Kapitel 54

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Stöhnend lasse ich mich in mein Kissen fallen und vergrabe mein Gesicht tief darin. Ich muss mich wirklich zusammenreißen, um nicht laut aufzuschreien, da ich in diesem Moment wirklich nichts lieber tun würde.

Ich bin so wütend. Wütend auf dieses verdammte Interview, auf Ames und am aller meisten auf mich selbst. Ich kann einfach nicht fassen, dass alles immer schiefläuft. Nie habe ich mal Glück im Leben und das habe ich wahrscheinlich sogar verdient.

Den ganzen Nachhauseweg lang habe ich versucht irgendwie zu realisieren oder eher zu akzeptieren, was passiert ist und das es zwischen Ames und mir ein für alle mal aus ist, doch irgendwie funktioniert das einfach nicht. Ich kann und möchte es einfach nicht wahrhaben, denn ich liebe ihn nach wie vor und es kommt mir so vor, als würden meine Gefühle nur noch stärker werden.

Das muss aufhören..

Ich seufze schwer und setzte mich langsam wieder auf. Mein Blick fäll automatisch auf das Glas Wasser das ich extra hoch in mein Zimmer geholt habe, doch ich komme garnicht dazu überhaupt danach zu greifen, da mein Handy genau in diesem Moment vibriert.

Neugierig schnappe ich es mir und entsperre den Bildschirm, um meine neuen Nachrichten zu checken, die wer hätte es gedacht, - von Aria sind.

Wo bist du?

Ich habe einen tollen Plan für Morgen Abend also halte dich bereit.

Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht, da das mal wieder typisch Aria ist. Sie hat immer einen genauen Plan und für sie ist es absolut nicht vorstellbar einen Samstagabend Zuhause zu verbringen.

Ich weiß nicht ob ich die nötige Kraft dazu habe.

Antworte ich ihr dann seufzend und lege mein Handy wieder weg. Ich möchte sie ungern anlügen, denn ich fühle mich in diesem Moment tatsächlich einfach nur schlapp. Ich will schlafen, essen, mich in meinem Bett verkriechen und Liebesfilme schauen, bei denen ich mich aufregen kann, weil es nie so bei mir läuft.

Schluckend schüttle ich den Kopf. Das ist doch alles unfair. Vor einpaar Monaten war ich in der Depriphase wegen Kolin und nun bin ich es wegen Ames.

Hat das denn nie ein Ende?

Mein Handy vibriert erneut und reißt mich somit aus meinen Gedanken. Seufzend werfe ich einen Blick auf den Bildschirm der aufblinkt und mir Aria's nächsten Nachrichten anzeigt.

Das ist mir egal.

Das wird dir sicherlich guttun, Mia. Verlass dich einfach auf mich und meine Künste.

Wir sehn uns morgen.

Stumm knabbere ich auf meiner Unterlippe herum und lasse mir ihre Nachrichten im Kopf durchgehen. Mir ist bewusst das sie ihre Worte vollkommen ernst meint, doch die Tatsache das sie einfach nicht locker lässt ist wirklich anstrengend.

Ist gut.

Tippe ich niedergeschlagen ein und drücke dann auf senden, ehe ich mein Handy wieder sperre und auf meinen Nachttisch lege.

Brummend lasse ich mich in mein Bett fallen und schließe angestrengt die Augen. Mein Kopf dröhnt von dem ganzen Nachdenken und ich möchte nichts lieber tun, als einfach in einen tiefen Winterschlaf zu fallen, in dem ich für einige Monate alles vergessen kann.

Oh man, der Gedanke ist wirklich verlockend..

Langsam öffne ich meine Lieder wieder und blicke an die weiße Zimmerdecke. Draußen dämmert er bereits und ich höre einige Minuten später wie sich die Tür unten öffnet, was heißt das meine Eltern nun von der Arbeit gekommen sind.

Sie haben es gut. Als mein Vater meine Mutter kennengelernt hat, war es wie Liebe auf dem ersten Blick. Und diese Liebe hat bis heute angehalten, was erstaunlich und doch total romantisch ist. So haben sie beide mir es zumindest erzählt und das sie immer noch total ineinander verliebt sind ist nicht schwer zu erkennen.

"Oh man..", murmle ich und lasse meinen Kopf wieder ins Kissen fallen. Mir ist es egal das ich so schwerer Luft bekomme, denn ich habe nun einfach keine Lust mehr an irgendetwas zu denken.

Und das lenkt mich mindestens ab.

Von den Gedanken an die Schülerzeitung und am aller meisten von meinem Liebeskummer, der ganz allein Ames gilt.

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