"Ich will euch ja nicht weiter stören, aber ich bin hier, um dir", Reiji sieht mich an, "zu sagen, das jetzt alle Vorbereitungen getroffen sind und du dich auf den Weg machen sollst."
-- ungefähr 15 Minuten zuvor --
Shû's Sicht
"Jetzt guck doch nicht so kritisch in den Spiegel~."
"Genau, sonst zerspringt er noch. Er hat deine Visage heute sowieso schon lange genug ertragen müssen."
Ich drehe mich um und sehe mit zu Schlitzen verengten Augen Raito und Ayato an.
"Hey~, wenn du so guckst, verjagst du deine Braut~.", Raito grinst mich breit an.
"Seid endlich still! Außerdem...", ich schließe die Augen, "was macht ihr beide eigentlich noch hier? Ihr solltet längst beim See sein."
"Ohje, ein Reiji 2.0.", kommentiert der Rothaarige und ich werfe ihm einen noch böseren Blick zu, als kurz zuvor.
Raito steht auf und zieht Ayato vom Sofa runter, auf welchem es sich die beiden bequem gemacht hatten.
"Pass auf was du sagst, Ayato-kun~. Er schickt dich gleich in die Hölle~~.", Raito entweicht ein kurzes Kichern.
"Und dich gleich hinterher. Und jetzt macht, dass ihr zu den Anderen kommt." Reiji steht in meinen Zimmer vor der geöffneten Tür und deutet mit einer leichten Handbewegung nach draussen.
"Jaja~, wir wollten sowieso gerade gehen~.", Raito legt seine Hände auf die Schultern des Rothaarigen und dirigiert ihn aus meinem Zimmer.
Reiji schließt die Tür, nachdem die beiden rausgegangen sind und mit einem tiefen Seuftzer wende ich mich wieder meinem Spiegelbild zu.
》Die beiden rauben mir eines Tages noch den letzten Nerv.《
Im Spiegel konnte ich sehen wie Reiji seine Taschenuhr herausholte, einen kurzen Blick darauf wirft und die Uhr wieder in der Innentasche seiner Jacke verschwinden lässt.
"Du guckst jetzt schon seit vier Stunden pausenlos in den Spiegel."
"Na und?"
"Davon wird es nicht besser.", unerwarteterweise lacht er kurz auf, "Allerdings ist es auch sehr amüsant, dich so nervös zu sehen."
》Bitte. Geh einfach.《
Genervt ziehe ich die Augenbrauen zusammen.
"Aber anscheinend gibt es noch eine Sache, die dich stört, oder?"
》Hölle, ich brauch doch nur nochmal fünf Minuten für mich. Wenn ich bis jetzt schon die beiden Nervensägen ertragen musste, musst du das ganze nicht noch abrunden.《
Ich seuftze genervt.
Aber es gibt da tatsächlich etwas, was mich stört.
"Muss er es unbedingt sein, der uns traut?"
Mit ernstem Gesichtsausdruck betrachte ich nun wieder mein Spiegelbild.
"Ja. Mir gefällt seine Anwesenheit genauso wenig wie dir, aber es ist Traditon."
Ich lache zynisch auf.
"Es wäre mir sogar egal gewesen, wer uns vermählt. Aber das es ausgerechnet er machen muss!", fluche ich mit unterdrückter Stimme.
"Ich denke mal, dass es daran liegt, das er bei der Hochzeit seines ersten Sohns hautnah dabei sein will.", er schweigt kurz, "Allerdings beneide ich dich darum kein bisschen."
"Herzlichen Dank."
"Gern geschehen.", ein leises Räuspern seinerseits folgt, "Wäre es erträglicher für dich gewesen, wenn du es etwas früher erfahren hättest?"
"Keine Ahnung.", ich drehe mich zur Hälfte zu Reiji, "Wusstest du davon?"
"Ich wusste, dass er dabei sein wird, und das habe ich dir auch gesagt. Das er allerdings so weit geht, damit habe selbst ich nicht gerechnet."
》Geht mir genauso...《
Alles in mir hoffte, das er sich heute bitteschön von seiner besten Seite zeigt und später am Tag nicht irgendeine spitze Bemerkung fallen lässt.
Ich musste mich jetzt, wohl oder übel, damit abfinden.
Anstatt wegen diesem Gedanken an die Decke zu gehen, sollte ich mich lieber voll und ganz auf die Trauung konzentrieren.
...
Nein. Das macht mich nur noch nervöser.
》Ob Ai auch so aufgeregt ist?《 Ich schmunzele über den Gedanken. Natürlich ist sie aufgeregt. So, wie ich sie kenne, wird sie sogar noch nervöser sein als ich.
Am liebsten würde ich sie jetzt in den Arm nehmen und nie wieder loslassen.
》Ai.《
Eine plötzliche Ruhe überkam mich, als ich an ihr Lächeln dachte.
Ihre sanften Augen...
Ihre warmen Hände...
Ihr süßes Lächeln...
"Shû Sakamaki!"
Ich brauchte eine Weile, bis ich realisierte das Reiji mich rief und ich in die Gegenwart zurückkehrte.
"Träumst du jetzt etwa?", fragt er mit ungeduldiger Stimme.
Ich nicke kurz und der Schwarzhaarige seuftzt entnervt.
"Dein Koffer."
"Mein was?"
"Dein Koffer. Ob du ihn gepackt hast.", dank seines Tonfalls klingt seine Frage wie ein Satz, "Ihr fahrt heute um fünf Uhr abends los."
Ah, die Flitterwochen.
"Ja, er ist gepackt."
Ich höre ihn leise "Wenigstens hast du einmal was auf die Reihe gekriegt" nuscheln, bevor er mich ansieht und in Richtung Tür nickt.
"Es wird langsam Zeit."
"Ja. Wir sollten ihn nicht warten lassen.", erwiedere ich und ziehe mir das Jackett noch über.
Reiji seuftzt leise, "Normalerweise ist das ja nicht mein Stil, aber... nunja...", er sieht mich ernst an, "Nicht ihn. Ihn kannst du warten lassen. Aber nicht sie."
Perplex sehe ich meinen jüngeren Bruder an; ich hätte nie erwartet, dass er mal sowas zu mir sagt. So was... motivierendes.
Ich nicke erneut und gehe dann zur Tür, 》Jetzt wird's ernst.《
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Dance with the stars
Fanfiction"Was ist dir.... denn da passiert?" Shû Sakamaki starrt auf die Verbände um ihren Händen. "Ach... das ist nichts..." Sie lächelt ihn an. ... Das ist die Geschichte von Ai Haíbâra, einer adeligen Vampirin, die im Alter von 9 Jahren an einen Mann verk...