Kapitel 12

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Ich hoffe, dass es euch gefällt ;)

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Ich schöpfte mir die Suppe in meinen Teller und stellte sie auf dem Tisch ab. Dann ließ ich mich auf den Stuhl fallen und wartete artig bis auch meine Mum sich ihren Teller gefüllt hatte, bevor ich anfing zu essen.

Unser Schlürfen war das einzige Geräusch, dass man hörte. Ein unangenehmes Schweigen breitete sich aus. Ich seufzte und fragte schließlich: "Du hast nicht zufällig vor mir zu sagen, wer dieser Mr. Smith ist?"

Der Löffel meiner Mum blieb in dsr Luft hängen. Sie starrte mich an und sagte schließlich scheinheilig: "Ein alter Bekannter von mir." "Und der taucht komischerweise genau dann auf, wenn Ted verschwindet. Welch Zufall!", giftete ich. Vermutlich klang ich wie eine Zicke, aber ich hasste es, wenn man mich anlog!

"Wie heißt er mit Vornamen?", fragte ich, um einen etwas freundlicheren Tonfall bemüht. "Du interpretierst da zu viel hinein.", ärgerte sich meine Mum, "Ich kenne seinen Vornamen nicht." Ich verdrehte die Augen. "Genau, und die Erde ist eine Scheibe.", meinte ich ironisch und schlürfte ärgerlich ein wenig von der Suppe, allerdings ohne dabei meine Mum aus den Augen zu lassen. Diese ließ unruhig ihren Löffel in der Luft herumwippen und schien sich eine gute Antwort zurechtzulegen. Da war ich aber mal gespannt.

"Ich bin deine Mutter. Warum sollte ich dich anlügen?", fragte sie mit einem sanften Lächeln. Diese Unschuldsmiene konnte sie sich echt sparen!

"Weil du es dauernd tust!", klagte ich. Sie seufzte und musterte aufeinmal wieder interessiert ihre Suppe. "Es ist nur zu deinem Besten.", flüsterte sie. "Aber natürlich.", spottete ich, "Hier geht es nur um mich." Meine Mum sah mich gekränkt an und flüsterte: "Du vertraust mir nicht mehr."

Mein Herz wurde schwer. Ich sah sie nicht gerne traurig und erst recht nicht wegen mir. "Warum sollte ich?", fragte ich sie.

In diesem Moment klingelte es an der Haustür. Meine Mutte rutschte unruhig auf ihrem Stuhl herum. "Ähm...hast du Lust hochzugehen?", murmelte sie beschähmt. Wie bitte? Sie wollte mich rausschmeißen? Ich kniff meine Augen zusammen: "Mit wem hast du dich heute verabredet?", knurrte ich. "Ach...niemand besonderes.", meine Mum lachte gekünstelt.

Ohne Umschweife stand ich auf und lief durch den Flur. "Betty!", hörte ich meine Mum rufen. Ich ignorierte sie und öffnete die Haustür. Kaum hatte ich die Tür geöffnet, starrte ich in das markante Gesicht über dessen Besitzer wir eben noch stritten. Das Gesicht von Mr Smith.

Ohne ein Wort zu verlieren schloss ich die Tür wieder und funkelte meine Mum wütend an. Dann drehte ich mich um und stürmte die Treppen hoch.

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Das anhaltende Gemurmel meiner Mum und von diesem Mr. Smith drang durch die Wohnzimmertür. Bereits zwei Stunden lang redeten sie nun schon. Und genau zwei Stunden hatte ich gebraucht, um den Entschluss zu fassen und mir den Autoschlüssel zu nehmen. Den Autoschlüssel dieses Mr Smiths wohlgemerkt.

Ich schnappte mir mein Jacke, öffnte die Haustür und lief zu dem, wohlgemerkt nicht gerade billigen, Auto, welches in der Einfahrt parkte. Mit einem Tastendruck öffnete ich das Auto und stieg ein. Helles Leder schmückte den Innenraum und ein Hauch von Parfüm hing in dem Auto.

Mit den Augen suchte ich nach irgendetwas, das mir weiterhelfen konnte, doch leider war das Auto sehr aufgeräumt und nichts lag herum. Ich durchsuchte sämtliche Seitenfächer, doch außer einem Taschentuch konnte ich nichts finden. Schließlich öffnte ich auch noch das Handschuhfach, auch wenn ich mir wie eine Diebin vorkam...wieder nichts.

Enttäuscht setzte ich mich auf den Sitz und stützte meine Hände auf. Wütend hörte ich das schallende Gelächter meiner Mum, die sich offenbar köstlich über einen Witz dieses Mr. Smiths amüsierte.

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