Kapitel 38

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Von der Weite konnte man die Leute schon hören. Als wir um die Ecke gingen, erblickten wir eine ganze Traube Menschen, die beim Eingang von Trisha's Juweliersgeschäft standen. Die Gespräche wurden immer lauter, als wir näher kamen. Vor dem Geschäft standen weiße Bartische und Leute unterhielten sich eifrig miteinander. Es gab tatsächlich Proseccogläser und als wir beim Eingang stehen blieben, wurde Zayn sofort angesprochen. Mehrere Leute quatschten ihn voll, riefen seinen Namen und ich spürte, wie sich sein Arm von meinem Rücken wegzog, weil ihn jemand abbremste. Manche der Gesichter kannte ich noch von der Hochzeit, doch so richtig erinnern konnte ich mich nicht mehr daran, wer das war. Zayn wurde zu einem Tisch gezogen, bekam Fragen über Fragen und er antwortete kurz darauf, nickte nur etwas und verzog irgendwann das Gesicht lächelnd, so, als wollte er keine Antwort geben. Dann bewegete er sich plötzlich mit einer kurzen Geste von ihnen weg und kam wieder zu mir, wo er den Arm um meine Taille legte und uns weiterzog.

„Komm. Wir gehen meine Mutter suchen.", er flüchtete fast schon vom Bartisch weg und zog mich ins Geschäft rein, wo ich ihn verwirrt ansah und fragen musste.

„Wer war das?"

„Ach, nur ein paar Freunde von meiner Mutter. Nicht so wichtig.", murmelte er und schließlich blieben wir im Eingang stehen. Mein Blick lag immer noch verwirrt auf seinem Gesicht, weil ich das gerade tierisch komisch von ihm fand, bis ich nach hinten sah. Die Damen am Bartisch quatschten die ganze Zeit miteinander mit Blick auf uns beide, und als ich sie für einen Moment beobachtete, begannen sie sogar zu kichern, weshalb ich sofort wieder nach vorne sah und überlegte, was ihre Mimik bedeuten sollte.

„Zayn! Khloe!", ihre Arme schlangen sich um uns, bevor es mir erst bewusst wurde, dass Trisha auf uns zugekommen war. Sie drückte uns fest, küsste unsere Wangen und sofort ertönte ihre fröhliche Stimme, als sie sich löste: „Es freut mich so sehr, dass ihr gekommen seid! Ihr beide fehlt noch! Es tut mir so leid, dass ich mich nicht früher gemeldet habe, aber schön, dass ihr Zeit habt!"

Ihr Strahlen traf unsere Gesichter und ich musste sofort breit lächeln, als ich erkannte, wie glücklich sie war. Ihre Augen glänzten und ihr breites Lächeln ließ mein Herz erweichen. Ich spürte ihre Hand an meinem Handgelenk, wo sie uns sofort weiter ins Geschäft reinzog und jemandem deutete.

„Es gibt alles mögliche zu trinken und essen! Ihr müsst einfach den Kellnern deuten!", sie winkte einen Kellner in unsere Richtung, „Ich hoffe, Prosecco ist okay. Wir haben aber auch alkoholfreies, wenn dir das lieber ist, Schätzchen?", sie ließ ihren strahlenden Blick kurz zu mir fliegen, wobei ich sie etwas überrumpelt ansah und dann unsicher lächelnd murmelte: „Ähm, also, Prosecco ist okay."

„Alles klar!", Trisha's aufgeregte Stimme ertönte, als der Kellner vor uns stoppte, und Trisha sich zwei Gläser von dem Tablett in seiner Hand runter hob, worauf sie sie uns reichte und grinsend in unsere Gesichter starrte. Ich ließ meinen Blick auf den Prosecco in meiner Hand fallen und versuchte nicht das Gesicht zu verziehen. Ich sagte nichts, doch ich hatte noch nie Prosecco oder Sekt, oder sowas in die Richtung gemocht. Ich nippte daran, schluckte es aber schnell hinunter, ohne mir anmerken zu lassen, dass ich sowas nicht ausstehen konnte.

„Und?", sie hob ihre Hände und sah sich kurz um, „Wie gefällt euch das neue Geschäft?"

„Gut.", meinte Zayn locker und verstummte kurz, bis er etwas sagte, dass er sofort bereute, „Was hast du verändert?"

Ich erkannte, wie Trisha ihr Gesicht verstört, fast schon fassungslos verzog. Sie zog aufgeregt ihre Luft ein und schon ging ihre Wortwelle los, wobei sie uns eilig mitzog. Ich glaube, das wollte er damit nicht erreichen, denn nun fing Trisha an, uns jedes einzelne veränderte Detail im Geschäft zu zeigen. Mir fiel schon auf, dass alles etwas moderner und schicker geworden war, obwohl es hier vorher schon sehr luxuriös aussah. Sie zeigte uns die neuen Glasvitrinen, die renovierten Wände, die Lichterketten an den Tischkanten, die großen Wandspiegel und das neue Sortiment, wo ich im Augenwinkel auf die Verlobungsringe schielte und immer nervöser wurde, als sie uns weiter in deren Richtung zog. Gerade, als sie einen Schritt weiter nach rechts zu den Ringen machte und ich auf die Ringe in der Vitrine starrte, die in meinen Augen immer größer wurden, stieß Trisha plötzlich mit einer Person zusammen und augenblicklich fielen sie sich lachend in die Arme, denn sie schienen sich zu kennen. Trisha unterhielt sich mit dem Mann und ich bemerkte, wie Zayn nach einer Weile seine Hand um meine legte und uns fast schon wieder wegziehen wollte, doch ich übte Druck aus und ließ uns beide hier bei Trisha.

Backdoor Love 2 | FanFiction z.m. 2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt