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Ich hatte ungefähr vierzehn Kameras gefunden. Müssten alle sein. Alle waren den Balkon runter geflogen und in tausend Stücke zersprungen. Frisch geduscht und umgezogen ging es mir nun deutlich besser. Doch ich hatte keine Zeit zum Verschnaufen. Nachdem ich also fertig war stieg ich in mein Auto und fuhr zur Firma.

Mit festen Schritten ging ich aufrecht und gestreckt durch meine Firma. Meine Mitarbeiter sahen verwirrt von ihren Computern auf als ich mich vor die Tür meines Büros hinstellte. „HEY! Herhören!", brüllte ich und auch die letzten stoppten ihre Arbeit und sahen mich an. „Frau Flexing...", hörte ich doch ignorierte ich es. „Wer hat meine Vertretung übernommen?", rief ich. „Ähm..." „Das war ich, Frau Flexing. Ich hoffe das ist kein Problem. Wie geht es Ihnen? Wie ich sehe, haben sich die Vermutungen Ihnen gegenüber nicht bestätigt.", ich drehte mich um und sah Thomas Graumüller. Mein Stellvertreter und 2. Vorstandsvorsitzender. „Herr Graumüller! Nein ich bin froh, dass Sie mich vertreten haben. Gut, wie ich sehe auch, wenn ich bereits die Aktien gesehen habe.", meinte ich. Er nickte bedauernd. „Mir geht es besser. Ich habe mich ausgeruht aber nun... ich habe keine Zeit zu verschnaufen. Und ja, natürlich stimmen die Gerüchte nicht! Ich bin unschuldig! Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie mit dieser Person persönlich gesprochen. Aber gut. Das wird sich bald komplett aufklären und diese Irre kommt ins Heilungslager.", meinte ich und wollte gerade mein Büro wieder übernehmen, als ich das Klacken von High Heels auf dem Boden hörte. „Oh mein Gott... ruft die Polizei! Sofort! Die irre Vergewaltigerin ist zurück!", brüllte Gerda Christa kaum, dass sie im Raum war und grinste mich süffisant an, nachdem sie den panischen Ausdruck in ihrem Gesicht abgelegt hatte. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und sah sie an. Niemand sagte was. Alle sahen mit eingezogenem Kopf zu mir. „Frau Christa. Das ist üble Nachrede. Und das Ihrem Chef gegenüber. Ich glaube, wir müssen mal über Ihren bestehenden Arbeitsvertrag sprechen.", meinte ich ruhig. „Was? Jetzt kommen Sie mir nicht damit, Flexing! Sie dreckige Schlampe haben das Mädchen vergewaltigt! Das ist widerlich!", brüllte sie und stapfte auf mich zu. „Frau Christa! Sie nehmen sich zu viel heraus.", knurrte ich und trat auf sie zu, wobei ich meine Arme wieder sinken ließ um bedrohlicher zu erscheinen. „Sie sind so widerwärtig!", brüllte sie. Ich ließ sie brüllen und wollte sie später zu mir laden doch änderte sich das als sie mir eine Ohrfeige verpasste. Sie wollte mir gleich noch eine verpassen als ich ihr Handgelenk fest hielt. „FRAU CHRISTA!", brüllte ich und stieß sie fort. „Das war ein großer Fehler! Herr Graumüller, rufen Sie sofort die Polizei! Frau Christa, Sie sind für heute freigestellt und wiederkommen brauchen Sie erst recht nicht! Sie haben gerade ihren Chef geschlagen! Das werden Sie bereuen.", knurrte ich. „Sie sind hiermit arbeitslos. Sie dürfen solange hier bleiben, bis die Polizei hier ist. Bis dahin können Sie ihre Sachen zusammen suchen!", knurrte ich und ging mit Herrn Graumüller, der bereits wählte, in mein Büro.

Nachdem ich meinem Stellvertreter alles erklärt hatte nickte er. „Gut... Fehler passieren. Auch den Behörden... Aber nun zum geschäftlichen Teil. Sie sind offensichtlich eine freie Frau und damit befähigt die Arbeit in Ihrer Firma wieder aufzunehmen. Und ganz ehrlich? Ich bin erleichtert.", gestand er und schenkte mir ein Lächeln. Ich nickte und setzte mich auf meinen Sessel. Es tat gut wieder hier zu sitzen. Wieder als Chef der Firma Flexing. Herr Graumüller mir gegenüber begann in ein paar Papiere von meinem Tisch zu kramen. „Nun ähm... wie soll ich Ihnen das nun beibringen...", er leckte sich nervös über die Lippen. Ich rieb mir über die Augen. „Die Aktien habe ich bereits gesehen...", brummte ich. Und ich Idiot hatte mein Privates Vermögen größtenteils in meinen Aktien angelegt. Gott sei Dank nur zu 70% der Rest lag in anderen Aktien. Leider 5% davon wieder in Aktien der Firma Werkers, die natürlich ebenso unter meinem Aktieneinbruch gelitten hatten. Aber der Rest in einer bunten Mischung. Ich besaß nur wenig Bargeld. Eine knappe Millionen. Mehr nicht. Ich könnte mir ja mal ausrechnen, ob ich Milliardär wäre, wenn ich all meine Aktien verkaufen würde... Wobei... jetzt wohl nicht mehr... „Also...", Graumüller legte mir ein Papier vor. Ich las die ersten Zeilen und seufzte. „Verdammt... der Feigling springt aber schnell ab.", brummte ich. „Er ist nun mal kein risikofreudiger Mann.", bemerkte Graumüller. Herr Lau hatte seine Mitarbeit aufgegeben. Er schrieb, dass ich ein untragbarer Geschäftspartner sei und begründete dies natürlich mit den Anschuldigungen. Verdammt... „Frau Flexing... was..." „Schon gut, Herr Graumüller.", ich rieb meine Schläfen. „Ich werde mit ihm reden. Ich hoffe ich muss dafür nicht wieder nach China reisen. Weil ich fürchte, dass ich diesem Feigling sonst den Kopf abreißen werde... Wenn er ein Geschäftsmann sein will erwarte ich eine gewisse Risikobereitschaft!" „Naja... Frau Flexing... es war eigentlich schon ziemlich klar, dass man Sie ins Heilungslager bringen würde...", gestand er. Ich sah ihn an. „Ich war aber in noch keinem.", erklärte ich. „Ja. Aber... in den Zeitungen stand schon, dass man Sie dort hinbringen wird... also sicher. Sie hatten Glück. Aber gut. Jetzt sind Sie ja wieder da...", erklärte er und leckte sich nervös über die Lippen. Leichter Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, als ich ihn musterte. Er verhaspelte sich heute ganz schön. „Herr Graumüller. Ich rede mit ihm. Jetzt bin ich ja wieder da. Die Nachrichten werden bald mit meinem Freispruch voll sein. Dann sollte sich unsere finanzielle Lage entspannen.", brummte ich. „ENTSPANNEN? Frau Flexing, im letzen Monat sind die Aktien um 84% gefallen!", keuchte er. Ich sah ihn schweigend an während meine Gedanken dabei waren, das Problem mit Lau zu lösen. „Ich sagte ja auch entspannen. Nicht erholen. Bis wir uns davon erholen könnten Jahre vergehen...", seufzte ich. Ich wollte mich eigentlich demnächst nach einem neuen Auto umsehen. Nach so einem Lamborghini wie den, den ich in China hatte... naja das konnte ich ja nun vergessen... „Herr Graumüller?", ich sah den Älteren an als ich Polizeisirenen hörte. „Seien Sie doch so gut und bezeugen Sie, was Frau Christa sich heute geleistet hat.", meinte ich. Er nickte. „Aber natürlich, Frau Flexing."

Die Fehler die wir machtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt