Ich war froh, als endlich Himchan und seine Mutter kamen um mich mit den Polizisten abzulösen.
Die ganze Zeit hatten mich die Beamten mit Fragen gelöchert, die ich nicht wirklich beantworten konnte.
Schließlich hatte ich weder gesehen, was in dem Zimmer passiert war, noch kannte ich irgendwelche Details von früheren Ereignissen...
So schob ich mich eher in den Hintergrund, als Mrs. Kim ein ernstes Gespräch mit den Männern begann und beobachtete das Geschehen.
Yongguk, der mit einem Polizisten auf der Rückbank eines Autos saß, war wahrscheinlich am Telefonieren mit seinen Eltern, denn sein Gesicht spiegelte Genervtheit sowie Ärger.
Mein Blick wanderte weiter zu Jongup, der mit leicht benebeltem Blick auf der Kante eines Kofferraums saß und von einem Sanitäter vorsichtig das Blut aus dem Gesicht gewaschen bekam.
Nachdenklich beobachtete ich dies.
Was da oben in dem Zimmer wohl passiert war...?
Was hatte Himchan da mitansehen müssen...?
Ich sah zu meinem Kumpel, der bei seiner Mutter stand und nur hin und wieder einen Kommentar einwarf.
Dass er eine Aussage auf dem Präsidium würde machen müssen, stand außer Frage...hoffentlich würden ich nicht auch mitkommen müssen...
Zwar stand ich Himchan sonst natürlich gern zur Seite, doch eigentlich hatte ich heute noch ein wichtiges Treffen geplant...
...ein Treffen mit meinem Kumpel und Youngjae.
Ja, mit Youngjae.
Seit wir uns vor einem guten Jahr auf der Straße über den Weg gelaufen waren, begegneten wir uns immer öfter zufällig an den seltsamsten Orten.
Irgendwann hatte er mich dann aufgehalten und mich gefragt, ob ich das mit Absicht mache.
Natürlich hatte ich verneint, ihn dann aber das Selbe gefragt.
Seine Antwort war nur undeutlich gewesen und natürlich war deshalb sofort die Hoffnung in mir aufgekeimt, dass ihm doch etwas an mir lag.
Und dann...dann hatte ich ihn einfach gefragt, ob wir uns nicht mal beabsichtigt treffen, also verabreden wollten.
Ich hatte mein Angebot gerade schon bereut, da hatte er schulterzuckend zugesagt!
Von da an waren unsere Treffen immer häufiger geworden.
Irgendwie verstanden wir uns ganz gut und hatten auch einige gleiche Interessen, sodass uns eigentlich nie der Gesprächsstoff ausging.
Ich hatte Youngjaes freundliche, ruhige Seite kennenlernen dürfen und hatte mich mit jedem Augenblick mehr in ihn verliebt.
Irgendwann hatten unsere Verabredungen immer mehr Dates geähnelt und als er dies schließlich zur Sprache brachte, und ich ihn fragte, ob ihn das denn störe, hatte er verneint – so kam es, dass wir jetzt seit einem Monat zusammen waren.
Und das wollte ich Himchan heute eigentlich sagen, schließlich hatte er rein gar nichts davon mitbekommen, dass ich mich Youngjae genähert hatte...
...aber das nahm ich ihm auch nicht übel, schließlich hatte er mit Jongup und den Bangs, selber genug auf der Seele lasten gehabt...
„Daehyun, willst du auch mit uns kommen oder fährst du nach Hause?" wurden meine Gedanken plötzlich abrupt von einer Stimme unterbrochen.
Ich hob verwirrt den Blick und sah Himchans Mutter vor mir stehen.
„Was?" fragte ich weder einfallsreich noch wirklich höflich.
„Ich nehme Himchan und Jongup jetzt mit, da wollt ich fragen, ob du auch mitfahren willst."
„Äh..." völlig überfordert machten die Worte erst keinen Sinn in meinem Kopf, als sie sich dann aber geordnet hatte, lehnte ich mit einem kleinen, peinlich berührten Lächeln ab: „Nein Danke...ich habe später noch eine Verabredung..."
Den fragenden Blick meines Kumpels hierbei ignorierte ich.
Ich würde ihm das mit meinem Freund dann sagen, wenn dieser auch anwesend war...Himchan:
In Gedanken versunken sah ich aus dem Fenster unseres kleinen Autos.
Da meine Mutter ja Krankenschwester war, hatten die Polizisten nach einer kleinen Diskussion schließlich erlaubt, dass wir Jongup mit zu uns nahmen.
Immerhin hatten meine Eltern auch nichts dagegen, ihn nach seiner Genesung ein paar Tage bei uns wohnen zu lassen...
Natürlich freute mich das, doch irgendwie war mir auch unwohl bei dem Gedanken, dass mein Schwarm mich irgendwann fragen würde, warum ich überhaupt vor Ort und Stelle gewesen war und die beiden beobachtet hatte.
Denn er wusste jetzt, dass Daehyun und ich es gewesen waren, denen er seine 'Rettung' zu verdanken hatte...
Vorsichtig wandte ich meinen Kopf etwas, um ihn aus dem Augenwinkel beobachten zu können.
Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt und kühlte seine Wange immer noch mit einem in ein Tuch eingeschlagenes Kühlpad.
Die Stelle an seiner rechten Schläfe, an der Yongguk mit seiner Faust die Haut zum Aufplatzen gebracht hatte, wurde von einem weißen Verband vor Dreck beschützt.
Doch auch mit seinem blauen Auge und den Prellungen, hätte es echt viel schlimmer für ihn werden können.
Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was alles hätte passieren können, wenn man Yongguk nicht hätte stoppen können.
Alles in allem war der heutige Nachmittag also ein Erfolg...
Wenn ich jetzt auch noch mit meinen Gefühlen für Jongup, und der Merkwürdigkeit von Daehyuns Verhalten fertigwurde, würde mein Leben doch wieder in geordneten Bahnen verlaufen, oder?Jongup:
In letzten Minuten hatte ich nicht wirklich viel von dem, was um mich herum passierte, mitbekommen, nur dass mich Himchans Mutter mit ihrem Sohn in einem Auto durch die Gegend fuhr.
Umso verdutzter war ich also, als wir schließlich bei ihnen zuhause hielten und man mich wie selbstverständlich nach drinnen geleitete.
Sofort kamen uns Mr. Kim und seine Tochter entgegen.
Letztere wirkte ziemlich erfreut mich zu sehen, denn sie umarmte mich fest und quietschte:
„Oppa!"
Zwar rührte es mich, dass sie mich so fröhlich - und als würden wir uns ewig kennen - empfing, doch ich konnte nicht verhindern, dass mir vor Schmerz die Tränen in die Augen stiegen, als sie meine mal wieder geprellte Rippe streifte.
Zum Glück war aber sofort ihre Mutter zur Stelle und machte dem ein Ende.
„Jetzt lass ihn erst mal ankommen, du wirst in den nächsten Tagen noch öfters die Möglichkeit haben, ihn zu sehen..."
Die Schwester löste sich von mir, grinste noch ein mal und hüpfte den Flur entlang in das Zimmer, dass scheinbar ihr gehörte.
Ich jedoch war hellhörig geworden.
Warum sollte ich die Tochter in den nächsten Tagen noch öfters sehen...?
Mrs. Kim lächelte auf meinen fragenden Blick und erklärte:
„Ich habe mit den Polizisten ausgemacht, dass du erstmal hier unterkommst. Wenn du in ein paar Wochen 19 und volljährig bist, kannst du dann machen, was du willst..."
Sprachlos starrte ich sie an.
Nicht weil ich mich nicht freute, im Gegenteil, ich konnte mein Glück kaum fassen!
Ich hatte mich schon mit dem Gedanken angefreundet, wieder in meine 'Wohnung' im Industriegebiet zu gehen, doch dass ich bist du meinem Geburtstag hier bleiben konnte...
...das war einfach genial!
„A-Aber ist das auch in Ordnung für Sie? Ich will nicht stören oder..." fing ich an, wurde jedoch sanft von der Frau unterbrochen.
„Denkst du ich hätte es vorgeschlagen, wenn wir dich nicht gerne hier hätten?"
Unsicher sah ich auf den Boden...wie reagierte man auf solche lieben Worte...?
Schüchtern lächelte ich sie an und sie strahlte zurück.
Dann fragte sie in die Runde:
„Hat schon wer hunger, oder soll ich mit dem Essenmachen noch warten?"
Ich hielt mich bei der Antwort zurück, da ich mich in der Position fühlte, jetzt auch noch um etwas zu bitten, doch zu meinem Glück waren Himchan und sein Vater ebenso hungrig wie ich und teilten dies auch sogleich mit.So kam es, dass ich mal wieder mit den Kims am Essenstisch saß.
Gerade hatte ich den letzten Bissen heruntergeschluckt, als die Frage aufkam, wo ich denn schlafen solle.
Bei meinem Klassenkameraden, war laut Mrs. Kim keine Lösung, da sie es nicht für richtig hielt, mich auf Dauer nur auf einer dünnen Matratze auf dem Boden schlafen zu lassen.
Und sie gab auch nicht nach, egal wie oft ich versicherte, dass mir dies nichts ausmachen würde.
Nach ein paar Minuten Diskussion, in der ich begann, mich immer unwohler zu fühlen, wurde dann der Entschluss gefasst, dass es am besten wäre, mich auf der Couch im oberen Stockwerk unterzubringen.
Auch wenn es laut den Kims nicht ideal war, machte mich die Tatsache, wenigstens vorübergehend einen schönen Ort zum Schlafen zu haben, so vergnügt, dass nichts in der Lage war, mich den restlichen Abend traurig zu machen.
Auch als ich im Halbdunkeln mit einer Decke und einem Kissen auf dem braunen Ledersofa lag, schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen.
Auch wenn das mit Yongguk, der Polizei und mir noch lange nicht vorbei war...
...die ersten Schritte waren damit getan, dass ich nicht mehr auf seine Familie angewiesen war.
Ich hatte mit Himchan einen neuen Freund gefunden...
...einen, der mich glücklich werden ließ und nicht ängstlich.
***
Eine Ankündigung:
DIESEN SONNTAG, 3ter SEPTEMBER, KOMMT EIN ONESHOT...SEID BEREIT FÜR DRAMA xD
Muhahahaha...!!!
Oke, genug von dem creepy shit...sonst mach ich auch keine Ankündigungen xD
Aber ich freu mich halt auf den 3ten September xD
LG Hannibal <3
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B.A.P - Protecting You (HimUp)
RomanceHimchan steht schon lange auf den Jongup, der ebenfalls schon eine Ewigkeit mit Yongguk zusammen ist. Nach außen in der Schule scheint alles gut zu sein, doch bald entdeckt Himchan, was in der Beziehung der Beiden wirklich los ist...und fasst einen...