Kapitel 20

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Einige male hallt Kan's Frage in meinem Kopf, ehe ich sie so richtig verstehe. Er hat mich gefragt, was zwischen Ames und mir läuft. Verdammt, es scheint tatsächlich die ganze Schule davon erfahren zu haben, was eigentlich gut ist, da auch Kolin davon gehört haben muss.

Und genau das wird meine Rache.

Ames und meine Fake-Beziehung.

"Also.. ähm.. - Ames und ich sind zusammen!", schießt es dann unbeholfen aus mir heraus und ich kann nicht anders, als mir gleich darauf auf die Zunge zu beißen.

Scheiße, hört sich das komisch an.

Schnell schüttle ich den Kopf und konzentriere mich wieder auf Ken, der mich mit großen und schockierten Augen ansieht. An seinem Blick kann ich erkennen, dass selbst er nicht damit gerechnet hätte.

Ich meine, Ames ist Ames.

Und ich bin ich.

"Ihr seid so richtig zusammen? Offiziell?"

Ich nicke augenverdrehend. "Ja, das sind wir."

Als ob das nun so unglaubwürdig ist. Klar, Ames ist wahrscheinlich einige Nummern zu hoch für mich, da er nicht nur der beliebteste Junge aus der Schule ist, er ist auch noch unglaublich gut aussehend und die Mädchen stehen bei ihm reihenweise Schlange. Dennoch braucht er nicht so auffällig übertreiben.

"Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet..", murmelt Ken, ehe er sich räuspert und mich wieder intensiv mustert.

"Warum ausgerechnet Ames?"

"Huh?" Verwirrt starre ich Ken an.

"Warum hast du dir ausgerechnet Ames geschnappt. Er und dein Ex können sich schließlich bis zum Tod nicht ausstehen. Das ist einwenig komisch, wenn du mich fragst.", erklärt Ken misstrauisch.

Ich lache künstlich. "Man kann sich ja nicht aussuchen, in wen man sich verliebt."

Oh Gott, nein, dass habe ich jetzt nicht gesagt. Kann mich jemand treten oder aus dem Fenster schmeißen bitte? Ich dumme Kuh habe grade wirklich gesagt, dass ich in Ames verliebt bin.

Verdammt, wenn er das hier erfährt..

"Da hast du auch wieder recht." Ken kratzt sich kurz an seinem nicht vorhandenen Bart, ehe er das Aufnahmegerät schnappt und erneut auf den Knopf drückt.

Erleichtert atme ich aus, da es kurz rot aufleuchtet und mir somit zeigt, dass wir am Ende des Interviews angekommen sind.

"Danke für die Informationen. Das wird eine unvergessliche Ausgabe.", sagt Ken, während er sich von seinem Sessel erhebt und mir seine Hand hinhält.

Irritiert stehe ich ebenfalls auf und schüttle sie kurz. Ich nicke, da ich keine Ahnung habe was ich sonst hätte tun sollen. Das ganze kommt mir unglaublich dämlich und unnormal vor. Und da ich mich sowieso zum Affen gemacht habe, brauche ich nun eigentlich auch nichts mehr fürchten.

Außer natürlich die Ausgabe, die am Freitag rausgebracht wird.

Ich atme tief ein und aus, ehe ich Ken ein Lächeln schenke und mich von ihm verabschiede.

"Danke nochmals. Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen.", entgegnet Ken nur und grinst mich überheblich an.

"Hoffentlich nicht..", murmle ich nur leise, doch halte meine Maske aufrecht, indem ich ihm ein strahlendes Lächeln schenke.

Dann drehe ich mich um und laufe auf die Tür zu, die ich dann auch sofort öffne. Nachdem ich den Raum verlassen habe und endlich weit entfernt von diesem verdammten Ort bin, versuche ich mein viel zu schnell schlagendes Herz wieder in Kontrolle zu bekommen.

Ich habe jetzt schon das Gefühl, dass da noch irgendetwas schief gehen wird. Denn ich habe nicht Glück. Das habe ich um ehrlich zu sein nie. Die Sache mit Kolin ist der lebende Beweis.

Nicht an ihn denken, Mia!

Ich nicke, um meine Gedanken zu bestärken und mache mich langsam auf dem Weg zum nächsten Unterricht. Kolin wird es noch leid getan haben, dass er mich betrogen hat.

Und wie es ihm leid tun wird.

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