Kapitel 13

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Als ich die Augen wieder aufmache sind überall orangefarbene Wände. Ich schliesse daraus, dass wir wieder im Dreimannszelt sind. Mir ist etwas kalt, ich zittere trotz dem Schlafsack am ganzen Körper. Neben mir liegt Roman, der seinen Arm noch immer unter meinem Kopf hat. Auf meinem Bauch liegt Hendriks Kopf und neben mir sitzt Nuri mit dem Rücken zu mir gewandt. Vorsichtig tippe ich ihn an.

„Hey, alles okay bei euch?", fragt er fürsorglich. „Mir schon. Die anderen beiden musst du selbst fragen." Mein Gegenüber grinst. „Ich lass sie noch schlafen. Wie fühlst du dich?" „Gut, etwas frisch hier aber sonst wirklich gut. Wieviel Uhr haben wir?" „Super. Wir haben 15 Uhr." „Warum sitzt du denn auch hier drin? Willst du denn nicht zu den anderen? Und solltest du nicht auch schlafen?" „Nein, ich denke es ist besser wenn wirklich noch jemand bei euch ist." „Was ist mit Milli?" „Ihm geht's soweit gut, Felix und Julian gucken nach ihm. Sie sind im Zelt gegenüber." „Prima. Dann besuche ich ihn nachher gleich mal.", meine ich ohne dabei den Kopf zu heben. Nuri nickt bloss und gesellt sich nachher wieder seiner Zeitschrift zu.

„Woher hast du die denn?", frage ich mit gerunzelter Stirn. „Die?", fragt er und hält sie hoch. Ich nicke. „Die ist aus dem Erste-Hilfe Koffer. Da steht alles drin was man im Notfall tun muss.", erklärt er und streckt mir die Anleitung entgegen. „Ach so." Er nickt und dreht sich wieder weg. Seufzend schliesse ich meine Augen wieder und kuschle mich enger an Roman heran. Er strahlt eine angenehme Wärme aus und auch Hendrik wärmt mich etwas auf. Eine gute Stunde später öffne ich meine Augen wieder. Der Zeltausgang steht sperrangelweit offen und ich bin mit Hendrik alleine im Zelt.

Als Felix sieht dass ich wach bin kommt er auf mich zu. „Na du. Was meinst du, kannst du gehen?" Ich nicke und rapple mich vorsichtig auf. Mit Hilfe von Mario steige ich aus dem Zelt und stelle mich gerade hin. Ann hält gerade eine Armbanduhr in den Händen und bestimmt die Himmelsrichtung. „Also, nun sind wir zu elft. Das ist gut, denn Hendrik und Milli sind nicht gut zu Fuss, wenn sie überhaupt laufen können. Ich brauche noch jemanden, der das Dreimannszelt schleppt und Sarah hat Knieprobleme. Wer macht was? Wir sollten heute noch weiter gehen, sonst kommen wir nie weiter und Hendrik braucht dringend einen Arzt." Roman meldet sich sofort gemeinsam mit Mario. Sie wollen Hendrik unterstützen. Ich hebe die Hand. „Ich laufe gemeinsam mit Milli, wir ergänzen uns prima."

Marc will gemeinsam mit Nuri das weitere Vorgehen besprechen während Ann und Felix die Truppe anführen. Julian wird mit Erik das Schlusslicht bilden. Als unsere Ordnung steht wecke ich vorsichtig Hendrik auf und wir helfen ihm auf die Beine. Er ist noch sehr wacklig und leichenblass, allerdings wird er von Roman und Mario gestützt. Diese sind beide etwa gleich gross wie er. Als Milli ebenfalls kalkweiss im Gesicht aus dem Zelt steigt hake ich mich sofort bei ihm ein. Die anderen bauen die Zelte ab und packen den Rest. Keine fünf Minuten später ist die Truppe abmarschbereit und wir laufen los. Es geht nur sehr langsam voran aber immerhin machen wir Fortschritte. Die hintersten beiden sammeln alles auf, was liegen bleibt oder melden eine Pause nach vorne. Julians Rucksack hat eine integrierte Notfallpfeife, die uns schon mehrere Male gewarnt hat.

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Roman unser Held. Was denkt ihr, werden sie sich näherkommen? Und was läuft zwischen Milli und Sarah?

Ich hoffe auch dieses Kapitel gefällt euch, für Kritik oder Bemerkungen bin ich immer offen. Und jetzt noch gute Nacht.

T.

47 degrees north (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt