Kapitel 3 -Sei nicht traurig

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Mike POV:

Phil reicht mir einen Apfel und setzt sich neben mich an den Bühnenrand. "Wann kommen die VIP- Gewinner?"
"Keine Ahnung, in so zehn Minuten? Wieso?" Ich ziehe eine Augenbraue hoch.
"Nur so." Seine Miene verdunkelt sich.

Hat der irgendein Problem?

Ich starre ihn an. Er scheint es zu bemerken.
"Ist was?" Pampig erwidert er meinen Blick.

Außer, dass ich mit mir selbst gerade nichts anfangen kann, mich niemand versteht und ich mit keinem darüber reden kann, was mich wirklich beschäftigt und interessiert...

"Nein."
"Dann sind wir ja alle glücklich."
Ich stehe auf. "Was ist eigentlich dein scheiß Problem?!"

"Woah, Mike komm mal runter!" Geschockt sieht Phil mich an. "Ich wollte bloß-"
"Was?" Erwartungsvoll halte ich seinem Blick stand.

"Ich-" Er scheint sich unsicher zu sein. "Na schön. Ich hab vorhin Lukas im Supermarkt getroffen."

Oh.

Ich erstarre. "Und?" Ich tue so als würde es mich nicht interessieren, dabei zerreißt es mich innerlich.

"Nichts besonderes.", antwortet er nur.
"Wie geht's ihm?" Meine Stimme versagt beinahe.
"Gut.", sagt er kurzgebunden.
"Hat er sonst noch was gesagt?", hake ich nach.
Phil steht auf. "Sonst nichts, das war's."

Das kann nicht alles gewesen sein.

"Wie-Wie sah er aus?", stottere ich nervös.
"Wie immer." Er zuckt mit den Schultern.
"Sieht er gesund aus?", frage ich offen.
"Häh? Hab ich doch schon gesagt, wieso sollte er nicht?! Dem Kerl geht's gut."

Wenn er gesehen hätte, was ich gesehen habe, würde er so nicht denken.

"Komm schon, wir müssen an die Arbeit. Vergiss ihn." Phil klopft mir aufmunternd auf die Schulter und bringt mich hinter die Bühne.

Ein paar Minuten später kommen vier Mädchen durch die Tür.

Die eine hält fassungslos ihre Hände vor den Mund und rennt auf mich zu. Die anderen quieken schräg.

"Hey, wie geht's?", frage ich fröhlich und ziehe das Mädchen in meine Arme. Sofort klammert sie sich fest an mich.

Sofort muss ich daran denken, wie er mich umarmt hat. Ich weiß noch, dass es fast weh getan hat, aber auf eine gute Art.
Als würde er mich in seinem Körper haben wollen. Ich erinnere mich wie ich nicht geatmet habe. Ich erinnere mich es nicht zu müssen... weil dieses eine mal, jemand für mich atmete, jemand für mich lebte. Und ich weiß noch, wie unglaublich glücklich ich war.

Und egal was ich mache und egal wie sehr ich jemanden danach fest hielt, niemand anderes hat mich je so im Arm gehalten. Niemand kam ansatzweise daran. Niemand hat mich so eng an sich gehalten.

"Erinnert dich das Lied an etwas?", fragt sie und löst sich von mir.

Ihr muss meine plötzliche Stimmungsschwankung aufgefallen sein.

Traurig lache ich. Natürlich. Alles erinnert mich an ihn.

"Ich kenne das Gefühl. Sei nicht traurig, Mike. Wir lieben dich.", sagt eine andere und umarmt mich.

Ich bin so froh meine Fans zu haben. Was würde ich nur ohne sie machen?

Natürlich ist da noch meine Familie, aber niemand kann mir helfen.

Er kann mich einfach nicht vergessen haben...

Bring mich wieder zum Singen | Mukas ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt