Kapitel 33

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Vier Stunden später sehe ich mich zufrieden im Haus um. Alles ist vorbereitet und ich muss wirklich sagen, Aria ist eine Meisterin im dekorieren. Das ganze Wohnzimmer und die Küche sind garnicht wieder zuerkennen.

Wir waren bis vorhin einkaufen und haben alles besorgt, was wir für die Party brauchen. Rote Pappbecher, Getränke, Snacks und anderes Zeug. Und die Mühe hat sich wirklich gelohnt, denn es sieht toll aus und die ganze Dekoration hat sogar mir einwenig Partylaune gemacht.

"Und was ist mit den Einladungen?", frage ich Aria, die gerade den Schlüssel unter einer Vase verschwinden lässt.

Ja, wir waren so schlau und haben alle Zimmer des oberen Geschosses, außer dem Gästezimmer und den beiden Badezimmern abgeschlossen. Ich möchte schließlich nicht das irgendjemand in mein oder das Zimmer meiner Eltern geht und was weiß ich dort macht.

Allein der Gedanke bringt mich zum würgen.

"Ich habe auf meinem, sowohl deinem Instagram eine Nachricht gepostet und dann habe ich auch noch einigen von meinen Kontakten eine Nachricht geschrieben. Fast alle haben zugesagt.", erklärt Aria und lächelt zufrieden.

"Aber du weißt genau das es nicht mehr als..-"

"Ja, ja. Nicht mehr als 40 Leute werden dürfen. Ich hab's verstanden, Mutter.", unterbricht mich Aria, die nur mit ihren Augen rollt, ehe sie mich an der Hand die Treppen hochzieht.

Nachdem ich mein Ersatzschlüssel herausgefischt habe, der sich übrigens in meinem BH befindet, öffne ich meine Zimmertür und lasse Aria Einlass, die direkt auf meinen Schrank zusteuert. Da sie nichts zum anziehen mit genommen hat haben wir einfach beschlossen das sie eines meiner Kleider anzieht.

"Wie findest du das schwarze? Denkst du das steht mir?" Aria hält mir eines meiner Lieblingskleider entgegen. Es ist schwarz, geht bis knapp zu den Knien und liegt halbwegs eng an, was ich ganz schön finde.

Sofort nicke ich überzeugt. "Das wird sicherlich traumhaft an dir aussehen. Vielleicht sogar besser als bei mir."

Ich grinse Aria gespielt eingebildet an, was sie mir lachend nachtut. "Wenn das so ist, dann müssen wir nur noch ein geeignetes Kleid für dich finden."

"Also was das angeht, ich denke ich ziehe dieses Mal kein Kleid an.", entgegne ich grübelnd und betrachte meine engen Hosen und etwas auffälligeren Oberteile.

"Was? Wieso nicht?"

Ich verdrehe die Augen. "Ich muss am Ende alles aufräumen und ich denke mit einem Kleid wird das alles wesentlich schwerer. Ich kann mir gleich den ganzen Stress sparen und einfach Klamotten anziehen."

Aria schüttelt fassungslos den Kopf. "Nein, kommt garnicht in Frage. Das ist deine erste selbst veranstaltete Party auf der Ames King sein wird, und du denkst daran eine Hose und ein Oberteil anzuziehen?"

Aria mustert mich als wäre ich irre, doch das macht mir nicht besonders viel aus.

"Ich denke nicht nur daran, ich tue es."

Nun ist Aria diejenige, die ihre Augen verdreht. "Du bist wirklich unmöglich. Willst du etwa das Ames Augen für ein anderes Mädchen hat?"

Der Gedanke lässt ein komisches Gefühl in mir aufsteigen, was ich jedoch schnell wieder runterschlucke. Das kann mir eigentlich egal sein, doch aus irgendeinem Grund ist es das nicht.

"Mach mal halblang, A. Nur weil ich kein Kleid anziehe heißt das noch lange nicht, dass ich wie eine Oma aussehen muss.", brumme ich benommen.

"Gut, dann darf ich dir aber das Outfit raussuchen!", beschließt Aria die noch nicht einmal auf eine Antwort von mir wartet, sondern direkt wieder in meinem Schrank rumstöbert und mich verdattert zurücklässt.

"Gut..", murmle ich irritiert.

Während Aria also meinen Schrank auseinander nimmt, setzte ich mich auf mein Bett und atme ein letztes mal durch. In meinem Kopf lasse ich mir noch einmal alle Punkte meiner To-do Liste durchgehen und bemerke zufrieden, dass alles erledigt ist.

Ich habe alle Wertgegenstände in meinem Zimmer unter meinem Bett versteckt und da die anderen Räume abgeschlossen sind kann nichts abhanden kommen.

Die Sache mit den Gästen ist ebenfalls geklärt.

Ich habe mich letztendlich nur auf das ganze Partyding eingelassen, als Aria mir versprochen hat das dies nur eine Party unter Freunden wird. So kann ich Clarissa zwar nicht viele, vielleicht sogar fast garkeine Gäste wegschnappen, doch das ist mir eigentlich egal.

Ich kann einfach nicht in Kauf nehmen, dass meine Eltern irgendetwas bemerken oder sogar meine Nachbarn, die sie dann anrufen oder weiß Gott was passiert.

"Ich hab's!", ruft Aria und hält mir ein komplettes Outfit vor Augen.

Überrascht stelle ich fest dass das Outfit wirklich aus einem Ober- und Unterteil besteht, auch wenn vom Oberteil nicht mehr viel übrig ist.

"Wirklich Aria?", frage ich mit erhobener Braue, ehe ich auf das enge, rote Croptop zeige, dass sie mir entgegenhält.

"Was?", kommt er nur beleidigt zurück.

"Also ich weiß nicht recht.." Aria lässt mich garnicht weitersprechen, da sie mir einfach die Anziehsachen in die Hand drückt.

"Oh nein, du wirst genau das anziehen oder ich werde die ganze Woche nicht mehr mit dir sprechen oder aber dich gar ansehen!" Sie verschränkt die Arme ineinander und scheint ihre Worte wirklich ernst zu meinen.

"Aber..-"

"Kein aber, Fräulein!", kommt es tadelnd von Aria, die sich ihr schwarzes Kleid schnappt und mich abwartend anblickt.

Genervt verdrehe ich die Augen, ehe ich mich seufzend geschlagen gebe und langsam wieder auf mein Outfit heruntersehe. Verbissen streiche ich über die schwarze Skinny Jeans und sehe mir dann erneut das kurze, rote Oberteil an, dass bis über meinen Bauchnabel gehen und mit den Spagettiträgern nicht gerade viel meines Oberkörpers bedecken wird.

Ich seufze erneut und schüttle meinen Kopf.

Ich darf mich nicht so anstellen, schließlich kommt mein Freund, und die Vorstellung Ames mal ein bisschen aus dem Konzept zu bringen ist wirklich nicht ohne.

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