B.A.P - Protecting You (HimUp)

Wenn sich Vermutungen bestätigen...

"Danke." murmelte ich, als ich neben Yongguk durch die Flure der Schule lief.
Er schwieg nur.
Kaum waren wir aus dem Sichtfeld der zwei Typen gewesen, hatte er mich losgelassen und die Hände in seinen Hosentaschen vergraben.
Jetzt herrschte ein unangenehmes Schweigen, wobei er keine Anstalten machte, es zu beenden.
Unsicher sah ich auf meine Füße, wie sich mich über den Boden in Richtung Schultor trugen.
Mein Freund hatte beschlossen, dass wir jetzt einfach nach Hause gehen sollten.
Ich hatte zugestimmt - immerhin hatte ich meiner Meinung nach längst kein gutes Image mehr, dass ich mir mit schwänzen versauen konnte...
"Bist du sauer auf mich...?" fragte ich schließlich ganz leise, da ich wirklich nicht den geringsten Schimmer hatte, was gerade in seinem Kopf vorging.
Einerseits ignorierte er mich, behandelte mich - wenn wir unter uns waren - wie Dreck und schlug mich, doch andererseits hatte er mir gerade mit den Typen geholfen, die mich bedrängt hatten.
Yongguk schnaubte und sah mich von der Seite an.
"Was denkst du denn?! Natürlich bin ich sauer! Wärst du doch auch, wenn ich dich betrügen würde!"
Ich zog den Kopf ein.
"Ich würde dich doch nicht betrügen...!" flehend sah ich ihn nach einem Moment wieder an, obwohl alles in mir gegen dieses unterwürfige Verhalten war.
Mein Freund griff in seine Tasche und...
...holte mein Handy heraus.
ER hatte es die ganze Zeit?!
Kein Wunder, dass ich es nicht gefunden hatte...
Ich sah, wie er darauf herumtippte und es mir dann unter die Nase hielt.
Erstaunt starrte ich auf den Bildschirm.

Kim Himchan:
„Hey, ich bin es, Himchan. Hast du mal Zeit zum Lernen?"

Diese Nachricht hatte ich nie gelesen...
Auffordernd blickte mich Yongguk an.
"Und? Hast du mir was zu sagen?"
"Ne...Nein. Ich mein, ich habe die Nachricht noch nie gesehen! Ich wusste nicht, dass er mich anschreiben würde! Wirklich!"
Verzweifelt schaute ich zu ihm auf.
Seine Miene regte sich nicht.
"Bitte, du musst mir glauben!"
Meine Stimme hatte einen bettelnden Ton angenommen, doch diesmal störte mich das nicht.
Es war nur wichtig, dass er mir glaubte...!
"Steig ein." forderte Yongguk und erst jetzt merkte ich, dass wir schon am Auto angekommen waren.
Unschlüssig stand ich eine Sekunde da, tat dann aber, was er von mir verlangte.
Wie konnte ich ihm beweisen, dass nichts so war, wie er dachte?
Weil ich den stechenden Blick meines Freundes nicht ertrug, blickte ich aus dem Fenster.
Was sollte ich nur tun...?

An einer Kreuzung hielt das Auto an einer roten Ampel.
Doch dann bogen wir nicht nach links ab...
Wir fuhren geradeaus durch das Villenviertel hindurch.
Ich schaute zu Yongguk, doch der hatte nur kurz den Blick gehoben und sah nun wieder auf sein Handy.
Als wir immer weiter fuhren, traute ich mich schließlich, zu fragen.
"Wo...wohin fahren wir?"
Mein Freund sah auf.
"Du kommst zu Zelo."
Ich riss meine Augen auf.
Was sollte ich denn bei dem?!
Gut, ich verstand mich eigentlich ganz gut mit ihm, immerhin war er ja auch in der Clique, aber trotzdem...irgendwas war da faul...

Zelo:
Fast schon wütend erhob ich mich von der Ledercouch.
Da stellte ich mich schon mal krank um nicht in die Schule zu müssen und in Ruhe gelassen zu werden, und da klingelte irgend so ein Depp bei mir und störte mich beim Zocken.
Ich lief trotzdem zur Tür - immerhin bestand die Möglichkeit, dass es der Postbote war, der mir Pakete brachte.
"Was?" maulte ich, als ich die Tür öffnete.
Doch es war nicht der Postbote...
"Hey, können wir reinkommen?" begrüßte mich Yongguk.
"Was wollt ihr hier?" fragte ich, als ich auch Jongup entdeckte, der mit leicht unsicherem Blick hinter seinem Freund stand.
Yongguk verdrehte die Augen.
"Erklär ich dir später."
Nicht wirklich begeistert ließ ich die beiden ein.
Eigentlich hatte ich mich auf einen ruhigen Tag gefreut...
Drinnen ließ sich der Älteste auf eine der beiden Couches fallen und meinte zu dem Jüngeren.
"Bringst du uns was zu trinken?"
Ich hockte mich mit misstrauisch neben Yongguk.
Zwar war ich es schon gewöhnt, dass er sich überall so aufführte, als wäre es sein Reich, aber sein Blick war irgendwie seltsam...