Kapitel 65 - Ich kann nicht...

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Lukas POV:

Mein Handy, das ich neben mich aufs Bett gelegt habe, brummt wie verrückt.
Mikes Name und ein Bild von uns beiden erscheint auf dem Display.

Ich kann da jetzt nicht rangehen...

Was soll ich ihm schon sagen?

Irgendwann endet das Klingeln und Mikes Stimme ertönt auf dem Anrufbeantworter.

Er klingt ziemlich verzweifelt. Was will er mir schon erklären? Mag sein, dass ich den Text nicht ernst nehmen kann... schließlich war er wütend auf mich.

Jemand klopft an meiner Tür und öffnet sie langsam.

"Hallo, Lukas. Darf ich rein?". Mein Vater lächelt traurig und setzt sich neben mich aufs Bett. "Sag nichts, ich habe das Video gesehen."

Ich seufze deprimiert.

Er muss jetzt furchtbares von Mike denken.

"Du weißt, ich mag Mike, aber das... das sind üble Beleidigungen."
"Ich weiß.", murmle ich und fahre mir mit der Hand über das Gesicht.

Ich bin unglaublich müde.

"Bestimmt denkst du, dass es ein Missverständnis ist, doch so etwas kann kein Missverständnis sein. Es war klare Absicht. Er war weder betrunken, noch high-"

Ach was! Ich dachte, er stände unter Drogen. Na klar.

Ich verdrehe die Augen.

"Was ich sagen will...", druckst er und sieht mich entschlossen an. "Überlege dir gut wer Freund und wer Feind ist. Einen Song wie diesen nimmt man nicht ohne ein bestimmtes Ziel auf. Damit wollte er dich eindeutig fertig machen. Und hat es geschafft."

Seine grünen Augen habe ich von ihm geerbt. Ich wusste nicht, dass sie so blau sind. Mikes Augen sind auch blau... nicht schon wieder!

Mein Vater hat ein Detail übersehen.

Die Leute hassen nicht nur mich. Mein Community ist riesig. Sie halten zu mir und werden Mike zerstören wollen.

"War's das?", frage ich gefühlskalt und kneife die Lippen zusammen.
"Ja." Verwundert steht er steht auf. "Ach Lukas? Es tut mir leid für dich." Mitleidig wendet er sich ab und geht aus der Tür.
"Wenn jemand klopfen sollte, dann öffne bitte nicht!", rufe ich ihm hinterher.

Langsam realisiere ich, was dieser Song alles bewirkt hat.

Meine Eltern hassen Mike.
Unsere Teams bekriegen sich jetzt.
Marian wird darunter leiden.

Vielleicht bedeutet es das Ende unserer Beziehung.

Deprimiert schnappe ich mir das Kissen neben mir und presse es mir auf den Mund, damit man meinen Schrei nicht hört.

Mike POV:

Wütend klingle ich Sturm. "Ossama, mach auf, ich weiß, dass du da bist!", rufe ich das geöffnete Badfenster hoch.

Wenn der denkt, dass ich wieder gehe, hat er sich gewaltig getäuscht!

Keine Minute später wird die Tür geöffnet und Ossama steht in Jogginghose und blauem Hemd vor mir.
"Hast du das Video veröffentlicht?", frage ich sofort.
Er reibt sich nur den Nacken. "Nein."
"Lügner!", schreie ich. "Niemand sonst hatte das Filmmaterial!"
"Natürlich..." Er überlegt fieberhaft. "Phil."

Phil. Pfff. Also bitte!

"Du hattest kein recht dazu!", fauche ich.
"Wir haben einen Vertrag, schon vergessen?", erinnert er mich sichtlich nervös.
"Weißt du was? Ich scheiß auf den Vertrag! Ich kündige.", brülle ich.

Scheiß auf die Karriere! Scheiß auf das Geld! Scheiß auf die Fans! Scheiß auf alles!

Kaum habe ich es ausgesprochen, wird er kreidebleich. "Das kannst du gar nicht."
"Siehst du doch!", brülle ich und entferne mich von dem Haus.
"Eyy!", schreit er mir hinterher, doch ich reagiere nicht mehr.

Wie konnte er mir das antun? Wenn ich ihm etwas bedeutet hätte, wäre er nicht einmal auf die Idee gekommen.

Ich bin fertig mit ihm. Für immer.

Ich will nur noch zu Lukas und ihm alles erklären.

Wenn es noch nicht zu spät ist...

...

So schnell ich kann erreiche ich endlich mit dem Zug Hannover.

Ich glaube, ich bin noch nie in meinem Leben so schnell gerannt.

Was, wenn Lukas sich etwas antut?!

Nein... so ist er nicht. Vielleicht sitzt er alleine in einer Ecke und weint.

Dieser Gedanke ist unerträglich.

Endlich komme ich an seinem Haus an und springe die Treppen zur Tür hoch.

Wie wild klopfe ich gegen sie.

"Lukas!", rufe ich laut, doch niemand kommt.
Deprimiert setze ich mich auf die Eingangstreppe und seufze leise.

Lukas ist bestimmt sauer. Verständlich. Was ich da gesungen habe ist das allerletzte. Mit den Worten habe ich ihn schwer getroffen, das ist mir bewusst. War es damals auch. Schließlich war es mein Ziel, aber jetzt? Ich bereue es einfach nur.

Als die Tür plötzlich aufgeht, zucke ich heftig zusammen.

"Mike?"

Hkjtdgklugc ahhhhh  😱😱😱

Kommi? 😊❤

Bring mich wieder zum Singen | Mukas ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt