92. Kapitel

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(Bild: Dylan Jones)

Nach einem langen Jahr wieder hier zu sein, fühlte sich komisch an. Ich hatte ihn schon lange bevor ich ins Gefängnis kam nicht mehr gesehen.

Ich stand vor FP's Trailer in der Southside und starrte nur in die Luft.

Ich lief auf die Tür zu und blieb kurz vorher stehen. Was werde ich sagen? Ich seufzte.

Und trotzdem klopfte ich einfach an, ohne mich auf diese Situation vorzubereiten.

FP öffnete mit einem Schwung die Tür und starrte mit ungläubig an.

"Verzieh dich.", raunte er leise.

Ich sah ihn nur überrascht und etwas überfordert an. Diese Reaktion hatte ich nicht erwartet. Ich spürte wie Wut in mir aufstieg.

"Du sollst dich verziehen!", wiederholte er diesmal aggressiver. Ich zuckte zusammen.

"Ist das dein verdammter Ernst, FP?!", fuhr ich ihn an.

"Ich rede nicht mit Verrätern.", brummte er nur.

"Verräter? Ich bin der Verräter?! Deine verdammten Leute haben mich grundlos ein Jahr im Knast verrotten lassen!", erwiderte ich wütend.

"Grundlos, ja? Du bist derjenige, der beschlossen hat sich den Angels anzuschließen, nach allem was die Serpents für dich getan haben!", entgegnete er nur. Ich hielt inne.

"Glaubst du ernsthaft, dass das stimmt?! Das waren die verdammten Angels, die sauer waren, dass mein Dad euer Anführer war! Nichts von dem stimmt.", warf ich nur ein. Voller Wut schlug ich mit meiner Faust gegen den Trailer. Er sah mich überrascht an, aber ihn schien es nicht weiter zu stören.

Er sagte nichts. Er schaute mich nur an.

"Du hast deine Aggressionen nicht unter Kontrolle.", stellte er dann nur fest.

"Darum geht's hier nicht.", entgegnete ich schnell.

"Ich wusste nicht, dass es nicht stimmt, Dylan.", erklärte er sich selbst. Ich schüttelte nur den Kopf.

"Ist das dein Ernst? Du warst dir nicht sicher und statt mich zu fragen, entscheidest du einfach mich ein Jahr komplett von meinem Leben fernzuhalten, mir mein Leben zur Hölle zu machen?!", ich spürte wie ich langsam aber sicher die Kontrolle über meine Worte verlor.

"Für mich, als Anführer, steht an erster Stelle mein Versprechen an die Serpents.", rechtfertige er sich.

"Dein Versprechen?! Und was ist mit deinem Versprechen an mich? Du hast mir versprochen, dass du mich da raus halten wirst, dass niemand jemals davon erfahren wird und du das regelst! Was ist mit deiner verdammten Familie?! Und meinem Leben?", schrie ich ihn beinahe an.

Er zog mich am Arm mit nach draußen und schob mich ziemlich aggressiv hinter seinen Trailer.

"Was soll das werden?!", fauchte ich.

Und als er stehen blieb, erkannte ich ein Lagerfeuer mit Bänken drum herum und einigen Sofas, die ziemlich verdreckt aussahen.

"Die Serpents sind meine Familie.", entgegnete er nur und zeigte auf den kleinen Bereich hinter dem Trailer.

"Ich weiß, FP. Und genau deswegen wars das für mich...", erwiderte ich nur, während ich einen Schritt von ihm wich.

Er schaute mich nur fragend an.

"Ich hab ein ganzes Jahr hinter Gittern gesessen, mein Leben zerstört und Menschen, die ich liebe enttäuscht. Ich bin es leid andauernd alles um mich herum zu zerstören.", erklärte ich und versuchte mich dabei selbst zu beruhigen. Es ist okay. Du darfst wütend sein. Nur zeig ihm das nicht.

Growing up in RiverdaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt