60. Kapitel

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Abby POV.

Dylan war ziemlich schnell eingeschlafen. Meine Mom hatte vorgeschlagen die Diskussionen auf den nächsten Morgen zu verlegen.

Thomas saß bei mir im Zimmer und weigerte sich zu gehen, solange es Dylan schlecht ging. Es war süß, aber ich bezweifle so jemals schlafen zu können. Es war bereits ein Uhr nachts und Thomas gähnte auf meiner Couch mit seinem Handy in der Hand.

"Du, ich müsste mal ins Bad. Ich komm gleich wieder.", entgegnete ich und verschwand aus dem Zimmer. Dass Dylan damals das Zimmer mit dem Badezimmer bekommen hatte, nervte mich immer noch gewalttätig. Er verwendet es nicht mal so oft. Ich hätte es viel mehr gebrauchen können.

Ich ging also ins Bad, das Bad das auch meine Eltern verwendeten, und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser fühlte sich gut an auf der kalten Haut und ich schloss entspannt die Augen. Nach wenigen Minuten stand ich auch schon vorm Spiegel und erledigte meine Abendroutine, als plötzlich jemand gegen die Tür klopfte.

"Abbs, Ethan ist hier, was soll ich tun?", rief Thomas von draußen ins Bad. Ich hatte eine Gesichtsmaske drauf und trug nichts weiter, als einen Bademantel, trotzdem öffnete ich überrascht die Tür.

Thomas sah an mir runter und dann in mein Gesicht und grinste nur.

"Was ist so witzig, huh?", fauchte ich.

"Du siehst aus, als hätte dir jemand Dreck ins Gesicht geschmiert.", lachte er.

"Schönheit hat seinen Preis.", entgegnete ich nur schnippisch und nahm ihm sein Handy aus der Hand.

'Ich steh unten vor der Tür. Lass mich rein.', las ich Ethans Nachricht.

"Wieso ist er hier? Meine Eltern dürfen ihn hier nicht sehen, sie sind eh schon angepisst, nach der ganzen Sex Sache.", seufzte ich.

"Welche Sex Sache?, hakte er nach. "Dylan hat mit Ethan geschlafen?", jaulte er hinterher.

"Pshhhhhtt! Das müssen meine Eltern wirklich nicht nochmal hören!", zischte ich.

"Wann war das?", flüsterte er dann vorsichtiger.

"Gestern Nacht.", erklärte ich.

"Uhh, es ist also noch frisch. Wieso genau erzählt mir mein bester Freund das nicht selbst?", hakte er weiter nach.

"Er hat dich heute außerhalb der Schule doch gar nicht gesehen.", warf ich ein.

"Ja, aber ich mein ich hätte es mir auch denken können. Dieser Kuss heute vor der Cafeteria vor der halben Schule... ist ja klar, dass sowas nach dem Sex kommt, oder?", wog er ab.

"Thomas! Was machen wir jetzt mit Ethan? Er wartet.", raunte ich, nachdem ich leicht rot anlief. Solche Gesprächsthemen mit Thomas zu führen, war mir neu.

"Du bleibst hier. So gehst du mir nicht aus dem Haus!", zischte er noch, bevor er die Treppen runter eilte. Ich verdrehte nur die Augen und ließ die Tür hinter ihm ins Schloss fallen.

-

Ethan POV.

Ich lief nur hin und her und starrte die ganze Zeit sein Fenster an.

Die Haustür ging langsam auf und Thomas kam raus gelaufen. Erleichtert lief ich auf ihn zu.

"Ist er wieder da? Geht's ihm gut? Was ist passiert?", fragte ich aufdringlich.

"Er schläft. Er hat sich mit seinen Eltern gestritten. Nach der ganzen Geschichte mit der Verhaftung hatte er eigentlich Hausarrest-"

"Wieso kriegt er Hausarrest für ein Missverständnis der Polizei?", unterbrach ich ihn.

"Was?", hakte Thomas nach.

"Er hat gesagt, es wäre ein Missverständnis."

"War es, ja. Er hat DeSantos ja auch nicht umgebracht. Es war FP."

"Sein Großvater? Was hat der denn damit zu tun?", hinterfragte ich direkt.

"Verarscht du mich, Mann?", warf Thomas nur wieder verwirrt ein. Ich schüttelte den Kopf.

"Du weißt ja, dass Dylan kurzzeitig darüber nachgedacht hat ein Serpent zu sein, oder?", klärte er ab.

"Ja. Und?"

"Er hatte seinen Eltern versprochen, dass er keinen Kontakt mehr zu den Serpents haben wird, trotzdem war er wieder bei ihnen und das kam raus, als die Polizei ihn festgenommen hat. FP hat gestanden, dass er DeSantos umgebracht hat und wurde inhaftiert... Ava weiß nichts davon, also bitte behalte es für dich.", erklärte er.

Für einen kurzen Moment hielt ich inne.
Er hatte es auch mir versprochen... Ich hatte ihm gesagt, ich will nicht mit einem Serpent zusammen sein. Und er hat mir versprochen, dass er kein Serpent sein wollte und trotzdem behielt er den Kontakt zu ihnen?

Ich wusste nicht was ich sagen sollte.

"Er hatte weiterhin Kontakt zu ihnen?", klärte ich nochmal ab.

Thomas seufzte nur und nickte dabei. "Ich will nicht, dass ihr meinetwegen Ärger habt, Mann. Ich mein es läuft doch gut zwischen euch.", erwiderte er etwas reuevoll.

"Kann ich zu ihm?", fragte ich direkt, statt auf seine Aussage einzugehen.

"Ich... denke schon, nur er-"

"Schläft. Ja.", unterbrach ich ihn. Er sagte nichts mehr, sondern ging zur Seite, sodass ich ins Haus konnte. Ich lief leise hoch und öffnete vorsichtig seine Zimmertür. Er hatte das Nachtlicht an gelassen, sodass ich alles erkennen konnte.

Er sah erschöpft aus, als ob er diesen Schlaf gebraucht hätte. Sollte ich ihn trotzdem wecken? Ich schüttelte den Kopf als Reaktion auf meine eigene Frage. Ich konnte ihn nicht wecken.

Es muss ihm miserabel gehen. Ich seufzte leise. Ich könnte auch einfach am nächsten Morgen mit ihm reden.

Vielleicht sollte ich diese Nacht noch bei ihm bleiben, genießen, dass noch nichts zusammenbricht. Ich konnte nicht fassen, dass er mich angelogen hatte. Enttäuscht fuhr ich mir durch die Haare und setzte mich auf die Couch hinter mich.

Ich konnte seinen regelmäßigen Atem hören, der mich schläfrig machte, sodass nur wenig später meine Augen langsam zufielen und ich in einen unbekannten Traum versank.

Growing up in RiverdaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt