"Wo ist Subaru eigentlich?"
"Vorhin habe ich ihn im Garten gesehen.", mischt Yui sich in das Gespräch ein. Wahrscheinlich hatte sie unser Gespräch mitverfolgt.
"Danke", sage ich und sehe Béll an, "ich geh mal nach ihm sehen."
"In Ordnung.", stimmt Béll zu und nimmt mir das Weinglas ab.Durch die weit geöffneten Türen trete ich ins Freie und betrachte den Garten eine Weile, bevor ich mich auf die Suche nach Subaru mache.
Der Weißhaarige hatte vorhin so geknickt geguckt, deshalb wollte ich ihn finden und fragen, was los ist.
Doch meine Suche nach dem Jüngsten war Vergebens. Ich konnte ihn einfach nicht finden.
Irgendwie mache ich mir Sorgen um ihn.
Vielleicht will er einfach nur allein sein."Wir fahren in einer halben Stunde los, Ai.", sagt Shû.
"Okay.". Ich lächele bis über beide Ohren.
Der Tag war viel zu schnell vergangen und gleich würden wir für drei Wochen in die Flitterwochen fahren.Béll war schon nach Hause gefahren und Shû's Vater ist kurz nach dem Gespräch mit Shû ebenfalls gegangen.
Apropos...
"Worüber habt ihr beide vorhin geredet?"
Shû, der sich gerade die Krawatte abbindet, sieht mich fragend an.
"Du und dein Vater."
"Achso", er zieht sein Jackett aus und hängt es über die Lehne seines Sofas, "es ging um meine Nachfolge als Familienoberhaupt."
Interessiert sehe ich ihn an.
"Ich habe abgelehnt.", fügt er zu seinen vorherigen Worten hinzu.
"Béll hat mir schon gesagt, dass du dich damit nie wirklich anfreunden konntest. Aber warum denn eigentlich?"
"Weil ich mich voll und ganz um meine Familie kümmern und für sie Dasein möchte. Als Oberhaupt der Sakamaki- Familie hätte ich einfach zu viel um die Ohren. Das wäre ziemlich stressig.", er stellt sich direkt vor mich, legt seine Hände an meine Taille und zieht mich sanft an sich, bevor er mich küsst und ich seinen Kuss sanft erwiedere.Während Shû sich umzog, ging ich durch das Anwesen um den noch immer vermissten Subaru zu finden.
Ich versuchte es nochmal im Garten und wurde tatsächlich fündig.
Er sitzt auf dem steinernem Brunnenrand und starrt in das Wasser.
Als der Weißhaarige mein Spiegelbild auf der Wasseroberfläche sieht, hebt er den Blick und sieht mich an.
"Wo ist denn dein Kleid?", fragt er, als ihm auffällt, dass ich etwas anderes trage.
"Das hängt an meinem Kleiderschrank. Auf der Fahrt wäre es unbequem geworden.", erkläre ich lächelnd und er nickt, bevor sein Blick wieder auf der Wasseroberfläche liegt, die bei den leichten Winden kleine Wellen treibt.
"Darf ich mich zu dir setzen?", frage ich Subaru.
"Ja, klar."
Ich setze mich neben ihn und eine Weile herrscht Stille.
"Was ist denn los?", frage ich ihn.
"Nichts.", antwortet er, wie aus der Pistole geschossen.
"Subaru, bitte sag mir die Wahrheit."
Er scheint sich seine Worte nach kurzem zögern zurecht zulegen.
"Ich hab gehört, wie ihr letztens über ein eigenes Haus gesprochen habt. Ihr wollt hier also ausziehen?"
"Ja, genau."
"Toll", er lacht tonlos auf, "dann lasst ihr mich also mit den Nervensägen allein?"
"Wenn du Sehnsucht hast, kannst du ja mal vorbeikommen.", grinse ich.
"Sehnsucht würde ich das nicht nennen.", er grinst ebenfalls.
"Und das war der Grund, weshalb du heute den ganzen Tag allein gewesen bist?"
"Nein. Naja, zum Teil. Ich wollt mich einfach daran gewöhnen, wieder allein zu sein.", ein leichter Rotschimmer bildet sich auf seinen Wangen, "Ich hab mich wohl mehr an deine und Shû's Anwesenheit gewöhnt, als ich wollte."
"Du wirst uns also vermissen?", schmunzele ich.
"Quatsch. Aber Shû war immer ruhig, deshalb war seine Anwesenheit wohl am angenehmsten. Und du bist so Verständnisvoll, und, du gehst mir nicht auf die Nerven."
"Das fasse ich mal als Kompliment auf.", lächele ich und mein Blick wandert zum Himmel, welcher sich langsam in orange-, rot-, rosa- und lilatöne färbt, "Es ist ja auch nicht so, dass wir plötzlich verschwinden und nie wieder auftauchen."
"Stimmt.", der Weißhaarige sieht ebenfalls in den Himmel."Hier bist du also."
Shû's vertraute Stimme unterbricht die Stille.
"Jap. Und ich hab Subaru gefunden." Ich lächele den blonden Vampir an.
"Ich seh schon.", erwiedert Shû und sieht mich dann an, "Kommst du? Es geht gleich los."
"Ja", ich stehe auf, "Wir sollten uns aber noch von Subaru verabschieden. Er wird uns nämlich sehr vermissen."
Ein amüsiertes Grinsen schleicht sich auf Shû's Lippen und er sieht seinen jüngsten Bruder an, "Tatsächlich?"
"Jetzt macht, das ihr hier wegkommt.", knurrt Subaru mit einem deutlich sichtbaren Rotschimmer auf den Wangen."Das wird er mir ewig übel nehmen.", sage ich und sehe durch die getönte Heckscheibe; das Anwesen wurde zusehend kleiner und verschwand schon nach wenigen Minuten im Wald.
"Glaub ich nicht."
Shû legt einen Arm um meine Schultern und zieht mich an sich.
Ich kuschele mich an ihn und sehe aus dem Fenster.
"Du hast mir immer noch nicht gesagt, wo es hingeht."
"Das siehst du, wenn wir da sind.", erwiedert Shû und streichelt über meinen Arm.
"Du weißt genau wie neugierig ich bin."
"Deshalb verrate ich's dir ja auch nicht."Der Rest der Fahrt verlief ruhig.
Shû schlief und ich beobachtete die vorbeiziehende Landschaft.
Auf der Insel Shikoku fuhren wir durch eine kleinere Stadt, bis der Wagen vor einem traditionellen japanischen Holzhaus hielt. Es sah aus, als hätte es ein zweites Stockwerk.
Ich sehe mir das Haus lange an, bis mich Shû's Stimme aus meinen Gedanken reißt und ich nach dem blonden Vampir aussteige.
Shû schultert seine Reisetasche auf und der schwarzen Wagen fuhr davon.
Ich hebe meine Tasche vom Boden auf und gehe mit Shû in das Haus.
Sobald er drinnen war, warf Shû seine Tasche in eine Ecke und ließ sich auf eines der Sitzkissen fallen.
"Na los, sieh dich um.", sagt er, weil er bemerkt hat, wie aufgeregt ich bin.
Das hier ist meine erste Reise in eine andere Stadt.
... Überhaupt meine erste Reise.
Schneller als der Blonde gucken konnte, hatte ich meine Tasche abgestellt und war die Treppen ins zweite Stockwerk hochgeflitzt.
Ich verwandele mich in meine Katzenform und renne durch den Gang.
Die erste Tür war nur um einen Spalt geöffnet, aber ich passte durch.
In dem Raum lagen zwei Futon; das hier ist das Schlafzimmer.
Ich gehe zu beiden bereits ausgebreiteten Futon und berühre eins mit der Pfote.
Beim großen Katzengott, ist das weich!
Ich hätte mich am liebsten sofort darauf zusammengerollt, aber das konnte ich später auch noch machen.
Das nächste Zimmer war gefliest und ein großes und breites Holzfass steht an der Wand und ein Wasserhahn ragt aus der Wand heraus.
Das Bad. Eigentlich hassen Katzen Wasser, aber ich habe nichts gegen eine Badewanne voll mit warmen Wasser.
Gegenüber des Badezimmers war eine weiteres Zimmer, dort waren die Toilette und das Waschbecken. Und damit hatte ich bereits die obere Etage erkundet und rannte die Treppe runter.
Dummerweise etwas zu schnell und ich stolpere über meine eigenen Pfoten und falle die restlichen Stufen runter.
Naja... so muss ich sie wenigstens nicht hinabspringen....
"Mach langsam", höre ich Shû sagen, welcher mich von seinem Sitzplatz aus ansieht.
Ich miaue kurz, stehe auf und renne durch die untere Etage.
Dort wo Shû sitzt ist das Wohnzimmer. Das ist der größte Raum in diesem Haus und führte anscheinend auf der anderen Seite noch in den Garten.
Der letzte Raum ist die Küche, für eine Küche ziemlich groß, aber da hat man wenigstens genug Platz.Nach meiner kleinen Erkundungstour setze ich mich neben Shû, welcher prompt anfängt mich zwischen den Ohren zu kraulen.
Mit einem genießerischen Schnurren lege ich mich hin und genieße seine Berührungen.
"Schon alles gesehen?", fragt Shû und ich nicke.
"Ich muss dir noch was zeigen.", sagt er und steht auf.
Ich verwandele mich wieder in meine menschliche Form und folge ihm.
Er öffnet die Tür, von welcher ich dachte, das sie in einen Garten führt.
Aber falsch gedacht.
Hinter der Schiebetür kommt goldgelber Sand zum Vorschein, welcher wenige Meter weiter vom Wasser des Meeres abgelöst wird.-----------------------------------------------------------
Soooo, hier ist das neue Kapitel :)
Ich hoffe es hat euch gefallen und wir sehen uns im nächste Kapitel x)Eure _Sylfaen_
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Dance with the stars
Fanfiction"Was ist dir.... denn da passiert?" Shû Sakamaki starrt auf die Verbände um ihren Händen. "Ach... das ist nichts..." Sie lächelt ihn an. ... Das ist die Geschichte von Ai Haíbâra, einer adeligen Vampirin, die im Alter von 9 Jahren an einen Mann verk...