"Warum habt ihr mich damals an diesen Mann verkauft?" In Gedanken hatte ich noch einige Wörter rangehangen, aber ich entschied mich dafür, dass diese Wörter genügen.
Als hätten sie schon mit dieser Frage gerechnet, senkten sie ihre Blicke noch tiefer. Keiner von ihnen antwortete auf meine Frage. "Ich habe Ihnen eine Frage gestellt, eure Hoheit. Diese Frage war an Sie alle gerichtet...", ich spüre wie sich ein Kloß in meinem Hals bildet und mir Tränen in die Augen steigen, "Egal wer von Euch sie mir beantwortet. Ich möchte nur endlich darüber in Kenntnis gesetzt werden...!" Zum Schluss hin zitterte meine Stimme immer mehr. Ich spüre wie Shû seine Hand an meinen Rücken legt, er war bei mir. 》Danke, Shû.《 sage ich in Gedanken und atme einmal tief durch. Ich konnte meine Tränen zurückhalten, noch. Aber der Kloß in meinem Hals blieb. Auch Shû behielt seine Hand an meinem Rücken.
Mein Vater erbarmte sich schließlich zu einer Antwort. "Ai... damals war Krieg und-" "Schiebt doch diesem Krieg nicht alle Schuld der Welt zu! Ich habe Eure ewigen Lügen satt, eure Majestät. Ihr hättet mich in eurem Anwesen in der Menschenwelt lassen können. Bei dem Mann, war ich einer Größeren Gefahr ausgesetzt; ein solches Ausmaß an Gefahr hätte der Krieg nichtmal Ansatzweise erreichen können! Ich hätte durch die ganzen mehr als unfairen Kämpfe sterben können, oder einer vom Hunde-Clan hätte mich entführen können und mich als Druckmittel gegen euch verwenden können! Aber... jetzt ist die Frage, hättet Ihr, eure Hoheit, euch unter Druck setzen lassen von der entführten Tochter die Ihr selbst vorher verkauft habt?"
Während ich dies sagte, war das Buch gebracht worden und lag vor dem amttierenden König auf dem Tisch.
Nun war es meine Mutter, die antwortete: "Ach... mein kleines Kätzchen-", sie wollte mich am Arm berühren, doch ich zog instinktiv meinen Arm weg. Es verletzte mich tief, das ich weder auf die Erste noch auf die Zweite Frage eine vernüftige Antwort erhalten hatte. "Ich bin nicht Euer 'kleines Kätzchen'." Ja, das war ziemlich zickig von mir. Aber ich glaube, das nimmt mir in dieser Situation keiner übel.
Mein Bruder, der sich zu dieser Angelegenheit bisher noch gar nicht geäußert hatte, half unserem Vater nun die Richtige Seite in dem Buch zu finden. "Der Grund", sagt mein älterer Bruder nun, "ist genau jene 'mysteriöse Kraft' in dir. Deshalb mussten wir dich so schnell wie möglich los werden." Er schiebt mir das Buch mit der aufgeschlagenen Seite hin, danach beobachtet er den jungen Sakamaki neben mir wieder. Ich lese die Seite und mit jedem Satz gefror mir das Blut in meinen Adern mehr. "Eine...", ich sehe die drei mir gehenüber sitzenden an, "antike Waffe?" "Als diese haben es unsere Vorfahren angesehen. Allerdings stellten neuere Untersuchungen heraus, das es eine seltene Krankheit sei." sagt der König. "Krankheit?"
Shû hatte anscheinend mitgelesen und antwortet mir, "Andere Völker... bezeichnen es als... "Krankheit". Dabei ist es... eher eine seltene... Gabe." "Und die wäre?", frage ich meinen Freund. "Du kannst überall... Überleben... und existieren. Und die... Leute, die dir am... wichtigsten sind... kannst du mit... dieser Gabe beschützen." erklärt er. Mein Vater räuspert sich. "Er hat recht, in dem was er sagt. Du hast eine äußerst seltene Begabung, die bei uns Katzen allerdings als Parasitäre Nebenexistenz abgestempelt wird." "Mit anderen Worten: du bist eine Außenseiterin. Und das sowas gerade in einer Königsfamilie geboren wird ist mehr als inakzeptabel. Wir mussten dich loswerden, bervor das Volk es bemerken würde.", wunderbar wie mein Bruder meinen Vater unterstützt. "Wir haben nur in der Menschenwelt gelebt um zu sehen ob es wahr ist. Ob du wirklich eine dieser Mischlinge warst.", sagt nun meine Mutter. Wundervolle Wortwahl. "Wir ließen dich nachts allein, da wir nicht solange in der Menschenwelt leben konnten ohne komplett unsere Katzenseite zu verlieren. Du allerdings schon. Und dann wurde der Krieg immer schlimmer und wir hatten keine Zeit mehr uns um dich zu kümmern.", fügt mein Vater noch hinzu. "Außerdem hast du unserer geliebten Mutter und Königin mit deiner Geburt etliches aufgebürdet. Wer bringt schon gerne einen Mischling zur Welt?", sagt mein Bruder und ich spüre das Shû sich noch mehr anspannt, gleich würde das Fass zum überlaufen gebracht werden, "Und dann kam bei dir das noch dazu", er deutet auf seine Eckzähne, welche deutlich weniger lang und spitz waren als meine, "Du warst ein Dreifacher Mischling."
Shû hatte seine Hand von meinem Rücken genommen und wütend zur Faust geballt. Ich greife hinter meinem Rücken nach seiner Hand, die er auch öffnet und meine umschließt. "Du bist eine Katze, ein Mensch und ein Vampir." Das letzte Wort spuckte mein Vater förmlich aus.
"Ich... bin kein Mensch..." sage ich leise. "Da muss ich... dir leider... widersprechen." Ich sehe zu Shû hoch. "Du bist... zwar ein Vampir, aber... du zeigst auch... deutlich mehr... menschliche Gefühle als... wir. Was natürlich... auch davon kommen... kann das du zur Hälfte... eine Katze bist..." sagt er und verstärkt seinen Griff um meine Hand, doch er blieb sanft.
"Dein Begleiter ist ein gutes Beispiel. Er ist ein vollwärtiger Vampir. Aber hier ist er in einer 'anderen Welt' weshalb sich sein Körper anpassen will und versucht eine Katze aus ihm zu machen. Er kann hier als Vampir also nicht überleben. Dieses Problem hast du nicht. Bis auf das Königreich der Hunde, der Elenden, kannst du problemlos zwischen den Welten wechseln. Und-" "Gut, das reicht mir als Erklärung..."
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Dance with the stars
Fanfiction"Was ist dir.... denn da passiert?" Shû Sakamaki starrt auf die Verbände um ihren Händen. "Ach... das ist nichts..." Sie lächelt ihn an. ... Das ist die Geschichte von Ai Haíbâra, einer adeligen Vampirin, die im Alter von 9 Jahren an einen Mann verk...