Kapitel 57

76.3K 3.2K 1K
                                    


Seit einer guten Stunde sitze ich nun schon hier an der Wand gelehnt und starre zu Ames, der es mir gleichtut. Bis jetzt hat keiner von uns auch nur ein Wort gesagt und die Stille, die zwischen uns herrscht scheint eisig.

Ich bin unglaublich unruhig und hoffe die ganze Zeit darauf, dass Aria erbarmen mit mir hat und zurückkommt um diese verdammte Tür zu öffnen, doch anscheinend ist das nicht der Fall und sie amüsiert sich schön mit Jaron, während ich hier stumm leide.

Wahrscheinlich denken die beiden das sie irgendetwas mit dieser Nummer bezwecken können, doch außer noch mehr Herzschmerz für mich schießt bei der ganzen Sache nicht raus, was wirklich erniedrigend ist.

"Scheiße.", höre ich Ames plötzlich knurren, was mich erschrocken zusammenfahren lässt. Mein Blick schießt zur Tür und ich sehe wie er immer wieder gegen diese Haut, was wirklich schmerzhaft aussieht.

"Lass es, Ames.", sage ich räuspernd und stehe langsam vom kalten Boden auf, doch er scheint garnicht auf mich zu hören, da er immer wieder mit voller Kraft gegen die Tür schlägt.

"Ames, hör auf. Die Tür wird nicht aufgehen.", rufe ich erneut, dieses Mal ein bisschen lauter, da ich langsam nicht mehr dabei zusehen kann, wie er sich die Hände Wund schlägt.

Mit schnellen Schritten laufe ich auf ihn zu und packe seine Fäuste, die ich dann versuche mit meinen Händen zu umschließen, was mir nicht ganz gelingt, da meine Hände viel zu klein sind.

Dennoch scheint mein handeln etwas bezweckt zu haben, da er mit einem Mal von der Tür ablässt. Ich zucke kurz zusammen, als er sich plötzlich zu mir dreht und mit einem verdammt intensiven Blick auf mich herabsieht.

Meine Haut fängt automatisch an zu brennen und aus irgendeinem Grund fühlt es sich an, als würden meine Hände wie verrückt kribbeln.

Ein schnauben reißt mich aus meinen Gedanken.

"Dir passt das alles sicherlich gut in den Kram."

Verwirrt starre ich zu Ames, der seine Augenbrauen zusammengezogen hat und mich mit einem dunklen Blick mustert. Mein Atem stockt und ich bin kurz wie versteinert.

Unwohl räuspere ich mich. "Wie meinst du das?"

"Na das wir nun hier zusammen eingesperrt sind. Dann kannst du mich gleich sicherlich erneut benutzten, um Kolin einwenig eifersüchtig zu machen. Oder brauchst du das garnicht mehr?"

Völlig neben der Spur trete ich einen Schritt zurück und versuche Ames' Worte zu verdauen, die mir schwer im Magen liegen. Das kann doch nicht sein verdammter ernst sein?

"Was?" Ist das einzige was ich herausbringe. Ich kann einfach nicht glauben, dass er die ganze scheiße immer noch glaubt.

Verdammt, dass ist alles die Schuld dieses verdammten Interviews.

"Du hast mich schon verstanden.", kommt es unbeeindruckt von ihm zurück. Mal wieder scheint er sich vor mir zu verschließen, denn ich kann nichts in seinen Augen lesen. Keine Regung, keine Anzeichen für Gefühle, rein garnicht's.

"Nein, um ehrlich zu sein verstehe ich dich nicht. Was ist los mit dir? Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass ich dich angelogen und wieder etwas mit Kolin am laufen habe?", entkommt es mir eine Spur zu laut und ich muss mich beherrschen, um nicht vollkommen meine Kontrolle zu verlieren.

Ich weiß an sich nicht warum ich nun so emotional reagiere, doch die Tatsache das Ames mir das alles zutraut scheint mich wirklich tief zu treffen. Ich habe mich schließlich in ihn verliebt und verdammt ja, es tut unglaublich weh.

Faking love ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt