56. Kapitel

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Meine Familie saß schon am Tisch, als Ethan und ich die Treppen nach unten liefen.

"Morgen.", entgegnete Abby, während sie an uns vorbei lief und nach oben eilte.

"Ist alles okay?", rief ich ihr hinterher.

"Ich hol nur schnell mein Handy.", erwiderte sie und lief in ihr Zimmer. Als sie das Handy erwähnte, musste ich wieder an die Nachricht von FP denken. Ich hatte immer noch nicht geantwortet und wollte es ehrlich gesagt auch nicht tun.

Ethan und ich setzten uns an den Tisch und ich konnte deutlich erkennen, dass es Ethan ziemlich unangenehm war.

"Guten Morgen, Jungs.", entgegnete mein Dad nur nebensächlich, während er an seinem Laptop saß.

"Schreibst du wieder, Dad?", erkundigte ich mich.

"Ich versuch's zumindest.", scherzte er.

Ich schmunzelte nur leicht und sah dann zu Ethan, der auf seine Hände starrte.

"Ich hab morgen ein Spiel.", erzählte ich dann, sodass sogar Ethan interessiert aufsah. Er wusste nichts von dem Spiel.

"Wirklich? Das ist toll. Ich schleif deine Mutter und Abby wieder dort hin.", grinste mein Dad amüsiert.

Meine Mom verdrehte nur die Augen und füllte derweil unsere Teller mit Essen.

"Danke, Mrs. Jones." bedankte Ethan sich, so höflich wie er es immer war. Meine Mom nickte nur mit einem Lächeln im Gesicht und setzte sich wieder.

"Kommst du auch, Ethan?", erkundigte mein Dad sich dann.

"Klar kommt er.", antwortete ich an seiner Stelle.

Er lachte nur. "Ich denke schon, Mr. Jones.", ergänzte er dann noch.

"Dann sehen wir uns ja da.", entgegnete mein Dad zufrieden. Ethan nickte nur.

"Sag mal, Ethan. Können wir mal deinen Dad kennenlernen?", fragte meine Mom plötzlich.

"Ja,... klar. Ich ähm spreche ihn mal darauf an.", erwiderte er.

"Mom, nicht mal ich bin seinem Dad bisher begegnet. Er hat ne Menge zu tun.", warf ich nur ein.

"Es war nur ein Vorschlag. Es muss ja nicht unbedingt sein.", schmollte sie.

"Doch, Mrs. Jones. Ich denke, er wird sich freuen Sie kennenzulernen.", versicherte Ethan ihnen nur.

Meine Mom schien sehr zufrieden mit der Antwort, weswegen sie nichts mehr sagte. Mein Dad und Ethan führten noch ein wenig Smalltalk, bis Ethan und ich in die Schule mussten und deswegen gehen mussten.

Wir liefen gerade hoch in mein Zimmer, um unser Zeug zu holen. "Hey, können wir nen Zwischenstopp bei mir zuhause machen? Ich würd gerne nach Julian sehen.", bat er mich.

"Klar.", versicherte ich ihm und wir liefen runter.

"Nehmt ihr mich mit?", rief Abby von der Küche, als wir im Flur standen.

"Ja, aber wir fahren noch kurz zu Ethan.", erklärte ich.

"Kein Problem, ich warte im Auto.", grinste sie.

Wir fuhren los und als wir bei Ethan angekommen waren, stieg er aus und ich beschloss mit Abby im Wagen zu bleiben.

"Wo warst du gestern Nacht eigentlich?", wollte ich wissen.

"I-Ich war mit Freunden weg.", murmelte sie.

"Ach ja? Wer hat dich nach Hause gebracht?", hakte ich weiter nach.

"Ich hab Thomas getroffen, da hat er mich nach Hause gebracht.", erzählte sie.

"Verdammt...", murmelte ich.

"Was hast du?", fragte sie etwas ängstlich, als ob ich was falsches gesagt hätte.

"Mir ist grad nur eingefallen, dass ich noch mit Ava reden muss. Und dass Ethan und ich einfach abgehauen sind.", seufzte ich.

"Wie war's eigentlich?", hinterfragte sie plötzlich.

"Wie war was?"

"Sex mit Ethan."

"Abby! Was zum... Woher weißt du davon? Und wieso genau willst du wissen wie es war?!", fragte ich empört.

"Beruhig dich, Dyl. Ich bin irgendwann nachts reingekommen und wollte wissen, ob du da bist, da habt ihr geschlafen. Ihr habt echt süß ausgesehen.", erklärte sie ruhig.

"Dann warst du zuhause, als Mom und Dad nach Hause gekommen sind?"

"Ja, natürlich, Dylan. Was soll ich denn bitte um zwei Uhr nachts draußen alleine machen? Ich bin 15!", jammerte sie.

"Okay, okay, schon klar."

"Also, sagst du mir jetzt wie es war?", jaulte sie und streckte ihren Kopf nach vorne über die Mittelkonsole. Ich drückte sie mit einer Hand wieder zurück und verdrehte die Augen.

"Komm schon, Dylan. Sei nicht so ein Spießer.", beschwerte sie sich wieder und setzte einen Schmollmund auf.

"Abby, vergiss es! Ich rede nicht mit dir darüber. Und jetzt sei still, Ethan kommt wieder.", brummte ich.

"Ahh, Ethan! Oh mein Gott, Ethan!", stöhnte sie scherzhaft, bevor er in den Wagen stieg. Ich biss mir auf die Lippe und war wirklich kurz davor, etwas nach ihr zu werfen.

"Wir können los.", sagte Ethan, als er einstieg. Mit einem warnenden Blick über den Rückspiegel an Abby, fuhr ich direkt los, während sie auf dem Rücksitz kicherte.

"Ethan?", murmelte sie dann. Ich schluckte laut und hoffte nur, sie würde einfach den Mund halten.

"Hmm?", fragte er, konzentriert auf sein Handy.

"Was habt ihr gestern noch so gemacht?", fragte sie mit Hintergedanken.

"Ähm... nicht viel. Wieso?", erwiderte er etwas überrumpelt.

"Ach, nur so.", grinste sie mir über den Rückspiegel zu.

Ich verdrehte nur wieder die Augen und fuhr los.

"Muss ich morgen zu diesem Spiel kommen?", wollte sie dann plötzlich wissen.

"Nein, musst du nicht.", entgegnete ich nur noch etwas angepisst.

"Komm trotzdem.", lächelte Ethan sie an und schlug mir leicht gegen den Arm.

"Weißt du Ethan, du bist ein sehr viel netterer Mensch, als Mr. Grimmig hier. Wieso genau bist du nochmal mit ihm zusammen?", provozierte sie nur scherzhaft.

"Ach komm, ich find dieses grimmige ganz süß.", lachte er und beugte sich zu mir, um mir einen Kuss auf die Wange zu drücken. Ich sah zu ihm rüber und lächelte ihn an.

"Gott, Leute.", brummte Abby und lehnte sich in ihren Sitz zurück. In dem Moment kamen wir auch schon an der Schule an, weswegen sie ihre Tasche nahm und direkt ausstieg, ohne sich zu verabschieden. Ich erkannte noch, wie sie mit Emma ins Schulgebäude lief, bis sie aus meinem Blickwinkel verschwand.

"Wollen wir schwänzen?", schlug ich vor.

"Was? Jetzt?", hakte Ethan nochmal nach.

"Ja."

"Du hast heute dein letztes Training vor dem Spiel, oder nicht?", hinterfragte er etwas besorgt.

"Das ist erst am Nachmittag, E. Wir kommen einfach später wieder.", erklärte ich.

Er schaute etwas verunsichert und nachdenklich, während er sich auf die Unterlippe biss.

"Ich will doch nur etwas Zeit mit meinem Freund verbringen.", ergänzte ich noch mit einem Schmollmund.

"Okay, okay. Fahr.", gab er lachend nach.

"Ja!", rief ich und ballte meine Hand triumphierend zur Faust.

Er schüttelte lachend den Kopf und ich fuhr los.

Growing up in RiverdaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt