Kapitel 52

57.6K 2.6K 459
                                    


Unruhig rutsche ich auf meinem Platz herum und sehe mich im Raum um. Ken, der vor uns sitzt starrt uns seit einigen Minuten einfach nur stumm an, deshalb zucke ich auch kurz zusammen, als er plötzlich anfängt zu sprechen.

"Hier ist der Deal: ich versuche nichts zu beschönigen und verdrehe euch nicht die Worte im Mund, aber ich rieche Bullshit sofort. Meine Leser und ich erwarten die Wahrheit. Also: warum zieht unser aller Lieblings Pärchen so plötzlich einen Schlussstrich?"

Kurz bin ich überwältig, doch ich fange mich schnell wieder und räuspere mich. "Also zunächst, diese Trennung hat einen einfachen Grund, wir haben andere wünsche für die Zukunft.", erkläre ich und werfe einen kurzen Blick auf Ames, der kaum merklich nickt.

Ken hebt eine Augenbraue. "Inwiefern?"

Ich schlucke. "Ich sehe mich an einer großen, staatlichen Universität und Ames sieht sich an einer kleinen Kunst Uni."

Nachdem ich meine Worte ausgesprochen habe, sehe ich auch schon wie Ames Kopf zu mir schießt und wie er mich fassungslos anstarrt. Schnell beiße ich mir auf die Zunge um nicht zu Grinsen.

Rache ist süß.

"Ehrlich gesagt Ken, habe ich gerade meine Meinung geändert. Ich sehe mich doch an einer großen Universität. Je mehr Menschen, desto besser." Ich spüre deutlich das Grinsen, dass auf Ames Lippen liegt, während er spricht.

Mit großen Augen sehe ich zu ihm. "Ha ha ha, nein willst du nicht. Du hasst Menschen!"

Ames zieht seine Augenbrauen zusammen, ehe er mit funkelnden Augen zu Ken sieht. Oh nein, dass heißt nichts gutes.

"Wer hasst denn bitte Menschen? Ich nicht, dass steht fest."

Verdammter Snob.

Aufgebracht wende ich mich an ihn. "Letzte Woche sagtest du das du alles lieber tun würdest, als auf eine Staatliche Uni zu gehen."

"Tja Meinungen ändern sich."

Fassungslos beiße ich mir auf meine Zunge. Gerade als ich etwas zurück schießen möchte, werde ich von Ken unterbrochen.

"Das heißt es gibt noch Hoffnung für euch?"

Sofort schießen unsere Köpfe zu ihm.

"Nein", kommt es von mir, in genau dem Moment in dem Ames "Ja", sagt.

Langsam atme ich ein und aus und versuche die Wut wieder herunterzuschlucken, die sich in mir breit macht. Ich kann einfach nicht fassen das Ames nun sowas abzieht. Genau dann, wenn ich endlich versuche alles hinter mich zu bringen.

Ken runzelt die Stirn. "Also ganz offensichtlich seid ihr beide euch nicht einig. Ich frage mich, ob ihr den waren Grund eurer Trennung vertuschen möchtet.."

Verwirrt halte ich inne.

"Was meinst du?", fragt auch schon Ames, ehe ich überhaupt etwas erwidern kann.

Wir beide starren zu Ken, der langsam zu seinem Aufnahmegerät heruntersieht, dass er fest in der Hand hält. Ihm scheinen die nächsten Worte schwerzufallen, da er merklich schluckt, ehe er seinen Blick wieder hebt und zwischen Ames und mir hersieht.

"Ich hörte Kolin und Mia hätten wieder etwas miteinander. Eine Affäre, hinter Ames' Rücken."

Faking love ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt