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„Beleidigt der uns einfach.", beschwerte sich Alisa, als wir im Auto saßen. „Mir soll's recht sein. So haben wir unsere Ruhe. Für den ganzen restlichen Tag.", ich gab Gas und schaltete das Navi ein. „So, Frau Werkers. Wo soll's denn hin gehen?", wollte ich wissen. „Mmh...", sie legte ihre Hand auf meinen Oberschenkel und strich leicht nach oben. „Auf was hättest du Lust?", wollte sie wissen. „Ähm...", begann ich und packte fester das Lenkrad. „Wie wäre es in der Innenstadt shoppen zu gehen?", wollte sie wissen. Sie wusste, dass ich shoppen hasste. "Oder zusammen einen Kaffee trinken. Oder ja! Ich weiß! In den Yu Yuan!", sofort gab sie die Adresse ein und nahm ihre Hand von meinem Oberschenkel, welche mittlerweile schon sehr nah an meinem Schritt gewesen war. „Bitte links halten!", gab das Navi von sich und ich gehorchte.

Alles war von Rot und Gold geprägt. „Wunderschön. Nicht wahr?", sie strahlte mich an und ich nickte lächelnd. Die Geschäfte waren voll mit Krimskrams. Kleinen Buddhas. Diesen winkenden Katzen. Aber auch Fleischspieße und so was. Ich würde nun gerne Alisas Hand nehmen aber würde mich das umbringen und sie ebenso. Also ließ ich es sein. „Frau Flexing..." „Bitte, wir werden doch nun eine Weile zusammen arbeiten. Dann dürfen Sie mich sehr gerne duzen. Ich bin Kathrin.", stellte ich mich vor. „Dann dürfen Sie mich auch duzen. Alisa.", wir reichten uns der Form halber die Hand und Alisa sah hinter mich. Ich wartete kurz und sah dann ebenso auf ein Geschäft hinter mich. Allerdings nur dem Anschein nach. Ich sah jemand anderen. Er war so auffällig unauffällig... Ein junger Chinese mit einem Baseballhemd und einer dunklen Jeans. Dazu eine Sonnenbrille und das machte ihn an so einem bewölkten Tag auffällig. Er beobachtete uns. „Wie lange?", wollte ich leise wissen. „Seit wir hier rein sind. Ich glaub er folgt uns schon länger.", meinte Alisa und ich nickte leicht. „Also, Alisa. Was wollten Si... was wolltest du mir sagen, bevor ich dich so schelmisch unterbrochen habe?", lächelte ich. „Ich wollte dich fragen, wie es mit Lau jetzt aussieht. Er ist ja recht unhöflich. Ich dachte, du stellst mich hier einem seriösen Geschäftsmann vor! Und was setzt du mir vor? Einen vulgären alten Mann!", beschwerte sie sich. Der Mann hinter uns war sicher einer von Laus Leuten, die uns beschatten sollten. Aber sicher nicht von der deutschen Regierung aus. Wir standen nicht unter Beobachtung. Auch wenn es mir manchmal so vorkam. Wir hatten uns nichts zu Schulden kommen lassen! Jedenfalls offiziell nichts. „Es tut mir wirklich leid. Ich hatte gehofft, er benimmt sich.", seufzte ich. Der Junge würde Lau alles mitteilen was wir hier sprachen, wenn er es denn nicht aufnahm. Lau sollte das ruhig hören! „Ich kann mich nur immer wieder für ihn entschuldigen er... naja ich würde gerne sagen, dass er sonst seriöser ist aber ich möchte dich nicht belügen.", entschuldigte ich mich. „Ja... ich hoffe er kann sich noch zusammen reißen. Ich habe kaum Urlaub, Kathrin. Und den möchte ich nicht mit minderbemittelten alten Männern verschwenden!", erklärte sie. „Selbstverständlich.", bestätigte ich. „Darf Lau dir vielleicht etwas zu Essen ausgeben?", lächelte ich. „Wir könnten schick essen gehen.", ich zeigte ihr Laus Kreditkarte und sie nickte lächelnd. „Nur zu gerne, Kathrin.", lächelte sie.

Die Fehler die wir machtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt