Nachdem ich mich halbwegs beruhigt habe und sichergegangen bin, dass alle Wertsachen nach wie vor unter meinem Bett liegen und nicht angerührt worden sind, verlasse ich mein Zimmer erschöpft wieder.Dabei achte ich dieses Mal aber zweimal so gut darauf, dass ich die Zimmertür auch wirklich abschließe. Gleich danach lasse ich den Schlüssel wieder in meinen BH verschwinden und zupfe mein Oberteil noch einwenig zurecht, ehe ich langsam wieder die Treppen runtersteige.
Es ist nun bereits nach 2:00 Uhr morgens und die Menschen denken immer noch nicht ans gehen. Im Gegenteil, in der Zeit in der ich oben in meinem Zimmer war scheint die Musik und die Massen an tanzenden Menschen nur noch lauter und größer geworden zu sein.
"Du schaffst das, Mia. Du musst nur diese Menschen aus dem Haus kriegen und dann anfangen das Haus aufzuräumen. Du schaffst das sicherlich..", rede ich mir selbst zu und bekomme deshalb einige schräge Blicke zugeworfen, die ich jedoch geflissentlich ignoriere.
Die können mich alle mal..
Seufzend fahre ich mir durch die Haare und halte am Ende der letzten Treppenstufe inne. Meine Augen schweifen wie von alleine über das überfüllte Wohnzimmer und ich kann nicht anders als mein Gesicht zu verziehen.
Die meisten scheinen unglaublich angetrunken zu sein, denn sie bewegen sich hemmungslos in der Musik und reiben ihre Körper an den jeweils anderen, was ich wirklich niemals tun würde. Und die, die nicht am tanzen sind machen gerade entweder ein Trinkspiel oder stecken sich in irgendeiner Ecke die Zungen in den Hals.
Ich schnaube wütend.
Das ist alles meine Schuld. Was dachte ich mir auch dabei? Ich hätte diese Party niemals schmeißen dürfen. Heute ist einfach nichts gutes passiert. Okay, außer dem Kuss mit Ames.
Allein bei der Erinnerungen schießt mir die Röte ins Gesicht und ich kann nichts gegen mein Herz tun, dass automatisch schneller gegen meine Brust schlägt. Wow, dieser Kuss wird mich wahrscheinlich mein ganzes Leben lang verfolgen..
"Mia."
Erschrocken hebe ich meinen Kopf und blicke geradewegs in zweipaar mir bekannte blaue Augen, die vollkommen matt in meine sehen.
"Kolin..", murmle ich überrascht und auch einwenig schockiert. Ich hätte nun wirklich nicht mit ihm gerechnet. Kolin war zwar schon immer ein Partymensch, aber ich hätte einfach nicht gedacht das er zu meiner kommt.
Schluckend mustere ich ihn und stelle recht schnell fest, dass auch er ganz schön betrunken ist. Er kann ja fast nicht mehr auf seinen eigenen Beinen stehen und schluckt immer wieder merklich.
"Wir müssen reden..", lallt er und kommt mir langsam näher. Wie von selbst trete ich einen großen Schritt zurück. Das geht dann immer so weiter. Er kommt näher, ich weiche zurück, bis ich jedoch die kühle Wand hinter mir spüre, die mich quasi einsperrt.
Verdammt.
Kolin der recht schnell vor mir angekommen ist lässt als aller erstes seinen Blick über mich schweifen. Ich kann nicht anders als mich zu verkrampfen, denn es ist wirklich kein schönes Gefühl seinen Blick überall auf meinen Körper zu spüren.
"Ich will das alles wieder ist wie vorher.."
Seine Worte dringen langsam in meinen Kopf, doch ich kann nicht anders als diesen zu schütteln. Nein. Ich habe schon lange mit diesem Thema abgeschlossen.
"Kolin, wir sind nicht mehr zusammen. Nichts wird mehr werden wie früher. Lass mich einfach in Ruhe.." Mit diesen Worten und einen deutlichen Blick möchte ich mich gerade an ihm vorbeidrücken, werde aber im letzten Moment an den Hüften gepackt und zurück an die Wand gedrückt.
Ein keuchen entweicht meiner Kehle und ich kann nichts anderes tun, als mit geweiteten Augen zu Kolin zu starren, dessen Augen einen Farbton dunkler geworden sind.
"Du bleibst genau hier, süße..", haucht er völlig neben der Spur.
Sein heißer Atem der stark nach Alkohol riecht bläst mir entgegen und ich kann nicht anders als die Augen zusammenzukneifen. Eine Welle von Angst übermannt mich, während ich mich vergebens versuche aus seinem Griff zu befreien, der einfach zu stark ist.
Oh nein..
"Lass mich los, Kolin.", zische ich und beiße meine Zähne zusammen, während ich ihm wütend in die Augen blicke, doch er scheint mich nicht einmal zu hören, da er sich ohne Vorwarnung nach vorne lehnt und anfängt meinen Hals entlang zu küssen.
Ein stechen macht sich in mir breit und so langsam fangen auch meine Augen an zu brennen. Wie eine verrückte schlage ich ihm gegen die Brust und versuche ihm mein Knie in den Bauch zu rammen, doch es klappt einfach nicht da er meinen gesamten Körper so stark gegen die Wand presst, dass ich mich einfach nicht mehr bewegen kann.
"Kolin, lass mich los.. bitte.. - lass mich verdammt nochmal los, du Mistkerl!", schreie ich zum Ende hin aufgebracht und versuche die Tränen weg zu blinzeln, doch es nützt nichts.
Plötzlich schießt Kolin's Kopf wieder in die Höhe und ich kann kurz erleichtert ausatmen, da seine Lippen endlich von meinem Hals abgelassen haben, der unangenehm zu brennen beginnt.
Schluckend sehe ich in seine Augen, die mir plötzlich so fremd vorkommen. Ich erkenne Kolin einfach nicht wieder, so ist er eigentlich nicht. Nein, so ist er wirklich nicht.
"Bitte komm zurück zu mir, Mia.", wispert er und kurz bin ich überwältigt von dem Schmerz der in seiner Stimme liegt.
Mit einem Mal vergesse ich das was er kurz zuvor getan hat, da sich nun so etwas wie Mitleid in mir breit macht. Kolin sieht erschöpft zu mir. Seine blauen Augen haben jegliches strahlen verloren und der Ausdruck in ihnen lässt mich kurz nach Luft schnappen.
"Es tut mir leid.. aber ich liebe dich nicht mehr, Kolin.", hauche ich dann und beinahe sofort verändert sich etwas in seinem Blick.
"Ist es wegen Ames? Liebst du ihn wirklich? Diesen verdammten Bastard!", schreit Kolin plötzlich wutgeladen.
Ich schlucke hart und muss mich wirklich zusammenreißen, um nicht zusammenzuzucken. Mein Herz überschlägt sich und als Kolin plötzlich nach meinem Kinn greift und ihn grob nach vorne drückt, macht sich so etwas wie Angst in mir breit.
Denn plötzlich weiß ich selbst nicht ob seine Worte stimmen.
Ist es tatsächlich wegen Ames?
Habe ich mich wirklich in ihn verliebt?
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Faking love ✓
ChickLitBetrogen zu werden ist hart. Vor allem dann, wenn der Partner es vor der gesamten Schule tut, und dabei keinerlei Reue zeigt. Daraufhin kann vieles passieren und schief gehen. Denn bekanntlich verlangt Leid nach noch mehr Leid und Mia nimmt sich ver...