13. Kapitel

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(Bild: Ethan Baker)

"Also wohin genau soll ich jetzt fahren?", fragte ich Ethan, der leicht erschöpft aussah.

"Wie wärs, wenn wir einfach schlafen gehen.", gähnte er.

"Da ist aber jemand müde.", lachte ich.

"Tut mir leid.", keuchte er und setzte sich direkt auf.

"Alles okay... Ich fahr jetzt einfach zu mir und wir schauen uns nen Film an. Meine Familie sollte mittlerweile eh im Krankenhaus sein.", schlug ich vor.

"Was ist, wenn ich während dem Film einschlafe?", lachte er.

"Dann schläfst du halt ein. Ist ja nicht so dramatisch.", entgegnete ich nur.

Er lächelte wieder nur dankend.

Dieses Lächeln bringt mich um.

"Nächster Halt. Dylan's Haus.", jaulte er spielerisch.

Ich sah nur kurz zu ihm und wich seinem Blick aus, als er mir direkt in die Augen schaute.

"Erzähl mir was über deine Familie, Ethan.", hakte ich nach, während ich auf die Straße konzentriert war.

"Hab einen jüngeren Bruder, aber wir sind quasi auf uns allein gestellt.", fasste er ziemlich knapp zusammen.

"Wie meinst du das?", fragte ich leicht verwundert.

"Meine Mom ist abgehauen, als mein Bruder auf die Welt gekommen ist und mein Dad bringt so ziemlich nur das Geld ins Haus. Für den Rest bin ich verantwortlich.", erklärte er. Mir fiel direkt auf, dass er es nicht mochte über das Thema zu sprechen.

Vielleicht ist er deswegen so übermüdet.

"Muss hart sein.", murmelte ich vor mich hin.

"Ist es.", stimmt er nur zu.

Die restliche Autofahrt verlief eher ruhig. Ab und zu hörte ich ihn mitsummen wenn mal ein Lied im Radio lief, das er kannte.

Kurz darauf waren wir auch schon da. Ich hielt an und sagte erstmal nichts. Ich schaute nur aus dem heruntergelassenen Fenster. Die Nachbarschaft war komplett ruhig, als ob alle nach einer Apokalypse gestorben wären.

Eine richtige Geisterstadt.

"Hier wohnst du?", fragte Ethan interessiert und sah sich aus dem Auto aus um.

"Dieses Haus da.", zeigte ich mit meinem Finger und einem zusammengekniffenen Auge.

"Hübsche Gegend.", murmelte er nur vor sich hin und stieg aus dem Wagen.

Er lief um das Auto und stellte sich an mein heruntergelassenes Fenster.

"Willst du da nicht mehr raus kommen?", fragte er spielerisch lachend.

Ich räusperte mich kurz und wandte den Blick von ihm ab.

Dann stieg ich vorsichtig aus und wir schlenderten nebeneinander zu meinem Haus.

"Welchen Film wollen wir uns ansehen?", fragte er auf dem Weg rein.

"Wie wärs mit nem Horrorfilm.", grinste ich.

Er schaute nur verunsichert, was mich zum Lachen brachte.

"Ich nehm mal stark an du schaust keine Horrorfilme in deiner Freizeit.", warf ich sarkastisch mit ein.

"So offensichtlich?", fragte er stirnrunzelnd.

"Naja, du siehst aus, als hättest du gerade einen Geist gesehen.", lachte ich.

Growing up in RiverdaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt