Kapitel 34. /- Mit Tim auf einer Party

231 11 16
                                    

Irgendwie war ich so konzentriert, dass ich nicht bemerkte, dass auf einmal Tim in der Tür stand. Schockiert sah ich ihn mit großen Augen an und zog mir ein Handtuch vor meinem Körper. War die Tür offen? Was machte er hier? Doch Tim sah wie versteinert auf meine mit blauen Flecken verzierten Oberschenkeln, die das kurze Handtuch für Haare nicht bedeckte. Den Bauch dürfte er auch gesehen haben, bevor ich mit dem Handtuch BH und Unterhose bedeckte  „Wer war das?“, fragte er mit zusammengebissenen Zähnen, als er sich aus seiner kurzen Starre löste. Wütend ballte er seine Hände zu Fäusten.

„Ähhh!“, stotterte ich und hatte keinen Plan was ich als Ausrede verwendten sollte. Ungeduldig sah mich Tim an und wartete bis ich sprach. „Ich . . . bin . . . ja so ungeschickt . . . und da biin ich von der Treppe geflogen!“, reimte ich auf die Schnelle irgendetwas zusammen. Die Verletzungen passten eindeutig nicht dazu, was Tim sicher gemerkt hatte. Ich jedoch zog das Handtuch fester an mich und sah zu Boden. Ich hasste es zu lügen, jedoch wollte ich keine Schwäche zeigen. Tim hatte mich schon genug weinen gesehen.

„Wer war das?“, fragte er diesmal lauter. Ich hatte ihn noch nie so gesehen und fühlte mich gedrängt die Wahrheit zu sagen. Meine Augen wurden immer wässriger und ich klammerte mich im Handtuch fest, dass es fast schon weh tat. „I...Ich. . .“, stotterte ich unbeholfen, bekam aber keinen Satz heraus. So sehr ich es auch versuchte. Unbeholfen stammelt ich ein paar Wörter.

„Verdammt, ich will dir doch nur helfen!!“, murmelte er auf einmal und zog mich in eine Umarmung. Am Anfang zuckte ich zusammen, weil ich es gewohnt war, bei so einen Tonfall, den er vorhin hatte geschlagen zu werden, doch dann erwiederte ich einfach mit einer Hand seine Umarmung. Mit der anderen Hand, hielt ich ja noch das Handtuch. „Wieso wurde dir das nur angetan?“, stellte er sich flüstert eine Frage. Ich bekam Schuldgefühle. Tim kümmerte sich so gut um mich und ich? Ich verschwieg meine sämtliche Vergangenheit und lies mich von ihm trösten. Ich war zu verschlossen. „Weil sie mich hassen!“, gab ich ihm flüsternd eine Antwort, die zum Teil stimmte. Plötzlich löste er sich von mir und sah mich stirnrunzelnd an. „Sie?“, fragte er und sah mich unglaubwürdig an. Es dauerte einen Moment bis ich verstand was er meinte. Ich hatte in der Mehrzahl gesprochen. Tim ging natürlich nur von einer Person aus, was auch hauptsächlich stimmte, nur waren es diesmal auch Damien und Luca. Noch dazu waren Leo und Luca gute Freunde von ihm.

Verdammt!, er durfte es auf keinen Fall erfahren. „Können wir wann anderes darüber reden?“, fragte ich und hoffte das er es vegessen würde, was natürlich normalerweise nicht der Fall wäre. „Na gut, aber wir reden darüber!“, sah er mich streng​ an.. Dankbar lächelte ich ihn an. Wenigstens lies er mir Zeit.

„Ähh, . . . Ich zieh mich dann mal an!“, räusperte ich mich und wartete bis er das Bad verlies. „Ich bleib wenn du willst!“, zwinkerte er mir zu und versuchte mich somit ein wenig aufzuheitern. Ich verdrehte nur die Augen und schob ihn aus dem Badezimmer, wo ich dann die Tür abschloss. Das Aufheitern hatte sogar ein kleines bisschen funktioniert. Nun zog ich das wunderschöne dunkelblaue Kleid an.

„Ich geh mal zu Tyler!“, bemerkte Jenny, als ich zurück ins Zimmer kam und mir die schwarzen Highheels anzog, auf die Jenny umbedingt bestand. Ihre Bemerkung von eben war so, als hätten Tim und ich ein Date, was ja total lächerlich war. „Die Party wird dich ablenken!“, ermutigte er mich. Ich seufzte. „Hoffentlich!“

Als wir an der Party angekommen waren, konnte man den Lärm schon von weitem hören. Übrigens sind wir zu Fuß zur Party gegangen. Der Fußmarsch verlief relativ ruhig. Jenny müsste eigentlich auch schon da sein. Allerdings nervten mich die seltsamen Blicke, die ich und Tim von den Mitschülern zugeworfen bekamen. „Warum starren die so?“, stellte ich Tim die Frage und war ein bisschen irritiert. „Sagen wir so, ich gehe nicht oft mit Mädchen auf Partys.“, erklärte er und schob mich sanft durch die Tür. Es war irgendeine privat veranstaltete Hausparty.

„Ach, hey Tim!, begrüßte ihm jemand und kam uns entgegen. Der Junge hatte schwarze Haare und grüne Augen was ihm perfekt stand. Er war ungefähr mit Tim gleich groß, nur ein bisschen älter und gleich muskulös. Das weiße Hemd und die schwarze Hose betonten perfekt seinen Körper. „Hi, Bro!“, begrüßte Tim ihn zurück. Irritiert sah der Junge mich an und dann Tims Hand, die er immer noch an meinem Rücken hatte. „Gerade gekommen und schon Eine am Start?“, fragte er Tim und musste grinsen. Ich jedoch fand das gar nicht lustig. Sah ich etwa aus wie Mandy? Erwartungsvoll sah ich zu Tim. Ich mochte auf keinen Fall als eine Bitch abgestempelt werden. „Nein, das ist Jessica. Eine gute Freundin von mir“, stellte er mich vor. Der Typ begann noch mehr zu grinsen, was irgendwie unheimlich war. „Eric!“, stellte er sich selbst vor. Mir kam er irgendwie merkwürdig vor. Als hätte er irgendein Geheimnis was er verschwieg. Nachdem ich mich gezwungenermaßen mit ihm unterhalten habe und auch noch freundlich wirkte, gingen Tim und ich zur Bar, wo Jenny und Tyler waren.

Die Jungs begrüßten sich natürlicherweise wieder mit einem Handschlag. „Hii!“, lächelte ich Tyler und Jenny an und umarmte die zwei als Begrüßung. Tyler hatte ich ja seit der „Home Woche“ noch nicht gesehen. „Vier Wodka/Red Bull!“, bestellte Jenny, worauf ich die Augen verdrehte. Ich wollte nicht so enden, wie letzte Party. „Ich will doch keinen Alkohol!“,beschwerte ich mich bei ihr, was nur Tim zu grinsen brachte.
„Ich wusste doch, dass du Alkohol trinkst! Du möchtest die letzte Party wiederholen!“, grinste Tim mich provokant an. Genervt sah ich Jenny mit einem Blick an der sie um Hilfe bitten soll, sie jedoch grinste mit. „Aber klar doch, was dachtest du denn?“, spielte ich Tims Aussage ironisch mit, sah Tim triumphierend an und nahm einen Schluck vom Alkohol. Ich musste sagen Wodka/ Red Bull schmeckte gar nicht mal so schlecht.

„Wusste ichs doch!“, lächelte Tim mich diesmal triumphierend an. Ich verdrehte wieder einmal die Augen. Insgeheim musste ich aber trotzdem lächeln. Ich verliebte mich immer mehr in ihn.

„Lass uns 7 Minuten im Himmel spielen!“, strahlte nun Jenny und zog mich mit sich in irgendeinen leicht beleuchteten Raum. „Och nein!“, jammerte ich. Tim und Tyler folgten uns auch.
Eigentlich hatte ich dieses Spiel noch nie gespielt, aber ich wusste irgendwie das es nicht so gut ausgehen würde. Leider hatte ich recht.

°'°'°'°'°'°'°'°'°'°'°'°'°'°'°'°'°'°'°

Hey, ich hoffe es gefällt euch.
Wie kommt euch Eric vor? Was denkt ihr über ihm? Ist es nur Einbildung dass er so komisch ist oder steckt irgendetwas dahinter?

Vielleicht ist es jemandem schon aufgefallen, aber ich habe bei Dark and Forbidden den Prolog und das erste Kapitel aktualisiert. Vielleicht möchtet ihr da mal reinschauen. Aber jeder mag ja keine Vampirgeschichten.
Canonym (Carina)

1144 Wörter

Jessica  #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt