94. Kapitel

462 39 7
                                    

Ich öffnete langsam meine Augen und drehte mich in meinem Bett zur Seite. Ich erkannte ihn vor mir liegen. Unglaublich heiß und dennoch irgendwie nicht mein Typ. Wie hieß er doch gleich? Carter? Carl? Connor? Es fiel mir nicht mehr ein. Aber das war nicht weiter schlimm.

Ich stand auf und rüttelte ihn wach. Er sah mich nur verschlafen an und zog ein Kissen über sein Gesicht.

"Wenn ich aus dem Bad raus bin, bist du weg.", warf ich nur ein und verschwand im Badezimmer.

Ich betrachtete mich im Spiegel. Meine zerzausten Haare, meine dunklen Augenringe und meine blasse Haut. 1A Vampir. Ich stieg in die Dusche und wusch die letzte Nacht von mir ab. Ich fühlte mich irgendwie unwohl, eklig und ausgelaugt. Seit einer Woche tat ich jeden Abend nichts anderes mehr. Seit dem Tag an dem Mike mit Ethan Schluss gemacht hat.

Ich hatte Ethan seitdem nicht gesehen und irgendwie war ich ganz froh darüber. Klar, habe ich Ava einige Male ausgequetscht aber sonst... Funkstille.

Als ich mich fertig geduscht hatte, legte ich mir ein Handtuch um und lief aus dem Bad. Connor, Carl oder Carter zog sich gerade die Hose an. Er hatte noch kein Shirt an, weswegen ich seinen durchtrainierten Bauch noch einige Minuten betrachten konnte.

"Wieso bist du noch da?", wollte ich wissen.

"Damit du mich ja nicht vergisst, Dylan.", scherzte er nur. Ich grinste nur.

"Du musst in spätestens einer halben Stunde weg sein, Connor.", warf ich nur ein.

"Mein Name ist Carter...", verbesserte er mich.

"Sag ich doch.", grinste ich. Er verdrehte nur die Augen. Ohne weiter etwas zu sagen, griff er nach seinem Zeug und verschwand aus meinem Zimmer. Ich verzog das Gesicht und biss mir auf die Unterlippe, während ich noch im Zimmer stand und mich, die Hand leicht angehoben, verabschiedete.

Nachdem er weg war lief ich in die Küche und machte mir mein Frühstück. Es war gerade mal sechs Uhr am Morgen. Meine Eltern waren bei Kevin zu Besuch und deswegen über Nacht weg und Abby sollte jede Sekunde zuhause auftauchen.

In dem Moment hörte ich auch schon die Schlüssel in der Haustüre. Abby.

"Dylan?", rief sie als sie durch die Tür kam. Ich lief in den Flur und lehnte mich gegen den Türrahmen. "Hmm?", entgegnete ich nur mit verzogener Miene. Sie sollte echt nicht so rumschreien, das verträgt sich nicht mit meinen pochenden Kopfschmerzen.

"War das dein Flirt von letzter Nacht, der mich gerade nett begrüßt hat, während er aus unserem Haus gelaufen ist?", wollte sie nur wissen.

"Möglicherweise.", erwiderte ich nur. Sie sah mich skeptisch an.

"Wissen Mom und Dad davon?", hakte sie nach.

"Wieso sollte ich Mom und Dad von sowas erzählen? Kündigst du auch jedes Mal an, wenn du Sex mit Thomas hast?", warf ich nur genervt ein.

"Das ist nicht das gleiche, Dylan. Du bringst fremde Menschen in unser Haus. Was ist, wenn sie was klauen oder dich verletzen oder weiß Gott was?!", raunte sie.

"Ich bin nicht blöd, Abby. Ich nehm mir nicht die Typen, die aussehen, als hätten sie gerade eine Bank überfallen, aus der Menge.", erklärte ich ruhig. Sie nickte nur mit gespitzten Lippen.

"Ich mag das nicht.", entgegnete sie nur leise vor sich hin.

"Du scheinst nichts zu mögen was ich tue, seitdem ich wieder da bin...", warf ich nur schnippisch ein. Sie sah mich nur genervt an.

"Das stimmt nicht. Sei kein Arsch.", brummte sie.

"Dann sei du auch keiner.", erwiderte ich nur und wendete mich ab, um zurück in die Küche zu laufen.

Ich nahm was gegen den Kater und machte mir dann mein Frühstück.

Abby kam in die Küche nachdem sie ihr Zeug oben abgelegt hatte.

"Ist es nicht irgendwie... naja... eklig mit Leuten zu schlafen, die du seit 1 Stunde kennst?", wollte sie wissen.

"Bisher nicht, nein.", erklärte ich nur, während ich im Kühlschrank wühlte.

"Du bist trotzdem ekelhaft.", raunte sie nur.

"Wenn du meinst.", warf ich nur schulterzuckend ein. In dem Moment klingelt es an der Tür und ich sah Abby nur auffordernd an. Sie verdrehte die Augen und lief auf die Tür zu.

Wow, mittlerweile verdreht sie die Augen beinahe genauso oft wie ich.

"Dylan! Du hast Besuch!", rief sie wenige Sekunden später aus dem Flur.

Wer besucht mich denn bitte so früh am Morgen? Etwas verwirrt lief ich auf die Tür im Flur zu und erkannte, wie Abby und Ethan sich gerade umarmten und kurz redeten.

"Ethan?", murmelte ich nur fragend. Ich hab ihn seit einer Woche nicht gesehen.

"Hey.", lächelte er vorsichtig.

"Ich lass euch beide mal allein.", warf Abby nur ein und verschwand direkt in der Küche.

Ich nahm Ethan mit hoch in mein Zimmer und als er mir gegenüber auf der Couch saß, räusperte er sich.

"Ich wollte mich nochmal bei dir bedanken...", fing Ethan an. "Es war nicht fair von mir hierher zu kommen, als das mit Mike passiert ist. Ich mein,... der Kuss... ich-"

"Ethan, es ist in Ordnung. Ich hab's dir schon an diesem Abend gesagt und ich sage es dir jetzt nochmal. Alles ist gut.", unterbrach ich ihn.

Und gerade als er etwas sagen wollte, klingelte es unten wieder an der Tür. Ich verdrehte die Augen und murmelte nur: "Abby macht schon auf." Doch wenige Sekunden später rief sie wieder meinen Namen.

Ich entschuldigte mich bei Ethan und lief die Treppen eilig runter. Ethan folgte mir langsam und bleib am Treppenende hinter mir stehen, sodass er sehen konnte wer an der Tür stand.

"Ich glaub, ich hab meinen Geldbeutel bei dir im Zimmer vergessen.", warf Carter ein, der an der Tür lehnte.

Ich sah ihn nur ungläubig an. Ist er gerade wirklich zum unpassendsten Zeitpunkt überhaupt aufgetaucht?!

"Hol ihn dir.", murmelte ich nur leise und trat zur Seite. Er lief an mir vorbei und eilte an Ethan vorbei hoch in mein Zimmer.

"Wer ist das?", fragte Ethan interessiert.

"C-Carter.", stotterte ich überfordert.

Und bevor Ethan was sagen konnte kam Carter die Treppen runter gelaufen.

Und als er an mir vorbeilief und sein aufziehendes Grinsen drauf hatte, schlug er mir beim Rauslaufen plötzlich und vollkommen unerwartet auf den Hintern. Ich stand so starr da wie noch nie zuvor und starrte nur verlegen den Boden an, während Carter noch "Also Bye.", rief und die Tür hinter sich ins Schloss zog.

Ich sah direkt auf zu Ethan und versuchte es irgendwie zu erklären, aber ich bekam kein einziges Wort heraus.

"Ich sollte jetzt besser gehen.", murmelte er leise vor sich hin. Er schien enttäuscht, beinahe verletzt.

"Nein, E...", warf ich nur ein und griff nach seinem Handgelenk.

"Es war dumm von mir hier her zu kommen.", raunte er nur noch, bevor er sich von meinem Griff befreite und aus der Tür eilte.

Growing up in RiverdaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt