Kapitel 5

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Den Zettel mit von mir hingekritzelten Notizen in meiner Hand hielt ich hoch vor mein Gesicht, während ich mich im Wohnzimmer auf dem Boden den Rücken halb verrenkte.

Ich hatte mir alle Lernunterlagen auf dem Boden ausgelegt, sortiert nach Unterrichtsfächer. Gerade versuchte ich mir Geschichte im Kopf einzuprägen, als ich den Schlüssel an der Haustür rascheln hörte. Kurz darauf ging die Haustür auf und Zayn stand in der Tür.

"Hey, Baabe..", er stoppte seinen Körper abrupt ab und seine Schritte erstarrten, als er sah, dass der gesamte Boden mit Zetteln ausgelegt war. Auf seinen Armen lag ein Stapel mit Schulunterlagen und Briefen.

"Hey.", murmelte ich abgelenkt, während ich kurz die Hand hob, die Augen aber nicht von dem Zettel in meiner Hand fliegen ließ und Jahreszahlen flüsternd wiederholte.

"Ich sehe, du bist beschäftigt.", seine Schritte landeten dort, wo keine Zettel am Boden lagen, was so ziemlich fast unmöglich war, bis er am Flur ankam und kurz verschwand.

Es war zu hören, wie er die Kaffeemaschine startete und Sachen ablegte, als er zurück ins Wohnzimmer kam, sich zu mir bewegte und sich vor mich hockte: "Brauchst du vielleicht wo Hilfe?"

1945 war die Zahl, die ich mir gerade eingeprägt hatte, als ich schlussendlich vom Zettel absah und in seine Augen blickte: "Dein Englischkram liegt da hinten bei der Couch", ich zeigte mit meinem Finger hin, "Komm' in zirka 2 Stunden wieder, dann ist Englisch dran."

"Alles klar.", er setzte ein kleines belustigtes Schmunzeln auf und stand wieder auf, bis er aus dem Raum verschwand.

"1945 wurde der Eisene Vorhang errichtet, der also bis..", ich musste schummeln und auf den Lösungszettel schielen, "aja, bis 1990 stand."

In knapp einer halben Stunde lag ich auf der Couch und hatte einen Haufen Zetteln auf mir liegen. Ich will nicht sagen, ich hätte geschlafen, aber ich hatte die Augen geschlossen und versuchte, mir die Informationen zu merken. Mehr oder weniger. In Realität hatte ich eigentlich eher von Einhörnern und Zuckerwattewolken geträumt, bis es plötzlich irgendwo läutete. Wie, als wäre ich beim Faulenzen ertappt worden, riss ich mich auf der Couch hoch und beobachtete, wie die Zettel von mir segelten, weil ich sie mit meiner Bewegung von meinem Körper flogen.

"Zayn, es hat an der Tür geklingelt.", murmelte ich gähnend und drückte mir die Hände an die Augen.

Lange starrte ich in die Luft und lauschte, ob ich Schritte hören würde, doch es blieb still.

"Zayn!", rief ich lauter und stand dann seufzend auf, "Na gut, dann gehe ich eben selber."

Verschlafen schliff ich mich zur Haustür, wobei ich die Zettel am Boden mit meinen Füßen verschob und sie chaotisch untereinander liegen blieben. Einen Moment lang kontrollierte ich im Nebenfenster, wer die Person war, doch ich erkannte nur lange blonde Haare. Eilig riss ich die Tür auf und starrte plötzlich auf Brüste.

Ehm. What.

Meine Augen glitten hoch und darauf erkannte ich das Gesicht einer sicher 1,80 m großen Blondine, die mich breit angrinste.

"Hey!", ihre Stimme war hoch und irgendwie quietschend. Oder bildete ich mir das nur ein, "Wohnt hier noch ein gewisser Mr. Zayn Malik?", sie bog sich grinsend zu mir runter, worauf ihre Brüste irgendwie noch mehr raushüpften.

"Öhm..", mein Auge zuckte, ich murmelte zögerlich, "Möglicherweise?", worauf ich bemerkte, wie bissig, fast schon keifend ich das gerade aussprach und ich meine Augenbraue hochzog.

"Yay!", grinste sie und trat ein, als hätte ich gerade gesagt: "Ja, klar, komm rein. Soll' ich Kaffee machen?"

Mir gefiel ihre Gangart nicht. Sie wackelte mir zu viel mit ihren Arsch, außerdem trat sie mit ihren blitzweißen Pumps auf meine Lernunterlagen, die noch immer am Boden lagen.

Backdoor Love 2 | FanFiction z.m. 2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt