Kapitel 17

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Mein Herz schlägt immer härter und schneller gegen meine Brust, die sich bei jedem Atemzug zusammenzieht. Ich brauche einwenig länger, bis ich ihre Worte vollkommen verdaue.

"Kolin und Nora?", hake ich dann erneut nach.

Aria nickt. "Krass oder."

Ich kann ihr garnicht antworten, da die Wut die in mir aufbrodelt meinen ganzen Verstand benebelt. Nora meinte also Kolin, als sie heute von jemanden sprach, der sie verletzt hat.

"Mia, ist alles gut?" Aria mustert mich verwirrt.

Doch ich schüttle nur unfähig den Kopf. Alles in meinem Kopf scheint zusammenzubrechen. Ich kann einfach nicht glauben, dass Kolin erneut eine neue hat. Nach unserer Beziehung habe ich zwar einige Sachen gehört, doch ich habe oft bezweifelt das sie stimmen.

Jetzt jedoch weiß ich, dass er tatsächlich etwas mit einer anderen hat und verdammt, dass tut echt weh. Mein Herz zieht sich zusammen und meine Augen fangen an zu brennen. Wir waren zwei Jahre zusammen und haben uns vor knappen drei Wochen getrennt und er hat schon eine neue.

Und dann muss es auch noch Nora sein. Er weiß genau, dass sie zu einen der wenigen Menschen gehört, die ich leiden kann. Wir sind momentan zwar keine Freunde, doch ich fand sie immer schon echt korrekt.

"Ich.. ich muss kurz weg.", sage ich dann mit schwacher Stimme und erhebe mich schnell von meinem Stuhl.

Ehe Aria überhaupt etwas erwidern kann, flüchte ich aus der Cafeteria. Ich spüre einige Blick auf mir, ignoriere sie in diesem Moment jedoch gekonnt, da ich nur noch an Kolin und Nora denken kann.

Das mit Clarissa hat mir schon krass zugesetzt, doch das er nun etwas mit Nora hat, dass gibt mir den Rest. Wir sind zwar nicht mehr zusammen, doch wir waren es noch vor einpaar Wochen.

Hat Kolin mich wirklich so wenig geliebt?

Ist er so schnell über mich hinweg gekommen?

Meine Atemzüge werden immer lauter und schwerer, ich spüre wie mein Herz an Gewicht zunimmt und ich bemerke so langsam auch das sich Tränen in meinen Augen bilden.

Zwei verdammte Jahre..

Wir waren zwei Jahre zusammen. In diesen zwei Jahren hat er mir unglaublich oft gesagt, dass er mich über alles liebt. Das ich die Liebe seines Lebens bin. Und ich dumme habe seine Worte genossen und ein kleiner Teil in mir hat sie wahrscheinlich sogar auch geglaubt.

Wütend balle ich meine Hände zu Fäusten. Ich habe es satt! Immer bin ich diejenige, die leiden muss. Es war schon immer so. Blanke Wut macht sich in mir breit und scheint jede Faser meines Körpers einzunehmen.

Mein Blut pulsiert in meinen Wähnen und ich schaffe es nicht meinen schnellen Atem in Kontrolle zu bringen. Alles in mir zieht, schmerzt und brennt. Ich fühle mich ausgenutzt, wertlos und einfach nur dumm.

Nein..

Ich darf nun nicht klein beigeben!

Schnell beiße ich mir auf die Lippe, wische mir die Tränen weg und steuere wieder zurück auf die Cafeteria zu. Ich stoße die Tür auf, stampfe durch die Reihen und Tische und bleibe vor einer bestimmten Gruppe stehen.

Langsam senke ich meinen Blick und treffe gradewegs auf zweipaar dunkle braune Augen, die überrascht in meine sehen.

Ich kann Ames verstehen, ich hätte auch nicht gedacht das ich so schnell wieder bei ihm ankommen würde, doch ich habe eine Entscheidung getroffen.

Ich will Kolin genauso sehr leiden sehen, wie ich es getan habe.

"Hast du dich verlaufen, schöne?", säuselt Sean, der ein enger Freund von Ames ist. Seine Lippen sind zu einem amüsierten Grinsen verzogen und er mustert mich hemmungslos.

Innerlich verdrehe ich die Augen, doch von außen bleibe ich ernst und blicke wieder zu Ames. Dabei ignoriere ich das Gepfeife und Lachen der anderen Jungs und sammle mich schnell, ehe ich zum Sprechen ansetzte.

"Wir müssen reden."

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