× seventeen ×

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Louis Pov.

In Gedanken versunken sitze ich am frühen Abend alleine im Wohnzimmer und starre auf meine Hände.

Als sich plötzlich die Couch neben mir senkt zucke ich zusammen, doch es ist nur Niall, der mir ein besorgtes Lächeln zuwirft.

»Hey... wie geht's dir?«

»Gut«, erwidere ich und setze ein Lächeln auf.

»Komm schon Louis, dass stimmt nicht.«

»Nein es stimmt nicht«, hauche ich und merke, wie mir schon wieder Tränen in die Augen steigen. »W-weißt du, wir haben uns so toll verstanden und dann... dann erzähle ich ihm, dass ich schwul bin und alles geht den Bach runter. Ich mag Harry, wirklich, aber mit seinem Verhalten verletzt er mich so sehr.«

»Es wird alles gut, Louis«, versichert mir Niall und nimmt mich in den Arm.

»Nein wird es nicht. Wir sind nicht in irgendeinem kitschigen Romantikfilm.«

»Nein sind wir nicht. Aber es wird trotzdem alles gut, hörst du?«

°°°

Mit offenen Augen liege ich im Bett, an Schlaf ist nicht zu denken.

Meine Gedanken kreisen unaufhörlich um Harry, der mir heute den ganzen Tag aus dem Weg gegangen ist.

Weil ich einfach nicht zur Ruhe kommen kann stehe ich auf und tapse  hinunter ins Wohnzimmer.

Diesmal ist kein Harry da, ich bin völlig alleine.

Mit angezogenen Beinen setze ich mich auf den Platz, wo auch Harry damals gesessen hat und betrachte die Spiegelung des Vollmonds im Pool.

Ein Räuspern hinter mir lässt mich hochfahren.

»Was willst du Niall?«, frage ich, ohne mich umzudrehen.

»Dass ich Niall heiße ist mir neu«, murmelt Harry und setzt sich in einigem Abstand neben mich.

Ich starre ihn mit großen Augen an, doch er weicht meinem Blick aus.

»Hör mal Louis, es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe. Ich war betrunken-«

»Denkst du das ist eine Entschuldigung?«, frage ich leise.

»Nein aber-«

»Am Pool damals hast du mich auch geschlagen. Da warst du nicht betrunken.«

»E-es... es ist nicht so, dass du es nicht verdient hast«, entgegnet er und ich sehe ihn ungläubig an.

»Du denkst ich habe es verdient geschlagen zu werden, weil ich schwul bin? Sag mal geht's noch?«

»Ja, also ich... es ist einfach verdammt falsch schwul zu sein.«

»Wo warst du wie Gott die Gehirne ausgeteilt hat?«, zische ich verletzt.

»Hör auf so frech zu sein!«

»Hör auf so verdammt dumm und intolerant zu sein.«

»Ich bin nicht dumm«, verteidigt sich Harry.

»Du hast den IQ von einem Stahlschwamm.«

»Es reicht langsam, Louis.«

»Ist doch nur die Wahrheit. Aber wie wär's wenn du mich einfach zusammenschlägst? Dann kann ich dir nicht mehr widersprechen.«

»Louis...«, murmelt er und sieht mir zum ersten Mal in die Augen.

»Ganz ehrlich, Harry. Was willst du eigentlich von mir? Kommst hier an um eine nicht einmal ernst gemeinte Entschuldigung daherzuerfinden und dann sagst du mir, dass ich es eigentlich verdient habe verprügelt zu werden?«

»Es ist alles nicht so einfach.«

»Doch es ist einfach. Zieh dir den Stock aus dem Arsch und arbeite an deiner verkorksten Persönlichkeit.«

Mit diesen Worten lasse ich ihn sitzen und gehe zurück auf mein Zimmer, wo ich noch anfange zu weinen, bevor ich das Bett überhaupt erreicht habe.

-

:(

Bye
Maybe

[525 Wörter]

Just Hold On || Larry Stylinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt