Kapitel 42 - Vergessen?

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Mike POV:

Lukas hat sich seit letzten Freitag nicht gemeldet. Eine Woche ist seit unserem Treffen vergangen.

Heute ist endlich unsere Verabredung und ich bin unglaublich aufgeregt.

Unsicher mustere ich mich im Spiegel und betrachte mein Outfit. Eigentlich sollte es mir ja egal sein wie ich aussehe... aber merkwürdigerweise ist es mir nicht.

Dieses Treffen kommt mir anders vor.

Wie wird er reagieren, wenn er mich sieht?
Da kommt mir ein Gedanke. Was, wenn er gar nicht kommt?

Nein, so ist er nicht. Immerhin hatten wir schließlich keinen Streit, wieso sollte er auch sauer sein?

Ich verstehe es einfach nicht, wieso er nicht wenigstens angerufen hat.
Bedeutet ihm unsere Freundschaft etwa so wenig?

Andererseits hätte ich mich auch melden können, aber... ich wollte nicht. Er muss auch einmal die Initiative ergreifen.

Doch das ist nicht passiert.

Ich verabschiede mich von meinen Eltern am Bahnhof. "Bis heute Abend."
Meine Mutter sieht besorgt meinen Vater an.

Mein Verhalten die letzte Woche war ziemlich daneben. Ich habe mich zurückgezogen und wollte nur alleine sein, ohne mich groß zu bewegen.

Was auch nicht schwierig war, bei meinem verstauchten Bein.

"Bis nachher, Schatz. Viel Glück und pass auf dich auf." Sie küsst mich kurz auf die Wange und ich lächle aufmunternd, als Zeichen, dass alles gut wird.

Es ist ein schlimmes Gefühl seine Eltern so traurig zu sehen.

Ich nicke ein letztes Mal in ihre Richtung und laufe mit meinen Krücken so gut es geht zu Gleis fünf.

...

Nervös humple ich auf den See zu und sehe mich um.

Überall auf dem Platz laufen Menschen umher, aber Lukas ist nicht hier.

Normalerweise ist er doch immer pünktlich.

Verwirrt blicke ich auf meine Uhr und stelle fest, dass ich sogar zehn Minuten zu spät bin.

Vielleicht hat er unser Treffen einfach vergessen?

Nervös setze ich mich auf eine Parkbank, damit ich den Platz im Blick habe, doch er kommt einfach nicht.

Eine halbe Stunde später habe ich schon fast die Hoffnung verloren.

Er wird nicht kommen, sagt mein Kopf.

Er muss kommen!, schluchzt mein Herz.

Ich habe nie jemanden so sehr vermisst wie ihn jetzt.

Niemals hätte ich gedacht, wie scheiße es sich anfühlt, versetzt zu werden.

Manchmal kommen Leute einfach nicht zurück, hat mir Ossama früher gesagt, als er neben mir auf dem Bett saß. Gott, wie sehr habe ich geweint.

Lukas war mein bester Freund. Es hat sich angefühlt als wäre meine bessere Hälfte gestorben.

Es ist nie zu spät. Das habe ich aus unserem Streit gelernt.

Die Sonne beginnt schon unterzugehen, genau wie meine Hoffnung.

Und wenn ihm etwas zugestoßen ist?

Zögernd schreibe ich ihm eine Nachricht, wobei ich ihn nicht anrufen oder schreiben will.

Alles was ich will, ist Lukas in meinen Armen zu haben, seine Hand zu halten, seinen Atem zu spüren, sein Herz zu hören.

Bei ihm sein.

Vielleicht war es meine Schuld, weil ich mich entschieden habe, mich genauso wenig bei ihm zu melden, wie er bei mir.

Vielleicht kommt er deswegen nicht.

'Lukas, wo bist du? Ich warte am See. Alles okay? Ich mache mir Sorgen.'

Abgeschickt.

Aber die Nachricht kommt irgendwie nicht an.

Ich warte ein paar Sekunden, aber sie wird einfach nicht von ihm empfangen, dabei habe ich doch Internet.

Oh nein...

Das kann nur eines heißen.

Lukas Rieger hat mich geblockt.

Ahhh 😱

Neues Kapitel 😏

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