Part 23

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Scarletts Pov

Cole hat seinen Arm nicht von meiner Hüfte weggenommen, seid wir uns auf den Weg zur Party gemacht haben. Irgendwie gibt mir das Sicherheit. Aber es mach mir auch Angst. Jason hat schon ein paar böse Blicke in Richtung Cole geschickt. Er scheint nicht erfreut zu sein. Ich habe Angst, dass seine Augenfarbe sich wieder ändert. Momentan sind seine Augen hellbraun. Wie weiche Schokolade. Einladend. Man könnte darin versinken.

Ich weiß nicht, wo genau wir hingehen, aber eigentlich ist mir das auch egal. Solange ich nicht wieder mit Jason alleine sein muss, ist alles gut. Wir überqueren eine Kreuzung.

Warum habe ich Lissy nicht gefragt, ob sie heute Abend mitkommen will? Ich weiß genau wieso. Ich möchte nicht, dass sie Jasons zerschlagenes Gesicht sieht. Fragen stellt. Ich möchte Jason vor ihr schützen. Ich möchte ihn vor allem und jedem schützen. Ich kann mir nicht erklären, wieso.

Warum. Dieses Wort geht mir die ganze Zeit über durch den Kopf. Warum habe ich Cole nicht gesagt, was Jason gemacht hat. Wieso habe ich ihn gedeckt. Gelogen. Schon zum zweiten Mal heute. Weil er nicht schlecht ist. Weil er so sehr unter seinem Vater leidet. Weil er nichts dafür kann. Weil er nicht schlecht ist. Weil er nicht schlecht ist. Nicht nur schlecht. Deshalb.

Weil ich Angst habe.

„Da hinten müssen wir nur noch kurz um die Ecke und dann sind wir da.“ Cole reißt mich aus meinen Gedanken. Ich nicke stumm.

„Hoffentlich ist die Party nicht so lahm wie deine am Dienstag.“, sagt Jason an Cole gerichtet. Dieser verdreht die Augen.

„Meine Party war nicht lahm. Stimmts, Scarlett?“ Ich brauche ein paar Momente, um zu registrieren, dass er mit mir spricht.

„Ehm was?“, frage ich.

„Jason behauptet, dass meine Party lahm war. Kannst du mich mal bitte verteidigen?“, wiederholt er seine Frage, die ich eigentlich schon beim ersten Mal verstanden habe. Ich drehe meinen Kopf zur Seite. Jason blickt mit hochgezogenen Augenbrauen zu mir hinunter. Aber er lächelt.

„Eigentlich war sie schon ziemlich lahm. Sonst wären wir ja wohl nicht abgehauen.“, erwidere ich und wende meinen Blick wieder nach vorne auf die Straße, da wir mittlerweile an der Ecke angekommen sind, an der wir abbiegen müssen.

„Jetzt seid mal nicht so gemein. Den anderen hat es gefallen.“ Cole scheint tatsächlich beleidigt zu sein. Ich muss grinsen. Irgendwie ist er ja schon süß.

„Das nächste Mal helfe ich dir einfach bei den Vorbereitungen und dann wird das schon.“, sage ich und klopfe ihm mir meiner linken Hand auf die Schulter. Ich meine mir einzubilden, dass Jason rechts neben mir unzufrieden und lauter als vorher atmet. Einbildung. Nur Einbildung.

„Das würdest du echt machen? Du weißt, es ist mega viel Arbeit, eine Party zu organisieren.“ Jason atmet wirklich schneller und lauter. Ich bilde mir das nicht ein.

„Klar. Hab ich in Toronto oft genug gemacht.“, gebe ich zurück.

Ich kann dumpfe Bässe vernehmen und empfinde eine merkwürdige Art von Beruhigung. Auf einer Party sind immer viele Menschen. Da ist man nie allein. Ich muss an Coles Party denken. Da waren Jason und ich allein. Aber da war er anders. Geheimnisvoll. Fremd. Beinahe nett.

„Hast du was von Jai gehört?“, wendet sich Cole an Jason. Der schüttelt den Kopf.

„Ne. Hab ihn aber auch nicht gefragt, ob er mitwill. Der nervt in letzter Zeit extrem.“

„Nicht nur in letzter Zeit, Junge.“, gibt Cole zurück und hält mir das Gartentor auf, hinter dem die Party stattfindet. Die Musik, die ich höre, scheint ganz gut zu sein. Vielleicht wird das ja doch noch ein guter Abend.

He Ain't All BadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt