Kapitel 34 - Bei ihr

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Lukas POV:

Heute sehe ich endlich meine Famile wieder.

Ich platze fast vor Freude. Besonders der Gedanke an meine Schwester lässt mein Herz schneller schlagen.

Kaum hat Marie die Tür geöffnet, wirft sie sich in meine Arme. "Lukiii! Endlich bist du wieder da!", quiekt sie fröhlich und drückt sich an mich.

Gott, habe ich sie vermisst! Ich war viel zu lange weg.

Ich lache glücklich und setze sie langsam wieder ab.
"Wo sind Mama und Papa?", frage ich sie lächelnd.
"Im Wohnzimmer. Die warten schon auf dich.", erzählt sie strahlend.

Ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit. Wahrscheinlich, weil ich nie wissen kann, wie meine Eltern drauf sind.

"Mama?" Nervös folge ich Marie, die mich an die Hand nimmt und mit sich zieht. "Luki ist wieder da!", quiekt sie.

Im Wohnzimmer angekommen, bleibe ich verdutzt stehen.
Mein Papa sieht mich erst ernst an und ich befürchte, dass er sauer ist, aber plötzlich kommt er auf mich zu und zieht mich in eine feste Umarmung.

"Ich bin stolz auf dich.", sagt er leise.
"Wieso?" Verwirrt runzle ich die Stirn.
"Du hast Wochen mit Fremden verbracht.", erklärt er.

So fremd auch wieder nicht.

"Ich meine keine Vertrauten." Er löst sich von mir. "Marian redet schließlich andauernd schlecht über diesen Ossama. Aber ist auch egal... Heute werden wir feiern, dass du zurückgekommen bist. Wie war's denn? Ich will alles hören."

Ich werde knallrot.

Alles? Lieber nicht.

Ich sehe meine Mutter zögernd an und sie steht auf.
"Ich habe mir Sorgen gemacht, Kleiner.", sagt sie lächelnd, doch ich erstarre.

So hat sie mich seit Monaten nicht genannt. Ich hasse dieses Wort so sehr und diese schrecklichen Erinnerungen.

Ich will nicht der "Kleine" sein. Ich muss immer stark sein. Eine andere Wahl bleibt mir nicht.

Sofort wird mein Gesichtsausdruck ausdruckslos.
Marie zupft am Ärmel meiner Bomberjacke. "Wo ist Mike, Luki?"
"Bei seiner Crew.", antworte ich und sehe meine Schwester an.

Mike ist noch mit seinem Team unterwegs. Keine Ahnung in welcher Stadt sie gerade sind.

"Kommt er nach?", will sie misstrauisch wissen.
"Er ist im Moment bei seiner Freundin schätze ich.", rutscht es mir raus.

Verdammt, wieso musste ich das jetzt laut sagen?!

In Gedanken schlage ich mir frustriert eine rein.

"Seit wann hat Mike eine Freundin?", hakt meine Mutter neugierig nach.

Seit ich ihn dazu gebracht habe zurückzurufen. Wenn ich das Gespräch damals mit Mike wiederholen könnte, würde ich es tun, um die Beziehung zu verhindern.

Dumme Beziehungen... Wenn der beste Freund vergeben ist, bist du nur noch die zweite Wahl. Die zweite Wahl zu sein ist ein beschissenes Gefühl.

Ein Klingeln ertönt aus der Küche.

"Aber er kommt dich bestimmt bald wieder besuchen.", beruhige ich sie.

Was er jetzt wohl macht? Vielleicht trifft er sich gerade mit dieser Lisa...

Was habe ich für Probleme?! Er kann sich treffen, mit wem er will. Das interessiert mich auch gar nicht...

"Lukas?" Mein Vater kommt aus der Küche geschlendert und hält mir das Telefon entgegen. "Marian will dich sprechen."

Kaum fällt dieser Name, gefriert mein Lächeln auf der Stelle ein.

"Ich geh da nicht ran!" Demonstrierend schüttle ich den Kopf.
"Er will sich doch nur entschuldigen.", erklärt mein Vater augenverdrehend.

Er kann schließlich nicht wissen wieso Marian wirklich anruft. Als ob er sich entschuldigen will!

"Sag ihm ich schlafe.", zische ich hastig.
"Leider zu spät."
Wütend ergreife ich das Telefon.
"Was?!", fauche ich und ignoriere das erschrockene Aufkeuchen meiner Mutter.

Sie hat mich noch nie so pamig mit meinem Manager reden hören.

"Du bist also wieder zuhause."
"Was interssiert es dich? Du willst mich nur wieder manipulieren."

Ich lasse mich auf das Sofa im Wohnzimmer fallen.

"Wovon redest du?"
"Du hast mich damals gegen Mike aufgehetzt."
"Das stimmt nicht und das weißt du genau!", knurrt er. "Wollte er dich nicht mehr als besten Freund oder ich, hm? Das hat mir Ossama erzählt. Dass er froh ist, dich nicht mehr sehen zu müssen."

Was ich nicht verstehe ist, wie jemand so viele Lügen erzählen kann, ohne sich schlecht zu fühlen.

Diskutieren will ich nicht. Dazu fehlt mir im Moment die Kraft.

"Lass es einfach, Marian." Gefühlslos will ich endlich auflegen.
"Sei nicht so kalt. Kannst du dich daran erinnern wie es war, als sie dir nicht gesagt haben, wie du sein sollst?"

Ich erinnere mich nicht mehr und das ist das Problem. Die Karriere hat mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin.

So bin ich nun einmal. Und das ist gut so. Ich bin stärker als früher und das kann mir keiner nehmen.

"Ich komme morgen zu dir.", schlage ich vor und verabschiede mich.

Wäre Mike jetzt bei mir, würde ich ihm sofort meine Gedanken erzählen.
Aber ist nun einmal im Moment nicht da.

Und ich will Mike so gerne sagen, dass ich so viel Kraft benötige, ihn nicht anzurufen und ich wünschte zu ihm rennen zu können. Und ich wünschte, dass er weiß, dass jedesmal, wenn ich es tun will, es fast tue.

Was denkt ihr wie es weiter geht, Cuties? 💖😊 Lasst gerne Vots und Kommis da 😍

Freue mich darüber. ❤

Bring mich wieder zum Singen | Mukas ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt