Kapitel 38. /- So kannte ich ihn nicht!

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Ich brauchte gar nicht genauer zuhören. Ich wusste genau worum es ging. Die zwei Personen dealten. „Jetzt mein Geld!“, forderte die Stimme, die den fremden Mann das Päckchen übergab.
Mir stiegen Tränen in den Augen. Das hätte ich nie gedacht. Nicht bei ihm. Die mir bekanntere Stimme, die die Drogen übergab gehörte . . .    .

Tim.
Mit Tränen in den Augen beobachtete ich das Geschehen. Gerade wurde Tim einen Briefumschlag gegeben. Er öffnete ihn einen Spalt und zählte wohl das Geld nach. Ich musste ein schluchzen unterdrücken und schüttelte den Kopf.dann trat ich einen Schritt zurück und wollte gehen, als mein Handy einen Ton von sich gab. Ich hatte eine Whatsapp Nachricht von Damien, leuchtete auf.

Ängstlich sah ich nach vorne und hoffte, dass die zwei Jungs es nicht gemerkt hätten, doch ich wurde enttäuscht. An dem Platz, an dem sie dealten war es leer. Als hätte nie irgendetwas stattgefunden. Ich stellte mir plötzlich die Frage wo Tim jetzt war. Hatte er mich gesehen und ist sauer und unauffällig zum Internat zurück.

Aufeinmal berührte mich jemand an der Schulter, was mich zusammen zucken lies. Dann wurde ich mit Leichtigkeit nicht gerade sanft zur Wand gedrückt. Es tat mir zwar nicht sonderlich weh, jedoch hatte ich so viel Angst, dass mir schon fast die Tränen in die Augen traten. Eingeschüchtert sah ich in zwei ozeanblauen Augen. „Was machst du hier? Ich dachte, ich hätte dich vorhin schon abgehängt. Wieso hattest du mich überhaupt verfolgt?!“, schrie er mich förmlich an und drückte mich noch ein bisschen mehr gegen die Wand. Ich war froh, dass er mir nicht weh tat. „I.I.I...Ich. . .“  stotterte ich brach aber kein einziges Wort heraus. Ich stellte mir plötzlich die Frage, ob ich Tim überhaupt bisher richtig gekannt hatte. Ich wollte Tim nicht aufgeben. ich liebte ihn. Er hatte doch auch gute Seiten! Oder hatte er mir nur alles vorgespielt. „Warum?“, stellte ich ihm mir brüchiger Stimme die Frage. „Das hat dich nicht zu interessieren!“, motzte er mich an. Ich zuckte beim Klang seiner wütenden Stimme erneut zusammen. „A-Aber du könntest von der Schule fliegen! Wieso hast du das getan?“, fragte ich erneut, wobei ich schon vor Angst fast flüsterte. „Ich werde nicht von der Schule fliegen. Ist das klar? Du wirst niemandem etwas sagen! Verstanden?! Sonst wirst du was erleben!“, drohte er mir schreiend und kam mir gefährlich nahe. Meine Atmung verschnellerte sich. Ich hatte plötzlich Angst. So kannte ich Tim nicht und so hatte ich mich auch nicht in Tim verliebt.

Eingeschüchtert nickte ich, da ich nicht wusste ob in diesem Moment meine Stimme versagte oder nicht.
„Gut!“, stellte er zufrieden fest und lies an mir ab, um zu gehen. Ich stand noch immer geschockt da und sah ihm nach. Ich hatte ihn so noch nie gesehen. Mit Tränen in den Augen lies ich mich an die Wand hinunter. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Ich mochte aufwachen. Das alles sollte nur ein Alptraum sein. Dann gab mein Handy auch noch einen Ton von sich, und es leuchtete der Name von Damien auf. Er hatte mir anscheinend wieder geschrieben. Doch darauf hatte ich jetzt keine Lust. Ohne die Nachricht zu lesen, gab ich das Handy zurück in die Hosentasche. Am Liebsten wäre es mir gewesen, wenn ich aufgewacht wäre und noch die Klassenfahrt sei. Tim und ich . . . Wir waren uns so nahe gekommen. Ich seufzte. Ich musste zurück ins Internat, sonst würde es auffallen, dass ich fehlte.

Fest entschlossen wieder aufzustehen, wenn man gefallen ist ging ich zurück. Es war inzwischen ja Abend. Ich hatte Glück weil in 15 Minuten die Ausgangssperre schon angefangen hatte.

„Jessica, wo warst du?“, fragte Melissa mich sofort als ich das Zimmer betrat. „Was ist passiert?“, fragte sie hinterher, als sie mein verheultes Gesicht zu sehen bekam. Ich schüttelte einfach den Kopf, was hieß das ich nicht reden mochte. Dann schmiss ich mich erstmal aufs Bett und vergrub meinen Kopf in das Kissen.

„Schokolade?“, fragte Mandy nun und hielt mir eine Tafel hin. Dankbar lächelnd nahm ich sie entgegen. Melissa wusste genau was ich brauchte. „Wo ist Jenny!“, fragte ich, da es mich wunderte, dass sie nicht hier war. „Bei Tyler!“, lächelte sie. Dann nahm Melissa ihren Laptop und startete irgendeine Komödie, was sich nachher als „Bad Neighbors II“ herausstellte.

In diesem Moment war ich Melissa so dankbar. Sie stellte einfach keine Fragen, sondern versuchte mich aufzuheitern und abzulenken. Dennoch glaubte ich, dass sie eine leise Vermutung hatte. Tim war wie ausgewechselt, so kannte ich ihm nicht! Genau in so einer Situation brauchte ich Melissa und sie war für mich da! Das zählte im Moment! Doch ich wusste auch, von Tim würde ich nicht so schnell hinweg kommen. Doch vielleicht musste ich das auch nicht? Hoffnung stirbt doch wie bekannt zuletzt. Oder waren es falsche Hoffnungen?

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Ich habe für euch eine traurige Nachricht. Es sind jetzt ja Ferien . . .
Ich beginne im August eine Lehre, das heißt, dass ich zum Schreiben nicht mehr so viel Zeit habe. In den 3 Wochen Ferien, die ich habe, bin ich auch noch eine Woche bei meiner Tante. Genauer gesagt jetzt. Das heißt, mit den Kapiteln kann es noch dauern. :(

Aber eine gute Nachricht ist, dass ich dieses Buch noch auf jeden Fall zu Ende schreiben werde. :) Dieses Buch werde ich auf keinen Fall aufgeben. Jessica und Tim sind mir in gewisser Weise auch ans Herz gewachsen.

Tut mir leid, dass dieses Kapitel so negativ ist, aber Jessica hat ja eine Art Liebeskummer. Ich versuchte es am Ende hin eh positiver zu schreiben. Soll ich eigentlich mal in einem Tim Pov schreiben? Schreibt es mir bitte in die Kommis;)
Canonym (Carina)

936 Wörter

Jessica  #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt