausleben und mit dem Mädchen 'spielen'.
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Dance with the stars
Hayran Kurgu"Was ist dir.... denn da passiert?" Shû Sakamaki starrt auf die Verbände um ihren Händen. "Ach... das ist nichts..." Sie lächelt ihn an. ... Das ist die Geschichte von Ai Haíbâra, einer adeligen Vampirin, die im Alter von 9 Jahren an einen Mann verk...