Kapitel 11

8.4K 272 4
                                    

Diesmal wachte ich um 11 Uhr auf. Ich zog mir schnell etwas anderes an und ging dann runter. Der Tisch war gedeckt, doch keiner war zu sehen, doch ich erblickte ein Zettel: 

Liebe Melodie, Lieber Jack

Wir sind schon auf der Arbeit. Macht euch einen schönen Tag.

Gruß Mom und Dad

Ok jetzt weiß ich, wo alle hin sind. Amanda und Sebastian  sind arbeiten und wie ich Jack kenne, pennt dieser noch. Also aß ich alleine mein Frühstück und guckte dabei You Tube. Gerade als ich mein dreckiges Geschirr wegräumte, klingelte das Telefon. Selbstverständlich ging ich direkt ran, damit Jack nicht aufwachte.

Bin ich nicht eine tolle Schwester?

,,Melodie Black" Es war ungewohnt diesen Nachnamen zu sagen, doch es war definitiv besser als der alte...

,,Hallo, Melodie", ich erkannte Mrs Müllers Stimme sofort. ,,Mrs Müller. Was kann ich für sie tuen? Meine Eltern sind gerade nicht da." ,,Mit Mrs Black und Mr Black wollte ich gar nicht reden, sondern mit dir" Ich fragte überrascht und verwundert:
,,Wieso?" ,,Deine Eltern wollten deine Mappe nicht lesen, was auch völlig in Ordnung ist, doch trotzdem solltest du mit jemanden reden." ,,Ich kriege das schon alleine hin und wenn nicht habe ich ja meine neue Familie." ,,Melodie, wir wissen beide, dass du Zeit brauchst um ihnen zu vertrauen und in dieser Zeit brauchst du jemanden." ,,Na gut. Ich werde es mir ein mal anhören." ,,Schön, ich habe dich schon angemeldet. Der Termin ist um 13 Uhr." Mrs Müller gab mir noch die Adresse durch, dann verabschiedeten wir uns. 

Da ich nicht so viel Zeit hatte, machte ich mich schnell fertig. Im Esszimmer legte ich ein Zettel neben den meiner Eltern:

Ich bin kurz weg. Mach dir keine Sorgen. Mel

Dann ging ich aus dem Haus und lief zum Park. Als ich mich gerade fertig gemacht habe, suchte ich einen Weg zu der Adresse. Die nächste Bushaltestelle für mich war am Park, dann müsste ich zwei Stationen fahren. Ich bin ziemlich zu versichtlich, dass ich das schaffe. Ich zog die Kapuze meines schwarzen Hoodies über und vergrub meine Hände in meiner Lederjacke.

Ich hatte Glück an der Bushaltestelle musste ich nur 2 Minuten warten bis der Bus kam. ,,Melodie Black. Habe ein Termin", sagte ich zur älteren Frau an der Rezeption. ,,Ja, bitte nehmen Sie im Wartezimmer platz. Sie sind gleich dran." Ich nickte und ging ins Wartezimmer. Ich musste ca. 10 Minuten warten, als ich aufgerufen worden war. Ich folgte der Dame von der Rezeption in ein Zimmer. An einem Tisch saß eine Frau. Ungefähr 30 Jahre alt.

Als sie mich erblickte, lächelte sie mich an und gab mir ihre Hand:,, Hallo, Melodie.Ich bin Jo." Ich nickte nur. Ich hatte keinen Bock irgentetwas von mir zu erzählen. ,,Setzt dich doch bitte. Ich habe von Mrs Müller die Mappe bekommen." Ich unterbach sie:,, Ja und sie wollen mir helfen. Bla bla bla. Könnte dann jemand auch mal auf mich hören! Ich möchte es alleine schafen. Ich habe eine zweite Chance bekommen. Die möchte ich nutzen und nicht auf vergangenes reduziert werden." ,,Ok. Wie sieht es denn mit den Narben aus?" ,,Wie bitte?" ,,Die Narben an deinen Armen. Ich kenne das, wenn Leute mir etwas verschweigen. Keine Angst, ich habe Schweigepflicht. Ich  darf das keinem sagen weder deiner Familie noch Mrs Müller. Also darf ich sie sehen, bitte?"

Langsam zog ich die Ärmel meines Hoodies hoch. Wie immer hatte ich an beiden Arme Verbände um. Diese wickelte ich vorsichtig ab. ,,Ich kümmere mich um die Narben." ,,Das ist gut, nicht jeder kümmert sich darum." Jo guckte meine Arme an. Ihr Blick bleibt bei meinen großen Schnitt hängen. ,,Ich bin ausgerutscht." Trotz all den Versorgungen hatte sich der Schnitt entzündet.

Ich habe es versucht das Brennen im Alltag aus zu schalten, was auch gut ging, doch jetzt gerade kam alles doppelt zurück und es brannte höllisch. Ich beobachte, wie Jo mir eine Creme über die Arme schmierte und sie wieder verbannt.

,, Die Salbe wird dir helfen. Nimm sie jeden Abend, doch der große Schnitt wird dauern bis er wider verheilt ist und wird wahrscheinlich noch weh tun." Dankend nahm ich die Salbe an mich. Ohne Protest machten wir einen neuen Termin aus, in welchen sie nach schauen wollte, ob alles verheilt ist.

Als ich draußen war, atmete ich tief ein und aus. Ich hasse Arzttermine! Schnell fuhr ich mit dem Bus nach Hause...

-----
Da das letzte Kapitel so kurz war, gibt es als Entschädigung dieses noch dazu:)

die Vergangenheit macht dich so, wie du bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt