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„Kathi?", hauchte eine männliche Stimme und ich bekam einen Kuss auf die Wange. Ich gab ein missmutiges Brummen von mir als die rauen Lippen meine Wange trafen. „Aufwachen, du Morgenmuffel!", Jakob rüttelte an mir als ich die Augen öffnete. „Ja! Bin ja schon wach...", brummte ich und rappelte mich auf, streckte mich und sah ihn an. „Also... ich würde ja sagen ich hab was geplant aber... ich muss in die Arbeit.", meinte er. Ich sah auf die Uhr. „Ja. Und ich sollte heim, duschen und mich dann auch wieder im Büro blicken lassen. Ich muss diese furchtbaren Gerüchte über mich zerschlagen.", meinte ich und stand auf. „Okay. Duscht du bei dir?" „Ja." „Dann geh ich jetzt ins Bad.", beschloss Jakob und ging. Ich griff zum Telefon und wählte Charlies Nummer. Es dauerte etwas bis er ran ging. „F... Frau Flexing?" „Ja. Charlie, kannst du mich abholen?", wollte ich wissen. „Ähm... wieso?", wollte er wissen. „Naja... du bist mein Fahrer.", meinte ich. „Ja aber Sie sind festgenommen worden. Ich habe die Zeitung bereits gelesen...", bemerkte er. „Ja. Und mein Freund ist vorbeigekommen und hat mich freigesprochen.", antwortete ich. „Sie haben einen Freund?", wollte Charlie wissen. „Wenn Sie wollen, erkläre ich dir alles, wenn ich im Auto bin, Charlie. Aber jetzt will ich heim und mich umziehen.", brummte ich. „Okay... ähm... wo sind Sie?", wollte er wissen und ich gab ihm Jakobs Adresse. „Wow... in diesem Eck? Naja okay. Bin in 20 Minuten da, Frau Flexing.", erklärte er. „Danke, Charlie.", ich legte wieder auf.

Ich trug wieder meine dreckige Hose und mein durchgeschwitztes Hemd... ob ich das je wieder sauber bekam? „Jakob? Ich geh jetzt!", rief ich. Die Badezimmertür ging auf und Jakob stand mit einem Handtuch um die Hüfte vor mir. „Tschüss, Liebling. Melde dich aber! Etwas öfter als sonst. Sonst such ich dich wieder ewig bis ich in der Zeitung lesen muss, dass du festgenommen wurdest.", lächelte er. Ich grinste. „Das war jetzt einmal... Also. Tschüss, Schatz.", ich gab ihm einen Kuss und ging.

Vor der Tür stand bereits Charlie. Er lächelte breit und hielt mir die Tür auf. „Heute so gut gelaunt, Charlie.", bemerkte ich. „Natürlich! Was glauben Sie wie es mir ging als ich diese furchtbaren Anschuldigungen in der Zeitung las. Ich wusste, dass Sie das niemals tun würden! Sie sind ein viel zu guter Mensch dafür! Und ich hatte Angst, dass ich die beste Chefin der Welt verlieren würde.", grinste er. „Danke, Charlie. Natürlich habe ich diesem Mädchen kein Haar gekrümmt. Unter uns... ich habe sie eh nur einmal, glaube ich, auf einem Foto ihrer Bewerbung gesehen. Persönlich nie. Jedenfalls nicht, dass ich sie bemerkt hätte.", meinte ich. „Dachte ich mir schon. Ich meine... wenn Sie sich an jemandem vergreifen würden, würden Sie sich jemand hübscheren nehmen.", meinte er. Ich lachte auf. „Sie meinen, wenn ich auf Frauen stehen würde.", lachte ich. Das ganze ins Lächerliche zu ziehen war gut. Es sprach mich frei. „Ja! Dann würden Sie sich sicher eine in Ihrem Alter suchen. Nicht so eine die aussieht wie 15.", meinte er. „Und wen zum Beispiel?", lachte ich und setzte mich. „Mmh... wer in Ihrem Umfeld ist denn hübsch genug... Alisa Werkers fällt mir da ein.", bemerkte er. Ich lachte erneut. „Alisa?" „Sie ist eine attraktive Frau.", lachte er. „Mag sein. Aber mein Jakob ist mir lieber.", lachte ich. Charlie sah mich an. „Ihr Freund? Der, der hier wohnt?", wollte er wissen. „Genau.", lächelte ich. „Aha! Und wieso höre ich heute zum ersten Mal von ihm?", er klang vorwurfsvoll als er los fuhr. „Verzeihen Sie, Charlie. Aber gut... ich muss gestehen ich habe Jakob lange geheim gehalten. Ich fürchtete um meinen Ruf... ich weiß... das sollte ich nicht tun. Aber ich hatte Angst, dass es nicht so gut rüber kommen würde, wenn ich mit einem armen Bäcker daherkommen würde...", gestand ich. „Frau Flexing... gut es gibt nicht so ein gutes Bild wie mit einem Geschäftsmann aber trotzdem! Besser als diese Gerüchte die gerade Ihre Firma zerreißen.", tadelte Charlie. „Ihre Aktien sind im Übrigen im Keller.", fügte er hinzu. Ich nickte. „Dachte ich mir. Ach verdammt.... Frau Werkers wird mich umbringen...", brummte ich. „Höchstwahrscheinlich... Sie sind ja noch nicht lange Partner. Da wird sie nicht glücklich sein.", bemerkte Charlie. Ich nickte und zog mein Handy bis mir wieder auffiel, dass das ja Akku leer ist... verdammt... „Wissen Sie, wie weit meine Aktien gefallen sind?", wollte ich wissen. „Ähm... ich muss sagen... wie viel war es bisher wert?", wollte er wissen. „Vorm Tod meines Vaters war eine Aktie circa 150 Euro wert. Danach Leider nur noch... ich glaube 100 Euro..." „Oh... Frau Flexing bleiben Sie jetzt ganz ruhig aber... nun aktuell ist es... warten Sie.", er fuhr rechts ran und zog sein Handy. Hier.", er reichte es mir. Er hatte eine Website geöffnet auf der die Aktien meiner Firma standen, neben einigen anderen. „Ach du scheiße...", hauchte ich. „Ja...", brummte Charlie. Der Wert meiner Aktien war auf 23,76 Euro gefallen. Das war nichts. „FUCK!", brüllte ich. „Frau Flexing... so kenne ich sie gar nicht...", bemerkte Charlie. „So kenne ich meine Aktien auch nicht... Verdammter Mist! Wegen den... AH! Ich weiß, die Behörden wollen uns nur helfen aber mit dem Mist treiben sie mich am Ende noch in den Ruin! Die haben mich ja schon einmal fälschlicherweise fest genommen. Verflucht!", knurrte ich. „Ja...Aber... nun was soll ich dazu sagen außer wir sind da.", meinte er. „Okay... danke, Charlie. Ich werde jetzt mein Haus durchsuchen. Weil wenn irgendwer in meiner Abwesenheit eine Kamera eingebaut hat, ob Behörde oder Wirtschaftsspionage, dann schmeiß ich die den Balkon runter!", knurrte ich und stieg aus.

Die Fehler die wir machtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt