Kapitel 39

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Überfordert sehe ich Kolin in die Augen. "Was wenn es stimmt? Was wenn ich mich wirklich in Ames verliebt habe? Was willst du tun, Kolin? Du bist doch derjenige der mich mit Clarissa betrogen hat, nicht andersrum!", fauche ich außer Atem.

Kolin schnaubt. "Ich liebe aber nur dich. Und du gehörst nach wie vor mir."

"Lass mich endlich los, Mistkerl.", zische ich nur und versuche ihn mühsam von mir zu drücken, aber er bewegt sich kein Stück vom Fleck.

"Du hast mich wirklich zu einem Wrack gemacht, Mia. Und das wirst du bereuen..", flüstert er bedrohlich und nährt sich meinem Gesicht langsam.

Mein ganzer Körper verkrampft sich, als ich verstehe was er tun möchte. Erneut fangen meine Augen an zu brennen und ich versuche Kolin anzuflehen mich endlich loszulassen, doch er drückt daraufhin nur meinen Kopf gegen die Wand und fängt erneut an meinen Hals entlang zu küssen.

Zischend beiße ich mir auf die Unterlippe. Auch wenn ich jetzt schreien würde, würde mich wahrscheinlich keiner hören, denn die Musik übertönt einfach alles in diesem Raum.

Gerade als ich seine Lippen an meinem Kinn spüre wird er plötzlich von mir gezogen und ich sacke erschöpft zu Boden. Tränen laufen mir die Wangen entlang und ich komme garnicht dazu sie wegzuwischen, da ich plötzlich einen lauten Schrei höre.

Stockend sehe ich nach vorne und erkenne erst jetzt die Person, die Kolin gerade von mir gezogen hat und gerade erbarmungslos auf ihn einschlägt. Mein Mund wird unglaublich trocken und ich starre unfähig um mich überhaupt zu bewegen zu Ames, der immer wieder auf Kolin zuschlägt.

Alle Gäste haben aufgehört zu tanzen und so langsam bildet sich ein großer Kreis um die beiden. Mein Gehirn schaltet sich erst wieder an als ich sehe wie Blut aus Kolin's Nase läuft. Erschrocken rapple ich mich auf und laufe mit schnellen Schritten auf die beiden zu.

"Ames! Lass ihn los!", schreie ich und versuche meinen Freund irgendwie von Kolin runterzuziehen, was jedoch nicht nützt da er rot vor Wut sieht.

Seine Faust schlägt immer wieder auf Kolin ein und ich kann nicht anders als verzweifelt zu schluchzen. Egal was ich tue ich bekomme ihn einfach nicht von Kolin runter und als dieser dann auch noch anfängt Blut zu spucken wars das mit meiner Selbstbeherrschung.

Unzählige von Tränen laufen meine Wangen entlang und gerade als ich anfange die Hoffnung aufzugeben wird Ames von zwei Personen gepackt und von Kolin gezogen.

Erst beim zweiten hinsehen erkenne ich wer genau diese zwei Personen sind. Keyden und Jaron versuchen Ames irgendwie stillzuhalten, was wirklich schwer aussieht, da dieser sich immer wieder aus ihrem Griff lösen will um erneut auf Kolin loszugehen.

"Was starrt ihr alle so blöd? Raus! Verpisst euch alle und verlasst dieses Haus!", schreit Jaron über die laute Musik hinweg und beinahe sofort löst sich die Menge und die einzelnen Personen flüchten nach draußen.

Nachdem die ganzen Personen das Haus verlassen haben schweift mein Blick langsam wieder zu Kolin, der immer noch Blut spuckt und versucht sich irgendwie aufzurappeln.

Gerade als ich auf ihn zulaufen möchte um ihm irgendwie zu helfen, werde ich zurückgehalten. Eine starke Hand umfasst meinen Oberarm und zerrt mich zurück.

"Nein, bleib hier bei Ames und versuch ihn zu beruhigen. Ich werde mich um Kolin kümmern.", höre ich Jaron murmeln, ehe er wieder von mir ablässt und auf Kolin zusteuert.

Schluckend hefte ich meinen Blick auf Keyden, der immer noch versucht Ames auf Abstand zu halten, was auch immer besser funktioniert.

Sofort laufe ich auf die beiden zu und bleibe genau vor Ames stehen. Ohne zu überlegen schlinge ich meine Arme um seinen Körper und fange an mich an seiner Brust auszuheulen. Stumm laufen mir Tränen die Wangen entlang und kurz schäme ich mich sogar dafür.

Ich weine mich bei ihm aus, weil Kolin mich gegen meinen Willen geküsst hat.. was eigentlich meine Schuld ist. Den Kolin hätte sowas nicht im nüchternen Zustand getan. Doch er war betrunken und das, weil ich diese verdammte Party veranstaltet habe.

Es dauert einige Sekunden bis sich auch seine starken Arme um mich schlingen und ich seinen unglaublich schönen Geruch inhaliere, der mich auf eine komische Art und weise beruhigt.

"Alles ist gut..", höre ich seine raue Stimme nuscheln. "Ich bin bei dir und Kolin wird dich nie wieder anrühren."

Ich nicke schniefend.

Denn aus irgendeinem Grund glaube ich Ames, wenn er sagt das mich Kolin nie wieder belästigen wird.

Und verdammt, ich bin mehr als nur glücklich nun in seinen starken Armen zu liegen, in denen ich mich so geborgen fühle, wie schon lange nicht mehr.

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