8.Kapitel

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(Bild: Ava Andrews)

"War das etwa Ethan Baker mit dem du vorhin gesprochen hast?", kicherte Ava interessiert.

"Wieso willst du das wissen?", fragte ich direkt, bevor ich antwortete. Wieso bin ich in letzter Zeit so paranoid?

"Weil er heiß ist!", jaulte sie wieder nur. Ich verdrehte direkt die Augen und musste daran denken, was er gesagt hatte.

Schon so früh am Morgen den Drang die Augen zu verdrehen?

Ich lächelte leicht in mich hinein.

"Wieso lächelst du?", kontrollierte Ava fast schon jede meiner Bewegungen.

"Andrews, das hier ist ein freies Land ich darf lächeln, wann immer ich möchte und weinen, wann immer mein Herz es begehrt.", spielte ich auf. Sie fing an zu lachen.

"Dann darf ich aber auch schwärmen wann ich es möchte.", widersprach sie.

"Das darfst du in der Tat aber bitte verschon mich damit. Baker scheint ein cooler Typ zu sein.", meinte ich.

"Und so unnormal heiß!", quietschte sie.

Und noch ein Augenverdrehen.

"Nimm den Stock aus deinem Hintern, Jones.", beschwerte sie sich.

"Aha.", lachte ich.

"Was denn? Ich mag das Wort Arsch nicht.", protestierte sie direkt, als sie realisierte worauf ich hinaus will.

"Dann verwende die Redewendung nicht, Andrews.", lachte ich sie quasi aus.

Sie drehte sich nur weg und packte aus ihrer Tasche ne Menge unnötiger Gegenstände, bis sie fand was sie brauchte. Ihren Stundenplan.

"Hast du vor deinen Kosmetikladen hier wieder wegzuräumen, oder wird das dein neuer Stand?", spaßte ich und deutete auf den Haufen an Pflege und Kosmetikmitteln, die auf dem hölzernen Tisch vor mir lagen.

Interessiert nahm ich eine Flasche in die Hand.

"Was ist ein Fixing Spray? Sprühst du dir damit die Haare ein, damit du das hässliche Rot dämpfen kannst.", zog ich sie wieder auf, bevor sie auch nur auf all meine anderen Kommentare eingehen konnte.

"Nein, du Vollidiot, das ist für mein Gesicht, damit mein Make-Up hält.", verbesserte sie mich, während sie ihre Augen verdrehte und es mir aus der Hand nahm.

Als es kurz darauf klingelte, stand ich auf und warf meinen Rucksack über meine Schulter.

"Dein rotes Haar ist wunderschön, Andrews.", entgegnete ich noch, bevor ich an ihr vorbeilief und ihr leicht auf die Schulter klopfte.

"Danke, Vollidiot.", rief sie mir noch hinterher, bevor sie aus meinem Blickfeld verschwand.

Der Tag verging ziemlich schnell. Ich stand am Parkplatz und wartete gerade auf Abby, als ich Ethan auf seinen Wagen zulaufen sah. Ich lächelte ihn nur an, während er seine Hand leicht anhob, um sich zu verabschieden.

"Hat er dir gerade zu gewinkt?", fragte eine begeisterte Stimme hinter mir plötzlich.

Ich fuhr vor Schreck zusammen. "Abby, verdammt.", beschwerte ich mich.

Sie lachte und schien amüsiert über mein Verhalten. Danke vielmals.

"Kannst du aufhören dich so in dieses Thema rein zu steigern?", klagte ich wieder.

"Wieso denn?", fragte sie ernster.

"Weil der Typ eh zu alt für dich ist?", fuhr ich sie fast schon an.

"Aber für dich nicht.", lachte sie wieder.

"Schön! Aber ich bin nicht schwul!", rief ich fast schon über den ganzen Parkplatz. Na, rate mal wer sich genau in diesem Moment umdrehte und den Parkplatz nach mir absuchte. Genau. Ethan.

Ich atmete tief aus und schloss dabei meine Augen. Abby sagte nichts mehr, sie sah mich nur noch überrascht an und drehte sich immer wieder um, sodass sie erkennen konnte wer das jetzt mitbekommen hat, wie ihr gestörter Bruder auf dem Parkplatz rumschreit.

Ethan schüttelte nur leicht den Kopf und stieg direkt in den Wagen ein.

"Lass uns fahren, Abby.", brummte ich nur und stieg ebenfalls in den Wagen.

"Das war nun wirklich nicht nötig, Dyl.", flüsterte sie nur noch vor sich hin.

"Wenn du sowas vermeiden willst, könntest du einfach aufhören mich so zu behandeln, als wär ich schwul...", brummte ich wieder, als wir im Auto saßen und sie sich gerade anschnallte.

"Darf man nicht mal mehr Witze machen, oder wie? Ich wusste nicht, dass du so schwulenfeindlich bist.", provozierte sie wieder.

"Ich bin doch nicht schwulenfeindlich!", verteidigte ich mich.

"Also entweder bist du extrem schwulenfeindlich oder du bist einfach selbst gerade dabei herauszufinden was du bist und kannst diese Schubladen nicht leiden. Anders kann ich mir das nicht erklären.", fauchte sie noch, bevor sie ihre Kopfhörer rausnahm und mir demonstrierte wie laut ihre Musik doch ist.

Ich könnt sie umbringen.

Bei der nächsten roten Ampel nahm ich mein Handy raus und schrieb ihr eine Nachricht.

'Du stehst auf Thomas.'

Das war alles was ich schrieb. Ich packte mein Handy weg und schaute immer mal wieder zu ihr. Als sie die Nachricht erhielt weiteten sich ihre Augen und sie riss die Kopfhörer runter.

"Tu ich nicht!", keifte sie mich an.

"Oh, doch. Hast du schon immer getan.", fauchte ich zurück.

Wir verhielten uns wie das größte Klischee von Geschwistern, das es gab.

"Ich hab einen Freund, du Vollidiot!", fuhr sie mich an.

"Das ist keine Ausrede.", lachte ich und konzentrierte mich wieder auf die Straße.

Sie schüttelte nur missbilligend den Kopf.

"Du bist ein Arschloch.", brummte sie vor sich hin.

Ich grinste nur und fühlte mich gleich um einiges besser. Ihre Anschuldigungen, dass ich angeblich auf Ethan abfahre, machten mich richtig wütend.

Sie hatte keinen Grund das zu glauben, oder? Verhalte ich mich komisch in seiner Nähe, oder was?

So langsam fang ich an, an meinem gesunden Menschenverstand zu zweifeln.

Ich bin doch nicht schwulenfeindlich, oder? Das wär übel.

"Ich lass dich im Krankenhaus raus. Thomas und ich treffen uns noch mit Ava.", erwähnte ich nebenbei. Abby nickte nur und konzentrierte sich nur wieder auf ihr Handy.

Mit einem schnellen Blick in ihre Richtung, konnte ich erkennen, dass sie mit diesem Bryce schreibt.

"Kann ich den kennen lernen?", fragte ich aus dem nichts.

Sie schaute ziemlich ungläubig zu mir.

"Wieso? Willst du vor ihm erwähnen, dass ich mal auf deinen besten Kumpel stand und es deiner Meinung nach immer noch so ist, um die Beziehung zu ruinieren? Nein, danke.", antwortete sie genervt.

"Keine so schlechte Idee, Yoda.", grinste ich.

Sie verdrehte nur die Augen.

"Nein, ernsthaft jetzt. Ich würd ihn gern kennen lernen. Das ist meine Aufgabe, als dein großer Bruder.", lächelte ich.

"Das ist Dad's Aufgabe.", widersprach sie mir mit angepisster Miene.

Der Satz tat weh und trotzdem sagte ich nichts mehr.

Sie hatte Recht, das war Dad's Aufgabe.

Growing up in RiverdaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt