Zwei Katzen im Sakamaki Anwesen

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"Lief doch gar nicht so schlecht, oder?"
Ein leises Fauchen kommt von Shû.
Man konnte es ihm echt nicht verübeln.

Nach einem kurzem Entspannungsbad gehe ich in mein Zimmer zurück und finde Shû zusammengerollt auf meinem Bett liegend und schlafend vor.
Ob nun Kater oder Vampir, schlafen scheint wirklich seine Lieblingsbeschäftigung zu sein.
"Hey, Shû~", flüstere ich, nachdem ich mich neben ihn gesetzt habe.
Keine Reaktion.
"Shû~", ich stupse ihn vorsichtig an.
Er bewegt kurz sein linkes Ohr und rollt sich noch mehr zusammen.
Oh nein, nicht mit mir.
Ich ziehe leicht an seinen Ohren.
Nachdem ich losgelassen habe, schüttelt er nur kurz den Kopf und schläft weiter.
"Na gut, dann behalte ich deinen MP3-Player eben."
Augenblicklich schnippt sein Kopf nach oben und er sieht mich mit großen Augen an.
Als er sah, dass ich seinen MP3-Player in der Hand halte, streckt er sich und tappst zu mir.
Er streckt seine Pfote nach dem MP3-Player aus, doch ich halte das kleine Gerät weiter weg.
Ich ernte einen genervten Blick von Shû, oder jedenfalls sollte es einen genervten Blick darstellen.
"Du kannst als Kater nicht genervt gucken.", grinse ich und Shû lässt kurz den Kopf hängen, bevor er hochspringt um seinen geliebten Musikplayer wieder an sich zu bringen.
Doch ich war schneller als er und hielt das Gerät noch höher.
"Du hast mich vorhin einfach ignoriert. So leicht bekommst ihn jetzt nicht zurück."
Nun stellt sich der Kater mit den Vorderpfoten auf meinen Oberschenkel und reibt sein Köpfchen an meinem Bauch.
Hehe, er konnte ganz schön schleimen, wenn er etwas wollte.
Shû bemerkte bald, dass er seinen MP3-Player so nicht zurückbekommen würde und setzt sich neben mich. Sein Blick ist mit großen Augen aufmerksam auf mich gerichtet.
"Oh nein, nicht der Katzen-Baby-Blick.", ich kraule ihn zwischen den Ohren, normalerweise sollte er jetzt die Augen schließen, aber das tat er nicht.
Also musste ich meinen Blick abwenden, sonst würde ich noch kleinbei geben.
Shû, der jetzt meine Schwäche kannte, hüpft auf meinen Schoß, stellt sich auf die Hinterpfoten und stützt sich mit den Vorderpfoten auf meinem Dekollté ab. Provokant sieht er mich noch immer mit dem Katzen-Baby-Blick an.
"Du bist unmöglich.", lächele ich und streichele ihm über den Kopf, "Du bekommst ihn zurück."
Zufrieden springt Shû von meinem Schoß und setzt sich neben mich.
Ich lege den MP3-Player neben ihn und er sieht schon deutlich zufriedener aus.
"Aber du kannst damit jetzt keine Musik hören."
Shûs Blick fällt wieder auf mich und dazu legt er den Kopf schief.
"Die Kopfhörer passen nicht in die Ohren und außerdem wäre es viel zu laut."
Wieder lässt der Kater den Kopf hängen.
"Hey, sei nicht traurig. Dein Bruder versucht schon alles, damit du wieder zurückverwandelt werden kannst."
Shû schnaubt.
"Ich weiß ja, dass dir das nicht gefällt. Aber in diesem Fall sind wir auf seine Hilfe angewiesen."
Daraufhin dreht er den Kopf von mir weg.
Was Sturheit anbelangt, sind er und Reiji längst auf dem Kaiser-Level.
Jetzt hatte ich ihn wohl wütend gemacht.
Ich verwandele mich in das Kätzchen, tappse zu Shû und schmiege mich an ihn.
Er dreht seinen Kopf zu mir und sieht zu mir runter. Warum mussten auch alle Katzen größer sein als ich?
Während er ein ausgewachsener Kater ist, sehe ich immer noch aus, als wäre ich ein paar Tage alt.
Shû legt seine Pfote auf meinen Kopf und tätschelt mich.
Wie soll ich das jetzt verstehen?
"Selbst als Katze bist du kleiner als ich." oder "Danke, jetzt bin hier wenigstens nicht der Einzige Flauschball."
Ich stupse ihn an und tappse auf die Bettkante zu. Als ich an jener stehen bleibe, sehe ich zurück und bemerke das Shû mir nicht gefolgt ist.
Ich laufe zu ihm zurück und versuche ihn zum mitkommen zu animieren.
Schließlich schaffte ich es, dass Shû mir folgt und wieder bleibe ich an der Bettkante stehen und sehe nach unten. Ich habe keine Höhenangst, aber irgendwie wurde mir doch etwas schwummrig.
Kurzerhand packt Shû mich am Nacken und springt mit mir nach unten.
Weiter geht's zur Tür, welche ich vorhin zum Glück nur angelehnt habe. Gemeinsam öffnen Shû und ich sie und wir spazieren nebeneinander durch die Gänge des Anwesens, um nach draussen zu kommen.
Während Shû in seinem Tempo läuft, muss ich leicht traben um mit ihm Schritt halten zu können.
Das größte Problem ist die Treppe, welche wir nun erreichen.
Shû spaziert sie einfach locker-flockig nach unten und ich musste auf jede Stufe einzeln springen.
Ich hasse es, so klein zu sein.
Wie das Schicksal es so will, stolpere ich über meine eigenen Pfoten und purzele die Treppe runter.
Als Kätzchen war ich schon immer ein Tollpatsch gewesen.
Ich drehe mich auf den Bauch und schüttele den Kopf.
Schon im nächsten Moment spüre ich eine Zunge, die mir über den Kopf leckt.
Ich hebe den Kopf und sehe Shû, welcher vor mir sitzt.
Wäre er ein Vampir, so würde er jetzt sicherlich über meine Tollpatschigkeit schmunzeln.
Der Kater beugt sich zu mir runter und schleckt über meine Wange.
Bevor er mit seinen Liebkosungen weitermachen konnte, wurde er von einer Stimme unterbrochen.
"Hey~ wenn Reiji euch hier sieht, dann erlebt ihr euer blaues Wunder~. Wie seid ihr eigentlich hier rein gekommen~?"
Der Hutträger schien uns nicht zu erkennen. Ich bezweifele, dass es an der Entfernung zwischen uns und Raito liegt.
Aber vielleicht öffnet er uns ja die Tür, damit wir nach draussen kommen.
Shû packt mich wieder im Nacken und trägt mich den letzten Treppenabsatz runter. Erst als er neben Raito steht, lässt er mich wieder runter.
Ich sehe von Raito zu Shû und wieder zurück. Das Einzige, was die beiden verbindet, ist die Musik und die Tatsache das beide Katzen mögen.
Ich miaue und renne dann schnell zur Tür, vor welcher ich stehen bleibe, mich zu den beiden umdrehe und mich hinsetze.
Shû läuft zu mir und kurz darauf setzt auch Raito sich in Bewegung.
"Draussen seid ihr sicherer als hier drinnen.", sagt Raito mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und öffnet die Tür.
Ich spaziere mit Shû nach draussen und renne los, zum See.
Wenn Shû faulenzen wollte, dann kann er das auch draussen tun.
Immerhin hatte es inzwischen aufgehört zu regnen. In Richtung Osten wurde der Himmel langsam heller, es war eindeutig Zeit für ein Nickerchen.
Am See angekommen legt Shû sich unter einen Baum, welcher unweit vom Wasser entfernt ist.
Ich lege mich zu ihm, kuschele mich an ihn und rolle mich zusammen.
Shû rollt sich um mich und schläft schon nach ein paar Sekunden ein.
Bald darauf fallen auch mir die Augen zu.

Ein leichter Stupser gegen die Wange ließ mich aufwachen. Müde öffne ich die Augen und strecke mich.
Shû sieht mich an, er war noch immer ein Kater, und sieht dann Richtung Anwesen.
Ich folge seinem Blick und sehe Reiji auf uns zukommen.
"Nächstes Mal trage ich es euch nicht hinterher.", der Schwarzhaarige stellt eine kleine Flasche neben uns ins Gras.
In der Flasche befindet sich eine hellblaue Flüssigkeit. Ich sehe Reiji an, er erwiedert meinen Blick und geht dann wieder, ohne auch nur ein einziges Wort zu verlieren.
Ich gehe zu der Flasche und setze mich davor hin, bevor mein Blick zu Shû gleitet.
Dieser beäugt die Flasche mit wenig Interesse. Oder eher mit viel Misstrauen. Dennoch erhebt er sich, läuft zu mir und setzt sich dicht neben mich.
Noch immer misstrauisch sieht er den Inhalt der Flasche an.
Ich sehe Shû an und reibe meinen Kopf an ihm und er wendet den Blick von der Flasche ab.
Mit seiner Nase stupst er mich an und als sich unsere Blicke treffen, nickt er.
Er würde das Gegenmittel nehmen.

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Hellau :D

Also dieses Kapitel ernenne ich zum bisher flauschigsten in diesem Buch.
😍😍
Das ist einfach so... AWWW!! 😍😍😍
Flauschigkeit Level over 9000!

:3 Gut, es geht wieder. Hab mich beruhigt.
Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen ☺

Bis zum nächsten Kapitel!
Eure _Sylfaen_

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