× eleven ×

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Louis Pov.

Es herrscht eine komische Atmosphäre am Tisch.

Niall hat einen Gemüseauflauf gemacht, der wirklich einwandfrei schmeckt, und den Harry wie zu erwarten nicht anrührt und keiner spricht.

Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube nicht, dass Harry es gestern so aufgefasst hat, dass ich schwul bin.

Oder besser gesagt ich hoffe es. Aber wenn er es so interpretiert hätte,  dann hätte er wohl kaum mit mir in einem Bett geschlafen.

Vermutlich denkt er einfach ich setze mich für Homosexuelle ein oder so.

Als ich den Kopf hebe sehen mich alle am Tisch an.

Hat irgendjemand mit mir geredet ohne dass ich es mitbekommen habe?

»Wiebitte?«, frage ich vorsichtshalber nach.

»Ich habe gefragt, ob du heute mit mir in die Stadt fährst«, antwortet Harry und verschränkt die Arme locker vor der Brust.

»J-ja klar.«

Das bekannte Kribbeln macht sich in mir breit und ich beginne leicht zu grinsen.

Er will mit mir in die Stadt fahren.

Etwas derart Belangloses freut mich so sehr, dass ich vom Sessel springen und dreimal um die Villa rennen könnte.

Was macht Harry nur mit mir?

°°°

»Nicht so schnell! Ich habe viel kürzere Beine«, jammere ich und beeile mich Harry einzuholen.

Als ich wieder neben ihm laufe wandert mein Blick über den teuren, dunkelblauen Anzug und das weiße Hemd, das er trägt.

Es steht ihm wie angegossen und betont seinen makellosen, wenn auch etwas unterernährten, Körper perfekt.

»Du starrst.«

Peinlich berührt drehe ich schnell den Kopf weg und murmle irgendwas von ''Der Anzug sieht schön aus''.

Eine Weile gehen wir still nebeneinander durch die leicht überfüllten Straßen der Kleinstadt, bis wir an einem Eiswagen vorbeikommen.

»Möchtest du ein Eis?«

»Uhm... nein passt schon.«

»Komm schon. Es macht mir echt nichts dir eines zu kaufen, wenn du es willst.« Über Harrys Lippen huscht ein Lächeln, als ich mich geschlagen gebe und ihn mit dem Wunsch einer Kugel Karamelleis los schicke.

Wenig später ist er mit einem Fruchteis für sich und dem Karamelleis für mich zurück.

Er überreicht es mir grinsend und ich bedanke mich höflich.

Wir kommen an einen kleinen, verlassen See etwas abseits der Stadt, der durch hohes Gras vor unerwünschten Blicken geschützt wird.

Wir setzen uns auf eine schmale, weiße Holzbank um unser Eis zu genießen und betrachten das Glitzern der Sonnenstrahlen auf der Oberfläche des Sees.

»Du isst etwas«, stelle ich fest.

»Ja. Mit dir ist es einfacher. Du lenkst mich ab.«

Schweigend nehme ich es zur Kenntnis, freue mich aber, dass ich ihm irgendwie helfe.

Immer wieder sehe ich zu Harrys Eis hinüber, weil es mich aus irgendeinem Grund unheimlich interessiert, wie es schmeckt.

Könnte auch daran liegen, dass Harry mir seiner Zunge darübergeleckt hat, aber darüber mache ich mir lieber keine Gedanken, denn falls das der Grund ist, dass ich das Eis kosten will kommt mir das irgendwie ziemlich verstörend vor.

Just Hold On || Larry Stylinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt