(Bild: Abby Jones)
Übermüdet ließ ich mich in mein Bett fallen und schlief noch einige Stunden, bevor mich mein nerventötender Wecker aus dem Schlaf riss. Schläfrig lief ich ins Badezimmer und sprang unter die Dusche.
Ich konnte an nichts anderes denken, als an die letzte Nacht.
Der Unfall war kein Unfall.
Es hätte anders laufen können. Mein Dad hätte auf der Stelle sterben können. Allein dieser Gedanke machte mich so wütend.
Etwa zehn Minuten später lief ich gähnend nach unten, um mir Frühstück zu machen.
"Abby? Mom?", rief ich, um zu sehen, ob die beiden in der Küche sind.
Ich bekam keine Antwort, also beschloss ich nur für mich selbst was zu Essen zu machen.
Ich schloss mein Handy an die Anlage im Wohnzimmer an und ließ Musik spielen.
Als das Essen endlich fertig war, hörte ich mein Handy über die Anlage piepsen.
Ich näherte mich, um nachzusehen, ob es vielleicht eine Nachricht von FP war. Doch als ich das Handy in die Hand nahm, war ich nicht besorgt oder wütend. Alles schien sich in Luft aufzulösen. Ich lächelte nur mein Handy an.
Die Nachricht war von Ethan.
'Wann sehe ich dich wieder, Hübscher?'
Das Grinsen hatte sich an mein Gesicht gekettet.
'Wann immer du willst', antwortete ich nur spielerisch.
Ich legte mein Handy weg und holte mein Frühstück auf die Couch. Kurz darauf vibrierte mein Handy wieder.
'Hast du heut Abend schon was vor?', fragte er.
Der Gedanke daran ihn wieder zu sehen, verursachte wieder eine angenehme Gänsehaut.
'Jetzt schon.', antwortete ich nur.
Das zweite Date?
Etwas aufgeregt legte ich den leeren Teller weg und lief hoch in mein Zimmer.
Konzentriert auf mein Handy, merkte ich gar nicht, dass mir jemand entgegen kam. Abby schien genauso unkonzentriert wie ich, also stießen wir gegeneinander.
Für mich war das wohl weniger schmerzhaft, weil sie klein genug war, dass sie nicht gegen meinen Kopf lief, sondern eher gegen meinen Hals.
Ich lachte auf und sie trat einen Schritt zurück.
"Kannst du bitte mal auf deinen Weg achten?", raunte sie gestresst.
"Das selbe könnte ich auch sagen.". lachte ich nur.
"Ich hab mit Bryce geschrieben. Was ist deine Ausrede?", fuchtelte sie mit ihrem Handy vor mir rum.
Ich hielt ihr mein Handy hin und sie erkannt direkt, mit wem ich geschrieben hab. Ihre Augen weiteten sich und sie strahlte förmlich.
"Er hat dich Hübscher genannt!", las sie begeistert vom Handy ab.
Ich nickte nur mit einem Grinsen im Gesicht.
"Du hast dir einen Lügner geangelt.", prustete sie los.
Mein Grinsen verschwand so schnell, wie es gekommen war und ich verdrehte genervt die Augen, während Abby nicht mehr aufhören konnte zu lachen.
"Okay, okay. ich hör ja schon auf, Spießer.", brummte sie, als sie meine Reaktion sah.
"Ich will noch mit Ava weg, bevor ich mich heut Abend mit ihm treffe. Muss mich fertig machen.", klärte ich sie auf und lief an ihr vorbei.
"Dylan?", murmelte sie noch meinen Namen.
"Hmm?"
"Wie fühlt es sich an, wenn du mit ihm zusammen bist?", wollte sie wissen. Und ich merkte sofort, dass diese Frage über ihr Beziehung zu Bryce war. Also versuchte ich so ehrlich wie möglich zu antworten.
"Wenn er mich anschaut, schwör ich dir, kann ich nicht mehr atmen."
Sie lächelte nur dankbar und lief dann nach unten. Ich sah ihr noch kurz hinterher, bevor ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen ließ.
-
"Er war verletzt?", fragte ich überrascht darüber, wie wenig Mitleid ich empfand.
"Ja. Es war echt schlimm. Überall Blut und blaue Flecken. Er war so schwach, dass er kaum laufen konnte.", erzählte Ava, noch immer überfordert vom Vortag.
"Ich nehm an die Nachhilfe fand dementsprechend nicht statt...", brummte ich.
"Scheiß doch mal auf die Nachhilfe. Ich denke Colton hat ernsthafte Probleme, Dyl.", beschwerte sie sich besorgt.
"Ja, die hat er.", entgegnete ich nur, während ich die Augen verdrehte.
"Sein Dad hat ihm das angetan.", erwiderte sie und ignorierte dabei meine Reaktion.
"Wie kommst du drauf?", fragte ich diesmal etwas interessierter.
"Er hat gesagt, er hätte ne Auseinandersetzung mit seinem Dad gehabt.", dachte sie laut nach.
"Und der meinte ihn brutal zusammenschlagen zu können, oder wie?", beendete ich den Gedankengang.
"Du solltest dich da nicht einmischen, Ava. Das ist n Fall fürs Jugendamt.", ergänzte ich überzeugt.
"Vielleicht hast du ja Recht.", gab sie nach.
"Ziemlich sicher sogar.", prahlte ich.
"Hast du heut Abend Lust ins Kino zu gehen?", fragte sie nachdem sie ihren Milchshake ausgetrunken hatte.
"Hab schon was vor.", erwiderte ich mit vollem Mund. Die Fritten fielen beinahe raus.
"Und was?", fragte sie interessiert, während sie sich leicht nach vorne beugte.
"Date.", antwortete ich unbedacht. Kurz darauf weiteten sich ihre Augen genauso schnell wie meine.
Sie weiß nichts von Ethan...
"Du hast ein Date?", fragte sie ungläubig und irgendwie auch enttäuscht.
Wieso ist sie denn jetzt enttäuscht?
"Mit dem Krankenhausbett meines Vaters.", rettete ich mich noch.
"Man macht keine Witze über sowas, Dylan.", schimpfte sie.
Das ist ja ursprünglich auch nicht der Plan gewesen...
Etwas erleichtert biss ich dann in meinen Burger und spülte ihn mit meinem Milchshake runter.
"Gesund unterwegs heute.", kommentierte Ava mein Mittagsessen.
"Ein Mann braucht sein Essen. Nicht jeder kann sich von Salat ernähren, Andrews", brummte ich.
"Ich frag mich manchmal echt wieso du nicht durch die Welt rollst, wenn du so viel frisst.", lachte sie.
"Weil ich heiß bleiben muss.", grinste ich.
Scherzhaft zog ich mein Shirt leicht hoch und sah an mir runter.
"Alles noch am rechten Platz.", lachte ich wieder.
"Heb dir deinen Waschbrettbauch für das Krankenhausbett heut Abend auf.", erwiderte sie spielerisch.
"Oh, das werde ich."
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Growing up in Riverdale
FanfictionZweiter Teil von "Riverdale" - Dieses Buch erzählt die Geschichte von Dylan Jones, der versucht nach einem tragischen Unfall wieder in sein ursprüngliches Leben zurückzukehren. Hin- und Hergerissen von dem Gangleben, das seine Eltern führten und de...