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Keuchend wachte ich auf als jemand mit seiner weichen Zunge über mich fuhr. Ich riss die Augen auf und setzte mich stöhnend auf, zu überraschend war das. „Alisa...", stöhnte ich als ich auch schon kam und mich erschöpft in meine Kissen zurückfallen ließ. Grinsend kam Alisa unter der Bettdecke hervor und legte sich auf meinen Bauch. „Guten Morgen, Kath.", grinste sie frech. Ich lachte leise und keuchend. „M... Morgen Alisa.", lächelte ich und küsste sie auf den salzigen Mund. „Verdammt... ich würde mein ganzes Vermögen dem Kanzler wörtlich in den Arsch schieben, wenn er mir dafür erlauben würde jeden Morgen so von dir geweckt zu werden.", grinste ich. „Dann soll er sich ruhig tief bücken, damit meins genauso rein passt.", lachte Alisa und kuschelte sich an mich. „Ich mag deinen vulgären Humor.", lächelte sie. „Vulgär? Ich glaube, du warst noch nie in einer meiner Werkstätten. Wie die reden ist unter aller Sau.", seufzte ich. „Ist halt so. Wie heißt es? Vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun?", meinte Alisa. „Hast du gerade aus der Bibel zitiert?" „Ja.", grinste Alisa. „Wohlgemerkt auf Deutsch! Obwohl ich meinen Religionsunterricht auf Englisch hatte!", meinte sie. „Stimmt. Aber dass DU aus der Bibel zitierst. Die Grundlage für diese Schweine.", meinte ich. „Ah, du meinst, weil in der Bibel steht, dass Homosexualität verboten ist. Ich weiß nicht mehr genau wo aber... steht das nicht irgendwo zwischen der sprechenden Schlange und der schwangeren Jungfrau?", wollte Alisa wissen und ich lachte auf. „Du darfst das nicht alles wörtlich nehmen! Ich dachte du bist katholisch!", meinte ich. „Bin ich! Aber ich nehme das nicht wörtlich! Wenn man mir von der Schöpfungsgeschichte erzählt, dann glaube ich nicht dran, dass Gott mit dem Finger geschnippt hat und alles war so wie es ist. Nein. Ich glaube an die Evolutionstheorie. Aber ich... naja ich denke es ist ähnlich wie bei einer Kettenreaktion. Der große Anstoß, ich glaube das ist Gott. Ich glaube auch er kann eingreifen aber alles in allem sind wir es die für uns sorgen.", meinte Alisa. „Wie erklärst du dir die Kriege?", wollte ich wissen und strich über ihre zarte Schulter. „Ganz einfach, Kath. Der Mensch ist Gottes Abbild. Der Mensch ist grausam. So hat auch Gott seine grausamen Seiten. Und er lässt Kriege ausfechten. Und er lässt Kinder hungern. So ist es nun mal. Alles verstehe ich auch nicht. Glaubst du denn an nichts?", wollte sie wissen. „Mmh... in aller Frühe solche Fragen aber gut. Ja, ich glaube dass es einen Gott gibt. Und ich gebe dir recht. Deine Ansichten sind meinen ähnlich. Der Gott muss grausam sein. Allein dass er das hier...", ich deutete zwischen mir und Alisa. „Nicht zulässt. Andererseits schaffen wir es ja trotzdem. Außerdem gefällt mir der Gedanke daran. Dass es jemanden gibt der auf uns Acht gibt. Der Henriks, Zöllner, Nitze und die ganzen anderen Schweine nach dem Tod bestraft... wobei, vielleicht werden sie ja noch zu Lebzeiten bestraft.", meinte ich. „Also bist du katholisch?" „Ja. Aber hauptsächlich nur, weil ein Pfarrer mir als ich ein Baby war Wasser über den Kopf geschüttet hat.", lächelte ich. Alisa nickt. „Meinst du, die Schweine werden noch zu Lebzeiten bestraft?", wollte Alisa wissen. Ich lächelte. „Nein. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt... Alisa... darf ich dich was fragen?", wollte ich wissen. „Kath, du darfst mich alles fragen!" „Wenn... wenn wir zwei noch erleben sollten, dass die Nazis Deutschland verlieren und Homosexualität wieder erlaubt wird und alles wieder so wird wie es angeblich vor 40 Jahren war... mit den Ehen und so... würdest...", ich schluckte und sah ihr in ihre wunderschönen Augen. „Sollten wir das überleben willst du mich dann heiraten?", wollte ich wissen. Das war ein Antrag. Es war kein: Würdest du wenn. Nein. Es war ein wirst du wenn es so weit ist. Natürlich war nicht klar ob wir zu dem Zeitpunkt noch leben würden aber... sollten wir überleben und die Nazis würden Deutschland verlieren, würde ich dann Alisa zur Frau nehmen? Alisa starrte mich an. „Kathrin du meinst... wenn... wenn Deutschland wieder demokratisch ist und... und es erlaubt ist dann..." „Ob du dann meine Ehefrau wirst? Egal ob wir dann dreißig sind oder 80.", meinte ich. Natürlich wäre mir die Variante mit 30 lieber allerdings wäre es mir egal, solange Alisa bei mir war. Sie lächelte mich an. „Ja. Kathrin Flexing, wenn es erlaubt wird, dann werde ich dich heiraten.", sie legte sanft ihre Lippen auf meine. „Und weißt du was?", grinste sie. „So langsam freunde ich mich mit dem Namen Alisa Flexing an.", lächelte sie und auch ich grinste. Die Vorstellung zusammen mit Alisa, die meinen Nachnamen trug, zu leben war für mich der Himmel. Ich zog sie eng in meine Arme. „Dann sind wir jetzt also verlobt. Fehlt nur noch eine Gesetzesänderung.", grinste ich auch, wenn die nicht kommen würde. „Auch, wenn wir es nicht zeigen dürfen, Kath... du hast keine Ahnung wie mich diese Verlobung freut.", lächelte sie und küsste mich. Auch mein Herz schlug schneller. Ich und Alisa hatten uns verlobt doch wusste ich, dass das leider nichts wert war. Leider.

Die Fehler die wir machtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt