Kapitel 28

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Seine Worte hallen einige Male in meinem Kopf herum und ich kann nichts gegen das entsetzten machen, dass sich in meinem gesamten Körper ausbrietet.

"Du.. du Widerling.", rufe ich, als plötzlich viele Bilder durch meinen Kopf schießen und ich wirklich nichts dagegen tun kann.

Ames grinst amüsiert. "Was denn? Ich habe nicht gesagt welche Qualitäten, dass du immer direkt so zweideutig denken musst, ist nicht meine Schuld."

Nachdem diese Worte seinen Mund verlassen, laufe ich auch noch Knallrot an, doch ich weiß nicht ob vor Scham, oder vor Wut. Denn mir ist natürlich bewusst das Ames das genauso meinte und extra versucht hat mich mit dieser Antwort zum schweigen zu bringen.

"Lass.. vergessen wir das einfach."

"Na gut, Prinzessin." Ames grinst breit.

Ich verdrehe die Augen. "Ich bin dran. Also, wo war unser erstes Date?", frage ich dann, da ich keine Ideen mehr habe.

Was würden die anderen den noch Fragen?

"Keine Ahnung, vielleicht auf einer Party."

"Ist das dein Ernst?" Augenrollend starre ich zu Ames, der nur mit den Schultern zuckt. Ich seufze.

"Ich denke das reicht.", sagt er dann plötzlich, da er anscheinend auch keine Ahnung mehr hat, was er mich nun noch fragen soll. "Falls die Leute doch noch etwas anderes fragen, was ich jedoch bezweifle, können wir ja improvisieren."

Ich nicke.

Doch plötzlich schießt mir doch noch eine Frage durch den Kopf, die ich einfach beantwortet bekommen muss.

"Und ich will noch etwas wissen.", sage ich deshalb und unterbreche die Stille, ehe ich zu Ames blicke, der mich abwartend ansieht.

Ich schlucke. "Wie.. wie weit werden wir gehen?"

Kurz herrscht erneut eine Stille, doch nach einigen Sekunden scheint auch Ames zu verstehen, auf was ich hinaus möchte, da er sich räuspert. "So weit wie wir gehen müssen."

"W-was?" Benommen starre ich ihn an.

Ames lacht. "Keine Angst, ich werde dich schon nicht entjungfern."

Mit einem hochrotem Kopf starre ich zu Ames. "Ha ha, dass war mir bewusst, Snob. Aber warum gehst du davon aus, dass ich noch Jungfrau bin?", murre ich beleidigt.

Ames zuckt mit den Schultern. "Anscheinend hattest du kein Sex mit Kolin, was darauf hindeutet das du noch Jungfrau bist. Und.. irgendwie scheinst du nicht der Typ Mädchen zu sein, der das schnell hinter sich bringen möchte."

Ich schlucke hart, da ich einen Moment brauche, um seine Worte so richtig zu verstehen. Er hat mir gerade indirekt ein Kompliment gegeben! Und mein Herz scheint deshalb immer wieder zu stolpern, um dann wieder aufzustehen und dann wieder zu stolpern.

Ich muss mich wirklich zusammenreißen, um nicht laut zu jubeln, was wahrscheinlich wirklich komisch aussehen würde. Ja, obwohl die Vorstellung verlockend ist reiße ich mich zusammen, da ich mich nicht vollkommen blamieren möchte.

"Also wie schon gesagt, ich werde dir schon Bescheid geben, bevor etwas passiert oder ich etwas tue.", ertönt Ames raue Stimme erneut, die mich widerwillig aus meinen Gedanken reißt.

Überrumpelt hebe ich meinen Kopf und begegne seinem intensiven Blick. Seine Augen scheinen noch dunkler geworden zu sein und aus irgendeinem Grund gefällt mir das. Auch wenn ich es nicht gerne zugebe, ich liebe seine Augen, denn sie wirken wie ein Meer aus Dunkelheit, indem man immer wieder droht zu versinken.

Und aus irgendeinem Grund gefällt mir der Gedanke.

Versunken in seinen Augen..

Ich schüttle erschrocken meinen Kopf, als ich realisiere was ich da überhaupt für eine scheiße denke. Schnell springe ich vom Bett und spüre augenblicklich Ames intensiven Blick auf mir.

"Was ist los?", fragt er sogleich, doch ich greife nur nach meinem Rucksack, ehe ich ihn planlos ansehe.

"Ich.. eh.. mir ist eingefallen das ich noch meine Hausaufgaben machen muss. Die sind wirklich wichtig, also.. ich schätze, wir sehn uns." Und mit diesen Worten lasse ich ihm überhaupt keine Zeit um zu Antworten, sondern mache auf dem Absatz kehr und flüchte beinahe schon aus seinem Zimmer.

Ich höre ihn einige Male nach mir rufen, doch ich achte nicht darauf, sondern flitze die Treppen runter, um dann wieder auf die Tür zuzusteuern, doch ehe ich überhaupt die Türklinke berühre, hält mich eine helle Stimme auf.

"Dich kenne ich doch von irgendwo?"

Mein Blick schießt nach rechts und ich erblicke tatsächlich die Putzfrau, die gerade aus einem Raum kommt. Sie starrt mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an, was mich sofort nervös macht.

"Äh.. nein, ich.. bin gestern erst hergeflogen, also nach Deutschland. Ich muss jetzt aber auch schnell wieder los, sonst verpasse ich noch meinen Flieger.", rufe ich überfordert und höre nur noch ein tiefes, mir bekanntes Lachen, ehe ich die Haustür aufreiße und dieses Mal wirklich flüchte.

Denn verdammt, ich habe mich anscheinend nicht nur vor der Putzfrau blamiert, sondern auch vor Ames.

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