Kapitel 42. /- „Du wirst es niemandem erzählen!"

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„Aber was?", fuhr Tyler mich lautstark an, wo ich erstmals zusammen-zuckte und er sich kleinlaut entschuldigte. „Aber. . . es sieht so aus, als würde sie sich . . . eventuell . . . in einen anderen verlieben. . .", beendete ich leise und unsicher meinen Satz und wartete auf eine Reaktion seinerseits.
Allerdings hatte ich mir die Reaktion anders vorgestellt.

Ich fing an zu seufzen und sah zu Boden. Was sollte man in so einer Situation denn machen? Stumm sah ich zu Boden. Ich kannte ihn so nicht. „Das kann nicht war sein. Du lügst! Das kann einfach nicht wahr sein . . .", schrie er plötzlich und stürmte die Tür hinaus. So aufgebracht hatte ich ihm noch nie erlebt. „Warte!", rannte ich ihm hinterher und wollte ihn aufhalten. Vorsichtig versuchte ich ihn zu stoppen und beim Ellbogen zurückzuziehen, was mir nicht gelang. „Lass mich doch mal ausreden!", bat ich laut und versuchte ihm klarzumachen, dass ich noch nicht fertig war. „Noch etwas?", schnaunzte er mich laut an, sodass sich ein Großteil der Schüler neugierig umdrehte.

„Ich bin mir ja nichtmal so sicher! Ich sagte es sieht danach aus!", verteidigte ich meine beste Freundin. „Ist mir egal!", schrie er. Und eilte weiter. Genervt über die Blicke der Schüler eilte ich ihm wieder hinterher. „Was hast du jetzt denn vor?", fragte ich auch schon aufgebracht. „Na was denn? Ich will sie zur Rede stellen!", motze er weiter.
„Aber wir wissen doch gar nicht ob es stimmt! Vielleicht war das Schluss-machen eine Kurzschlusshandlung, die sie bereut!", sprach ich leiser auf ihn ein, um sicherzugehen, dass die Schüler rundherum von uns nichts hörten. „Aus dem weg!", zickte er und stoß mich zur Seite um sich wieder mit schnellen Schrittes auf dem Weg zu Jenny zu machen.

Dass er mich umgestoßen hatte war ihm völlig egal. Nach dieser Handlung ging er davon. Ich machte mir nicht mehr die Mühe ihm nachzueilen. Verletzt war ich zwar nicht, aber das war von ihm eine komplett neue Seite.

„Ist die kleine Jessica hingefallen!", machte sich Mandy über mich lustig . „Keine Sorge. Dein IQ ist immer noch tiefer unten!", lächelte ich gefälscht und machte mich auf dem Weg zu Tim. Er war im Moment zwar nicht gut auf mich zu sprechen, aber er war sein bester Freund. Vielleicht konnte er ihn beruhigen. Ich machte mich auf dem Weg zu seinem Zimmer. Doch die "Badboy Clique" ging mir schon entgegen.
Tim hatte die Hände in der Hosentasche eingesteckt und trug ein schwarzes enges Shirt, was seine Muskeln betonte. Er sah wieder mal verdammt gut aus. Sein Haare hatte er hochgegelt und hatten einen schönen Glanz. Ich erwischte mich selbst beim Starren und schob meine Gedanken beiseite. Tim hatte natürlich alles mitbekommen und trug ein leichtes Grinsen.

„Ich brauche deine Hilfe!", bat ich Tim, als die Gruppe meinen Weg kreuzte. „Wobei?", fragte er auf einmal wieder kalt, sodass sich ein Gänsehaut bei mir bildete. Ich versuchte mich davon nicht beirren. „Ich habe einen Fehler gemacht. Tyler hatte ich so noch nie gesehen!", fing ich kleinlaut an und sah in sein Gesicht. Tim verzog sein Gesicht zu einer verwirrten und besorgten Miene, die ich wieder mal nicht deuten konnte. „Was hast du denn angestellt. Kriegst eh nichts auf die Reihe!", machte Leo mir Schuldgefühle.

Darauf ging ich mal wieder nicht ein. „Tim könntest du ihm bitte nur zu Vernunft bringen?", bat ich. Als Antwort sah er nur mit einem Sprich- weiterblick an. „Naja, Jenny hatte schlussgemacht und, da Tyler so verzweifelt war, wollte ich ihn nicht anlügen und . . . !", wollte ich weitersprechen als Tim mich am Ellbogen nahm und weiterzog. Ich spürte sofort ein Kribbeln an der Stelle wo er mich berührte. „Und was?", fragte er. „Und ich hatte gesehen, wie Jenny sich, gegenüber eines anderen Jungen eigenartig verhielt. Irendwie . . .verliebt. Also war ich ein bisschen direkt.", pipste ich zum Schluss.

„Das hättest du nicht tun sollen!", seufzte er. Es tat so gut die Stimme von ihm zu hören. Ich hatte ihn vermisst. Wenigstens redete er mit mir wieder. „Das weiß ich jetzt auch!", schnaubte ich. „Er ist jetzt eh in euer Zimmer?", vergewisserte sich Tim. „Ja!", nickte ich.

„Weißt du, seine Ex hatte es nur auf sein Geld abgesehen. Aber er hatte die rosarote Brille und vertraute ihr blind. Schließlich hatte sie ihn betrogen und er hatte Schluss gemacht. Später wollte sie ihm nachher sogar ein Kind anhängen!
Tyler vertraut nicht schnell jemandem. Er liebt Jenny!", erklärte er mir. Verständnisvoll nickte ich. Warum hatte ich Tyler bloß davon erzählt?

„Nur weil ich dir helfe, heißt das aber nicht, dass du dir jetzt alles erlauben kannst, lies er mich wieder an etwas erinnern:

Flashback:

„Hast du den Stoff jetzt oder nicht. Ich habe nicht ewig Zeit!", diskutierte der mir unbekannte Mann. Er klang nervös und leicht eingeschüchtert. „Natürlich!" antwortete die mir bekannte Stimme und überreichte den fremden Mann ein kleines Päckchen. Ich brauchte gar nicht genauer zuhören. Ich wusste genau worum es ging. Die zwei Personen dealten. „Jetzt mein Geld!", forderte die Stimme, die den fremden Mann das Päckchen übergab.
Mir stiegen Tränen in den Augen. Das hätte ich nie gedacht. Nicht bei ihm. Die mir bekanntere Stimme, die die Drogen übergab gehörte nemand anderem, als Tim.

Flashback Ende

Du wirst niemandem erzählen!", warnte er bedrohlich. „Das hätte ich auch nicht vor, aber nehmen wir mal an, mir entweicht unabsichtlich ein Wort. Was dann?", setzte ich es drauf an. „Dann wirst du schon sehen, was du davon hast!", drohte er und drängte mich zur Wand. „Ich würde es nicht darauf ansetzten!", wurde er strenger. Sein Gesicht war nur Millimeter von meinem entfernt und der Blick war streng. Mir war klar was er wollte. Er wollte mir Angst einjagen. Aber ich vertraute Tim auf einer Art. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er mir ein Haar krümmen würde. Mein Herz schlug schneller und unregelmäßig, als ich dann auch noch seine Atmung spürte. Meine Atmung ging nur noch stockweise. Ich sah auf seine Lippen.

Plötzlich lies Tim dann wieder von mir ab. Schnellen Schrittes ging er die paar Meter noch weiter bis vor Jennys (und meiner) Zimmertür. Tyler konnte man lautstark brüllen hören.

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Wieder mal ein Kapitel :)Lässt doch mal ein Vote da ;). Würde mich freuen.
Canonym (Carina)

1026 Wörter

Jessica  #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt