B.A.P - Protecting You (HimUp)

Noch mehr Überraschungen

Ich wusste selbst nicht, was in mich fuhr.
Irgendwie kam einfach so in mir das Verlangen auf, den Anderen in meine Arme zu schließen...
Aber ich musste sagen, dass es verdammt gut tat.
Es tat gut, den Stress mit Jongups Vater vergessen zu können.
Es tat gut, mich einfach nur an meinen Schwarm kuscheln zu können...
Nach einer Weile beugte ich mich vorsichtig leicht nach vorne um über seinen Rücken – der fest an meine Brust gedrängt war – hinweg zu spähen und einen Blick auf sein Gesicht erhaschen zu können.
Und wie ich es mir gedacht hatte, schlief er wohl.
Seine Augen waren geschlossen und seine Züge entspannt.
Einen Augenblick verlor ich mich in seinem Anblick.
Ja, ich wusste schon, warum ich mich ausgerechnet in ihn verliebt hatte...
Ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
Auch wenn es sehr unwahrscheinlich war, dass er jemals Gefühle für mich entwickeln würde, die über Freundschaft hinausgingen, war ich doch froh - einfach, weil ich ihn so nah bei mir haben konnte...
Kurzentschlossen streckte ich mich also noch ein bisschen mehr, bis ich meine Lippen leicht auf seine Stirn legen konnte und hauchte ihm einen vorsichtigen Kuss auf.
Wie von selbst verließen die Worte meine Lippen.
„Ich liebe dich..."

Jongup:
Eine kaum spürbare Berührung riss mich aus meinem leichten Schlaf.
Zuerst wollte ich mich umdrehen und einfach weiterschlafen, da merkte ich es wieder.
Mit weiterhin geschlossenen Augen überlegte ich und schnell fielen mir die Ereignissen des letzten Abends wieder ein.
Und nicht nur das Auftauchen meines Vaters, nein, auch das Zeitverbringen mit Youngjae, Daehyun und Himchan, wobei ich mit letzterem schließlich auch ins Bett gegangen war.
Dann hatte er mich, weil mir kalt geworden war, in die Arme genommen...wo ich dann wohl auch eingeschlafen war.
Nun aber spürte ich, wie Himchan sich hinter mir bewegte, weshalb mich ein kalter Luftstoß an meinem Rücken traf.
Gerade wollte ich mich wieder wohlig an ihn kuscheln, da nahm ich wieder eine Berührung war...nur, dass sie anders als die zuvor war...
Innerlich zuckte ich zusammen, als ich realisierte, was es war.
Küsste...küsste Himchan mich wirklich gerade?
Geschockt lag ich da.
Nicht, weil es mir nicht gefallen würde...nein, irgendwie mochte ich das Gefühl seiner Lippen auf meiner Haut sogar, es kam nur so...unerwartet.
Doch seine nächsten Worte waren es noch viel mehr...
„Ich liebe dich..."
Ich schluckte.
Meinte er das ernst?
Warum sagte er sowas?
Warum sollte er mich lieben...?
Verwirrt schwirrten meine Gedanken in meinem Kopf umher.
Himchan liebte mich...?
Ein leichtes Streifen an meiner Schulter verriet mir, dass der Andere sich wohl grad wieder hinlegte, und tatsächlich spürte ich nur einen Moment später wieder seine Arme um mich und seinen warmen Atem an meinem Nacken.
Vorsichtig öffnete ich meine Augen und starrte in die Dunkelheit.
So viele Dinge sah ich jetzt so anders.
So viele Dinge machten jetzt viel mehr Sinn...
Warum er mich aufgenommen hatte.
Warum er sich generell so um mich kümmerte.
Warum er bei Yongguk an der Villa herumgeschnüffelt hatte.
Warum er immer so seltsam geschaut hatte, wenn ich wieder mit meinem Ex(!)freund unterwegs war...
Ich seufzte in mich rein.
Was sollte ich nur davon halten...?
Stören tat es mich natürlich nicht, schließlich war ich selbst schwul und es gab nun wirklich schlimmere Leute als Himchan, aber...irgendwie war es schon seltsam.
Immerhin war er mein bester Freund!
Der allerdings schon viel mehr Sachen für mich gemacht hatte, als 'nur' ein Freund...
Im Nachhinein fragte ich mich jetzt sogar, warum mir das alles nicht schon viel früher aufgefallen war.
Eigentlich war er ja schon echt offensichtlich gewesen...
Meine Gedanken schweiften ab zu dem Tag, an dem er mich aus der Villa der Bangs gerettet hatte.
Wenn er davor wirklich schon Gefühle für mich gehabt hatte...
...dann hatte ich es nur diesen zu verdanken, dass ich Yongguk nun loshatte...
...denn er hätte mich ja nicht da rausholen wollen, wenn es kein Interesse an mir gehabt hätte.
Nachdenklich schloss ich meine Augen.
So oft hatte er mich jetzt schon beschützt...
Da war ja auch noch der Vorfall auf dem Flur in der Schule gewesen, wo er mich danach zum Schularzt begleitet hatte...
Wenn ich so nachdachte, war er also für all mein Glück in dem letzten Jahr verantwortlich...