Ich tuckerte die Straße entlang. Links und rechts von mir wurde der Nadelwald immer dichter. Mittendurch schlängelte sich die Landstraße, auf der ich gerade fuhr. Leider ein unvermeidbares Stück um zur Schule zu gelangen. Sie lag etwas außerhalb von Sietgown in einem Vorort, sodass diese Straße der einzige Zubringer war.
Leise dudelte die Radiomusik vor sich hin. Ich hatte es tatsächlich geschafft in Nyes Auto den Sender zu wechseln! Eine reife Leistung, wie ich fand.
Ich blickte in den Rückspiegel, um zum gefühlten hundertsten Mal zu überprüfen, ob Nye mir nicht doch mit Mirandas Sportwagen folgte. Ich musste erschrocken feststellen, dass mir die Polizei dicht auf den Fersen war. Anhand der Zeichensprache des Beifahrers des Polizeiwagens konnte ich deutlich erkennen, dass ich umgehend anhalten sollte.
Scheiße! Ich verstand nicht was ich falsch gemacht hatte, doch vermutlich war es keine so sonderlich gute Idee mich zu widersetzen.Mit zitternden Händen lenkte ich Nyes Auto auf den nächsten Parkplatz und stieg ängstlich aus. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus, als der Polizeiwagen neben mir anhielt und zwei Polizisten ausstiegen. Unwillkürlich umklammerte ich meinen Geldbeutel, welchen ich mir vorsorglich mitgenommen hatte, fester.
"So, wen haben wir denn da?", fragte einer der beiden Polizisten. Er hatte einen bulligen Körperbau und eine Mütze auf, die ihm tief ins Gesicht reichte, sodass ich gerade noch den Schnauzer erkennen konnte.
Anscheinend erwartete er von mir, dass ich meinen Namen sagte. Also murmelte ich: "Bettenye Havly." Der Typ nickte und kam dann bedrohlich auf mich zu. "So... Havly...könnten sie uns bitte ihre Wertsachen zweigen? Sie stehen unter Verdacht gestohlen zu haben." Gestohlen zu haben?!
Mit einem Kloß im Magen reichte ich ihm meinen Geldbeutel und mein Handy. Der Polizist steckte die Sachen einfach ein. Eine böse Vorahnung überkam mich.
"Könnten sie mir bitte meine Sachen zurückgeben?", fragte ich und versuchte dabei so selbstbewusst zu wirken, wie es nur ging.
Ich wurde von hinten gepackt und hochgehoben. Panisch strampelte ich mit meinen Füßen. Meine Hände wurden zusammengebundn. "Hilfe!", schrie ich, sehr zum Vergnügen des 'Polizisten'.
Ich spürte, wie auch meine Füße zusammengebunden wurden. Verzweifelt versuchte ich mich zu wehren und schaffte es dem Mann (ich vermutete, es war einer) meine Beine in den Bauch zu rammen. Dieser jaulte vor Schmerz laut und ließ mich fallen. Unsanft knallte ich auf den Boden.
Ein Schatten senkte sich über mich und ich schielte nach oben. Der Polizist von vorhin beugte sich zufrieden lächelnd zu mir runter und sagte selbstzufrieden: "So meine Liebe...das passiert eben, wenn man sich mit den Falschen anlegt. Richte deiner lieben Mutter aus, dass, wenn sie Harras nicht umgehend die Papiere ausliefert, können wir nicht mehr für deine Sicherheit garantieren..."
Nein, dafür muss eigentlich ja auch Nye sorgen!, dachte ich ironisch. Dennoch war mir die Bedeutung der Worte bewusst. Ich diente als Druckmittel! Verdammt! Wieso passierten solche abstrusen Sachen immer mir?!"Das heute ist nur ein Vorgeschmack, auf das, was folgen wird, wenn deine Mum nicht auf die Forderungen eingeht.", ergänzte der Polizist mit einem zufriedenen Grinsen. Ich versuchte locker zu bleiben und fragte: "Ihr fesselt mich dann mit Kabelbindern?" Ich schielte zu meinen Händen, die dieses Schicksal erleiden mussten.
Zornig trat mir der Polizist in den Bauch. Schmerz durchfuhr meinen Körper und ich wimmerte leise. Klappe halten, Betty! Ist das so schwer?, schnauzte jch mich innerlich an, Die 'Polizisten' verstehen keinen Spaß.
"Nein...dann würden wir es mit Stacheldraht machen." Mit einem überlegenen Lächeln wandte der 'Polizist' sich von mir ab und stieg in den Polizeiwagen ein. Der andere Mann kletterte in Nyes Auto. Ich schnappte empört nach Luft. Nicht auch noch das!Hektisch versuchte ich mich von den Kabelbindern zu befreien, doch die saßen leider fester, als gedacht. Mist, Mist, Mist! Nye würde mich umbringen!
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Personal Agent
RomanceKaum ist Betty Havly achtzehn Jahre alt, versteht sie die Welt nicht mehr. Ihre Eltern benehmen sich auf einmal komisch und scheinen Betty irgendetwas zu verschweigen. Dann tauchen auch noch 'gewisse' Personen auf, die ihr Leben ganz schön auf den K...