Das Kapitel beginnt an dem Punkt, an dem Uppie mit Gukie in die Villa verschwindet und Jennie mit dem Taxi verschwindet...lasst euch vom Kapitelnamen nicht irritieren!
***
Ich wehrte mich nicht, als Yongguk mich am Ärmel packte und mich mit nach drinnen zog.
Mittlerweile war ich schlau genug, zu erkennen, wann der Punkt bei ihm erreicht war, an dem ich nicht weiter herumzicken sollte...
„Was fällt dir eigentlich ein?" fragte mich mein Freund geradeheraus und sah mich wütend an.
Ich schaute mit schuldigem Blick zu ihm auf.
„Zuerst lässt du mich nach Unterrichtsende wegen irgendeinem anderen Typen warten und jetzt stellst du dich auch noch bei anderen Angelegenheiten in meinen Weg!"
Mein Blick wanderte auf den Boden.
Es war so klar gewesen, dass er mir das nachtragen würde...
„Ich...ich dachte doch nur, dass..." wollte ich mich unsicher rechtfertigen, doch mein Gegenüber schnitt mir mit einer harschen Handbewegung das Wort ab.
„Komm mir nicht mit 'Ich dachte doch nur'!"
„Aber..." versuchte ich es erneut, da ich mir allmählich echt hilflos und unterdrückt vorkam.
Natürlich hatte ich im Hinterkopf, dass es wohl schlauer wäre, nichts mehr zu sagen, aber irgendwie plapperte ich einfach drauf los.
„Immerhin wollen wir ja, dass Jennie noch lange für dich arbeiten will..."
Mit böse funkelnden Augen sah mich Yongguk an.
„Willst du mir damit sagen, dass ich nicht weiß, wie ich meinen Angestellten umzugehen habe?!"
'Es sind nicht deine Angestellte...es sind die deines Vaters...'
Ich biss mir auf die Lippe.
So hatte das jetzt wirklich nicht rüberkommen sollen...
„Sag mal, ist das der Dank dafür? Dafür, dass ich dich immer beschützt habe, dafür, dass ich dir alles kaufe, was du willst?!"
Ich schluckte.
Eigentlich war mir klar gewesen, dass er irgendwann beginnen würde, mit solchen Argumenten anzufangen...
Dabei wusste ich doch selbst, wie abhängig ich von ihm war...
„Ganz ehrlich, wo wärst du jetzt ohne mich? Wahrscheinlich würdest du in irgendeiner Gasse liegen, weil deine Eltern dich nie gewollt haben!"
Das hatte gesessen...voll ins Schwarze.
Ich merkte, wie mir die Worte im Hals steckenblieben.
Es war mir einfach nicht mehr möglich, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.
Warum tat er mir das an?
Warum musste er mich immer daran erinnern?
Warum hatte es nur er sein müssen, der mich gefunden hatte, nachdem ich von meinen Eltern abgehauen war...?
~ Flashback ~
Ich lief blind durch die Straßen einer Stadt, die schon ins Dunkle der Nacht getaucht war.
Eine kleine Gestalt die nicht wusste, wohin sie gehen sollte...
Es war mir einfach nicht möglich aufhören zu rennen.
Vielleicht erhoffte ich mir damit, all die Bilder, die sich an diesem Abend in mein Gedächtnis gebrannt hatten, wenigstens kurz verbannen zu können.
Doch der Anblick meines mit einer Flasche herantorkelnden Vaters ging einfach nicht aus meinem Kopf...
...wie er die eine Hand bei meinem Anblick hob um mir nur noch einen weiteren Schlag zu verpassen...
...wie meine Mutter einfach nur teilnahmslos von der Drogen neben mir gestanden hatte und zugesehen, wie mir mein Vater immer näherkam.
„Jetzt bist du schon wieder hier..." hatte er in einer Mischung aus murmeln und lallen von sich gegeben.
„A-aber ich wohne doch au..." Noch genau erinnerte ich mich an die Worte, die ich hatte sagen wollen, bevor der Mann vor mir mich mit einer erstaunlichen Kraft gepackt und an die entgegengesetzte Wand gestoßen hatte.
„Das is mir egal! Warum übernachtest du...nicht bei...bei Freunden!"
Seine Stimme war mit jedem Wort mehr gebrochen und ich sah wie ihn mit jedem Wort zusätzlich, die Kraft verließ.
Und dann war er einfach zusammengebrochen.
Vor mir auf dem Fußboden...
Geschockt hatte ich auf ihn heruntergesehen, während auch in meine Mutter langsam das Leben zurückkehrte.
„Das ist alles deine schuld! Würdest du nicht immer so viele Probleme machen! Du hast ihn umgebracht!" hatte sie hysterisch geschrien und mir somit noch mehr Angst gemacht.
Letzten Endes war er nur bewusstlos gewesen, doch das bekam ich nicht mehr mit, denn meine Mutter war mit ihrem Monolog noch nicht fertig gewesen.
„Ich will dich hier nicht mehr sehen! Warum musst du immer alles kaputtmachen, du Mörder?!"
Ja...
...das war der Grund, warum ich mich jetzt einfach nicht mehr unter Kontrolle hatte und meine Beine einfach nicht aufhören könnten, mich immer schneller über den Asphalt zu tragen.
Sie hatten recht...sie alle...ich konnte nur zerstören...ich war ein Nichtsnutz...
Ich bog scharf um eine Ecke in eine dunkle Gasse, die an manchen Stellen noch von Pfützen des letzten Regens unter Wasser gesetzt war.
Wie landete ich nur immer in den letzten Winkeln dieser düsteren Großstadt...?
Ohne mir weitere Gedanken zu machen lief ich weiter.
Irgendwann würde ich schon ankommen...
Irgendwann würde ich da ankommen, wo ich mich wohl fühlte.
Wo ich keine Angst haben musste, nach Hause zu kommen.
Wo ich einfach hingehörte.
Denn es gab doch so einen Ort, oder?
Es gab einen Ort, an den ich hingehörte...
...an diesen Gedanken klammerte ich mich fest.
Irgendwann würde ich glücklich werden...
Das waren meine Gedanken gewesen, mit denen ich es drei Wochen auf den Straßen ausgehalten hatte.
Und als ich schließlich an dem Punkt war, an dem ich kurz davor war, einfach aufzugeben, war Yongguk gekommen.
Er hatte mich mitgenommen, seine Eltern hatten mich 'aufgepäppelt', mir einen Platz an einer Schule besorgen können...und dann hatten sie mich wieder fallen lassen.
Schonungslos in mein neues Leben...
...jedenfalls schien es mir so.
Doch Yongguk hatte mich nicht vergessen und begann sich wieder für mich zu interessieren...
~ Flashback Ende ~
Ich hielt es einfach nicht aus, mit dem Kerl, der sich als so ein Monster entpuppte, noch eine Sekunde länger in einem Zimmer zu sein und rannte einfach ohne einen weiteren Kommentar an ihm vorbei aus dem Wohnbereich und hastete in den ersten Stock in den einzigen Raum, in dem ich mich wenigstens etwas zurückziehen konnte.
Nur dumpf hörte ich von unten, dass Yongguk telefonierte.
Aber sollte er doch...
...er konnte ja eh machen was er wollte...
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B.A.P - Protecting You (HimUp)
RomanceHimchan steht schon lange auf den Jongup, der ebenfalls schon eine Ewigkeit mit Yongguk zusammen ist. Nach außen in der Schule scheint alles gut zu sein, doch bald entdeckt Himchan, was in der Beziehung der Beiden wirklich los ist...und fasst einen...