Kapitel 25

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*Sarahs Sicht*

Nachdem Roman gegangen ist frage ich die Schwester wie es um Hendrik steht. Ich erkundige mich auch nach Milli. Sie meint, dass beide knapp dem Tode entgangen seien, genauso wie ich. Ich erfahre, das Hendrik eine Blutvergiftung erlitten hat und momentan im künstlichen Koma liegt, damit sich sein ganzer Körper von den Strapazen der letzten Tage erholen kann. Milli hat eine Lebensmittelvergiftung, sehr wahrscheinlich durch Beeren oder Pilze, und ihm musste der Magen ausgepumpt werden. Ausserdem hatte er kaum noch Flüssigkeit und wohl in der letzten Zeit kaum mehr etwas gegessen.

Als Roman mit Till das Zimmer betritt beginne ich zu grinsen. „Till, wie schön." „Ach wie toll. Ich bin so froh dass du lebst. Als du verschollen warst, ich dachte du... egal!", plappert er durcheinander und drückt mich fest an sich. Etwas zu fest, denn er liegt genau auf meinem Knie. „Till!", zische ich mit schmerzverzerrter Stimme. „Könntest du etwas weniger grob mit mir umgehen bitte?" Er lacht glücklich. „Na klar, tut mir leid. Aber jetzt habt ihr mir einiges zu erklären." Roman setzt sich auf den Stuhl neben meinem Bett und nimmt wieder meine Hand. Die wackelnde Augenbraue von Till ignoriere ich gekonnt.

So nimmt die Geschichte wieder ihren Lauf, diesmal zum Glück nur mündlich und wir erleben diese schrecklichen Dinge nicht noch einmal. Als Roman am Ende angekommen ist atmet er laut auf. „Naja, diese Geschichte werden wir so schnell nicht mehr vergessen." Und dann küsst er mich einfach so. Ich schliesse die Augen und fühle die Wärme, die sich bis in die Fingerspitzen bemerkbar macht.

Till applaudiert und grinst doof. „Was grinst du so?" „Ich freu mich halt für dich Cousinchen. Süss seid ihr. Kommt ich mach ein Foto von euch, für Tante Brigitta. Die macht sich bestimmt schon Sorgen um uns, die Geschichte mit der verschollenen Wandergruppe ist schliesslich um die ganze Welt.", meint er und zückt sein Smartphone. Ich lege meine Wange an Romans und zu zweit grinsen wir um die Wette. „So, jetzt möchte ich aber noch etwas schlafen. Ich bin echt kaputt.", meine ich und muss ein Gähnen unterdrücken. Roman nickt. „Stört es dich wenn ich bei dir bleibe?", fragt er vorsichtig. „Nein, bleib nur. Dann fühle ich mich nicht so alleine. Und du Till, nimm die anderen mit ins Hotel. Wir haben ja zwei Hotelzimmer mit je zwei Betten und Sofas, ausserdem Reservematratzen. Du bringst sie schon alle unter." Till nickt und gibt mir ein Küsschen auf die Stirn. „Schlaf gut Prinzessin, bis morgen."

Der Abend verläuft relativ ruhig. Roman und ich sitzen einfach da, reden zusammen oder schlafen. Er kümmert sich wirklich rührend um mich und zum ersten Mal seit langem verspüre ich von jemandem Liebe, der nicht mein bester Freund oder mein Cousin ist. Wie ich von Erik per SMS erfahre hat er sich auch noch untersuchen lassen. Bei ihm ist ein Riss des Bandes im Sprunggelenk festgestellt worden. So muss auch er die Nacht hier verbringen und kann dann gleich morgen operiert werden.

Als ich am nächsten Morgen aufwache spüre ich etwas Schweres auf meinem "gesunden" Bein. Roman liegt mit seinem Kopf auf seine Arme gelegt, an meinem Bett. Er hat wirklich die ganze Nacht an meinem Bett gesessen und hat auf mich aufgepasst. Gerührt fahre ich ihm durch seine dunklen Haare, die ich so liebe. Verschlafen öffnet er die Augen. „Was denn?" „Morgen allerseits. Wie fühlst du dich?" Roman hüstelt etwas. „Ich fühle mich etwas erkältet, ansonsten gut. Und du dich?" „Ich fühle mich immer noch wie plattgewalzt und ausgeklopft, ansonsten gut. Also alles paletti.", grinse ich. Roman lacht. „Na zum Glück ist es nicht ganz so schlimm. Du kommst heute wieder auf dein normales Zimmer. Und du darfst sogar aufstehen, wenn es dein Körper zulässt, denn im Moment solltest du dein Knie noch nicht zu sehr belasten. Natürlich noch gestützt aber du darfst aufstehen." Strahlend beugt er sich zu mir vor und vereint erneut unsere Lippen. Mein Herz pocht mir bis zum Hals, diesmal aber nicht aus Angst sondern aus Liebe zu Roman. Eine Achterbahn der Gefühle.

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Voilà, das Kapitel. Tut mir leid für die Verspätung und dass sogar bis ins nächste Jahr auf ein Kapitel warten musstet (Füsse hoch). Ich hoffe, dass ich euch bisher noch nicht enttäuscht habe, für Anregungen bin ich jederzeit offen. Wir haben schon fast die 1000 Reads, ihr seid doch verrückt. Dass doch so viele Leute meine Story lesen würden hätte ich nicht gedacht.

Ja, ich weiss. Jetzt denkt ihr wieder, dass ich mit Gesülze von wegen "tolles Jahr" und "unglaubliche Community" etc. anfange. Falsch gedacht. Ich mache es jetzt einfach mal kurz: Danke für die Unterstützung!

Habt noch einen schönen Abend und HAPPY NEW YEAR!

T.

47 degrees north (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt