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„Ähm..." „Bitte, Frau Flexing. Wir haben keine Zeit.", meinte er während er noch näher an die Kamera trat, dass ich sonst nichts anderes sah. „Ich habe ebenso keine! Schicken Sie mir doch Ihre Fragen per Post oder E-Mail ich beantworte alles wenn..." „Nun es handelt sich nicht um die Art Fragen." „Dann ist es auch nicht wichtig! Ich muss zur Arbeit! Ich habe eine Firma zu leiten! Ich...", ich zuckte zurück als die Tür neben mir aufschwang und sein Kollege eintrat. Dieser Mistkerl hatte mit Absicht meine Sicht blockiert damit sein Kollege das Schloss knacken konnte! „Frau Flexing ich rede mal Klartext, Sie sind Verdächtige in einem Tatbestand also kommen Sie jetzt sofort mit uns zur Behörde oder wir legen Ihnen Handschellen an.", knurrte der Größere. Ich schluckte und nickte. „Kommen Sie jetzt mit ohne hier weiter Theater zu machen?", wollte er wissen. Dreckiger Wichser... Ich nickte. „E... Einen Moment ich ne... nehme nur schnell noch di... die Jacke...", stotterte ich weiter. Ich packte eine schwarze Jacke mit Kapuze, setzte sie auf und folgte dann dem Kommissar. Musste ja nicht die ganze Nachbarschaft mitbekommen...

Auf der Wache hatte man mir dann doch Handschellen angelegt. Aus formellen Gründen hatten sie behauptet. Nun saß ich da. Anzughose, Hemd und teure Schuhe. Im dreckigen Verhörraum der HoBi. Die gefesselten Hände auf den Tisch vor mir gelegt. Endlich, nach gut einer halben Stunde im fensterlosen Raum, kam ein Kommissar herein. Der selbe Mann, der vor meiner Tür das Wort zuerst ergriffen hatte. „Frau Flexing..." „Herr Kommissar Wallmeier." „Frau Flexing, können Sie sich denken wieso Sie hier sind? Ersparen Sie uns alle die Zeit und die Steuergelder und gestehen Sie?", wollte er wissen. Ich sah ihn gespielt verwirrt an. Ich würde Alisa nicht noch mehr in die Scheiße reiten als wir eh schon drin saßen. Im Notfall würde ich behaupten, dass alles von mir ausgegangen war! „Herr Kommissar, ich muss sagen... ich habe keine Ahnung wieso ich hier bin. Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen!", ich klang wirklich verwirrt und er schien auch kurz zu stutzen. Seufzte dann aber. „Gut. Dann wollen Sie vielleicht als nächstes behaupten, dass Sie diese Frau nicht kennen.", meinte er und schob ein Foto vor mich. Was sollte ich antworten? Natürlich kannte ich Alisa! Wir waren Geschäftspartner! Doch als ich auf das Foto sah hätte ich fast laut aufgelacht. Das auf dem Foto war nicht Alisa. „Nein. Ich muss zugeben ich kenne sie wirklich nicht. Klären Sie mich auf wer ist sie?", wollte ich erleichtert wissen und sah auf das Foto mit der jungen Frau. Sie war zu jung für mich. Vielleicht 16 oder 17 Jahre alt. Alisa war schließlich 20 und ich 21. „Aha. Der Name Julia Meier sagt Ihnen dann also auch nichts?" „Moment...", wand ich ein. „Doch... der Name sagt mir etwas... ich meine ihn gelesen zu haben aber... ähm... lassen Sie mich nachdenken...", brummte ich. „Doch ich habe gestern erst ein Formular unterschrieben. Sie ist bei uns als Praktikantin rausgeflogen als sie Büroutensilien stahl.", erklärte ich wahrheitsgetreu. „Aha. Frau Flexing... vergessen Sie da nicht eine Kleinigkeit?" „Nein. Ich wüsste nicht was.", meinte ich. „Nun dann lügt Frau Meier also wenn sie sagt, dass Sie ein Verhältnis mit ihr haben?", meinte er. „WAS? JA! Da lügt sie! Ich habe kein Verhältnis mit diesem Mädchen! Ich habe sie noch nicht mal gesehen! Ich habe nur ihren Namen gelesen!", beteuerte ich. „Aha... Frau Flexing es sieht schlecht für sie aus. Vor ein paar Jahren stand ja schon einmal im Raum, dass Sie homosexuelle Neigungen haben.", bemerkte er. „Und dieser Verdacht ist recht schnell im Sande verlaufen. Der damalige Leiter der Dienststelle hat sich persönlich bei mir entschuldigt und..." „Irrtümer kommen vor. Frau Flexing, ich spiele Ihnen nun etwas vor.", er nahm ein Aufnahmegerät, legte eine CD ein und spielte es ab. Ich hörte leises Schluchzen. „Frau Meier. Sie haben sich in Frau Hanau verliebt. Nicht wahr?", wollte ein Mann wissen. „Ja! Ich gestehe... aber sie... als ich es ihr sagte hat sie mich ausgelacht... mich beleidigt und... ja dann ist sie zu Ihnen gegangen...", wimmerte sie. „Nun... sie hat das Richtige getan. Wir werden Sie dann in den nächsten Tagen an das nächste Heilungslager weitergeben und..." „NEIN! Nein! Bitte nicht! Ich verstehe, dass ich etwas falsche gemacht habe! Aber... gibt es nichts, was ich tun kann?", wimmerte sie. „Nun... wenn Sie ernsthaft bereuen und Ihre Neigungen aufgeben können dann... dann könnten wir einen Deal herausschlagen.", meinte er. „Alles!", erwiderte das Mädchen und ich hörte gespannt hin. „Nun... wissen Sie von anderen Homosexuellen?", wollte er wissen. Stille.

Nun...", begann sie nach einer Weile. „Ich... ich wurde vor ein paar Tagen bei der Firma Flexing raus geworfen. Da war ich Praktikantin. Wegen Diebstahl von Büroutensilien haben sie mich raus geworfen. Allerdings wurde ich schon vor fünf Wochen erwischt...", das war eindeutig eine Lüge! Sonst wäre sie schon früher raus geflogen! Oder hatte die Personalleitung ein Auge zugedrückt? „Ich hatte gerade Druckerpatronen eingepackt und suchte weiter als ich hörte wie die Tür der kleinen Abstellkammer geöffnet wurde und wieder geschlossen wurde. Ich sprang auf und fuhr herum als Kathrin Flexing hinter mir stand und meine Hände festhielt. Ich erkannte sie weil ich ihr Foto auf der Website gesehen habe und hin und wieder vor ihrem Büro. Ich hab gestotterte und mich entschuldigt und gesagt ich lege alles zurück. Aber sie sagte, dass sie das nicht zulassen würde. Sie könnte mich raus werfen und dafür sorgen, dass ich nirgends wieder einen Job bekommen würde wenn sie mit mir fertig wäre. Ich hab gewimmert und angefangen zu weinen. Frau Flexing hat gegrinst und mir die Tränen weggewischt. Ich hab gefragt ob ich irgendwas tun könnte... hätte ich bloß nicht gefragt...", sie schluchzte und beinahe hätte ich ihr geglaubt wäre ich nicht selbst Kathrin Flexing und in einer solchen Situation war ich nie! "Es ging so schnell. Plötzlich hatte sie die Tür zugesperrt und mich gegen die Wand gedrückt. Sie hat mir gesagt, dass ich dafür sorgen soll, dass sie sich etwas entspannt... sie sagte, sie habe einen stressigen Job und bräuchte jemanden... der sie runter kommen lässt. Der sie glücklich macht. Ich hatte Angst. Ich wollte nicht doch weiß ich, wie mächtig Frau Flexing ist und... sie... sie...", das Mädchen begann zu weinen. Was für ein furchtbares Schauspiel. „Ssh... ganz ruhig. Alles wird gut. Was hat sie getan?", wollte der Beamte wissen. „Sie fasste mich an... überall... an den Brüsten... zwischen den Beinen. Sie zog mir meine Bluse aus und meinen BH und betatschte meine nackten Brüste... und..." „Beruhigen Sie sich. Trinken Sie einen Schluck Wasser... hier... geht's wieder? Gut. Erzählen Sie bitte weitere Details. Dann sehe ich, was ich für Sie tun kann.", erklärte der Mann. „Sie zwang mich ihren Gürtel zu öffnen und mich hinzuknien. Ich gehorchte... ich hatte solche Angst! Sie zwang mich... sie... sie zu lecken... ich gehorchte so gut es ging... ich habe viel geweint... ich hatte Angst doch ihr war es egal... mit der einen Hand hatte sie mir ins Haar gegriffen damit ich nicht weg konnte... während sie mit der anderen meine Brüste drückte... sie tat mir weh und ihr war es egal...", wimmerte sie. Dann begann sie weiter zu weinen. „Bra... Bra... Brauchen Sie noch mehr?", weinte sie. „Ich fürchte ja. Tat sie noch etwas oder war es das?", wollte er wissen. „Als sie fertig mit mir war zog sie sich an und sagte ich solle mich wieder anziehen. Sie sagte, sie würde nun öfter auf mich zurückkommen und mir würde eh keiner glauben. Würde ihr zu Ohren kommen, dass ich es jemandem erzähle... dann würde sie mich zerstören... ich hatte Angst! Ich weiß nicht wo sie alles ihre Ohren hat ich..." „Ganz ruhig. Hier nicht. Hier sind Sie sicher. Hier wird Ihnen nur geholfen.", erklärte er. „Okay... Danach kam sie öfter zu mir. Fing mich meistens ab wenn ich allein in einem kleinen Räumchen war. Zweimal zitierte sie mich nach Feierabend herein in ihr Büro... Es lief immer gleich ab.", wimmerte sie. Dann hörte man nur lautes Schluchzen.

Das Tonband wurde ab geschalten und der Kommissar vor mir sah mich mit verschränkten Armen an. „Nun... Vergewaltigung, Sexuelle Nötigung... Leider Gottes wird davon nie etwas zur Anzeige gebracht. Sie kommen direkt ins Heilungslager, Frau Flexing." „Sie glauben doch nicht etwa dem Gerede von so einer Irren!", brüllte ich. Er seufzte und stand auf. „Frau Flexing, Sie werden die Nacht unten in einer Zelle verbringen. Ich glaube ein Gerichtsverfahren ist unnötig." „Es steht doch Aussage gegen Aussage! Da können Sie doch nicht..." „Ganz ehrlich, Frau Flexing? Bevor ich jemanden wie Sie wieder unter Leute lasse trage ich Sie persönlich ins Heilungslager. Sie sind krank! Und wollen lügen! Sie haben dieses arme Mädchen nicht gesehen! Übrigens wurde sie begnadigt. Sie war verwirrt nach Ihrer Attacke! Da hat sie sich eben in eine Frau verliebt. Aber sie sagte selbst, sie habe kein körperliches Verlangen. Und Sie haben dieses arme Mädchen vergewaltigt!", knurrte er. „ICH HABE NICHT..." „SIE HABEN!", er sprang auf, zog eine Pistole und drückte sie mir schmerzhaft gegen die Stirn. „Sie haben! Und solange Sie nicht das Gegenteil beweisen können kommen Sie ins Heilungslager!", erklärte er. Zwei Kollegen kamen herein und packten mich. „Das können Sie nicht tun! Im Zweifel für den Angeklagten!", beschwerte ich mich. „Gott sei Dank hat unser Kanzler dieses veraltete System verändert. Solange Ihre Unschuld nicht bewiesen ist, sind Sie schuldig.", erklärte er und die beiden Beamten zerrten mich weg.

Die Fehler die wir machtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt