Kapitel 52

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Nervös trat ich von einen Bein aufs andere. Heute wurde ich entlassen. Ich musste mich jedoch immer noch schonen, denn fit war ich immer noch nicht. Doch das war nicht der Grund ,warum ich nervös war. Heute würde ich zur Polizei fahren und meinen Vater sehen. Hoffentlich zum letzten Mal.

Dean nahm meine Tasche mit meiner Kleidung und lächelte mich auf munternd an. ,,Du musst das nicht tuen." ,,Ich möchte aber. Ich sollte mit ihm reden." Er nickte. Ich nahm seine Hand und ging aus dem Raum, in dem ich zwei Wochen lebte.

Ich knief meine Augen zu, als ich an das Tageslicht kam. Richtig laufen konnte ich immer noch nicht. Bei jeder Bewegung zog sich mein Bauch zusammen, doch ich kam klar. Länger wollte ich im Krankenhaus nicht bleiben, nicht weil ich es hasste, sondern weil mir langsam langweilig wurde.

Dean öffnete mir die Tür. Ich bedankte mich bei ihn. Abends wollten alle unsere Freunde zu mir kommen um meine Entlassung zu zelebrieren.

Sophie hat es wirklich geschafft, dass Sam und Dillan zusammen kamen. Dillan nahmen wir dann begeistert bei uns auf und Sams Angst, wir würden ihn, da er schwul ist, nicht akzeptieren, war grundlos. Dadurch, dass Ben nun wusste, dass er gar nicht auf Sophie stand, entschuldigte er sich reuevoll bei ihm. Hannah und Sith ließen es langsam angehen auch wenn sie beide wissen, wie es um ihnen stand und Jana und Jack mussten wir versprechen, mal auf ein Doppeltdate zu gehen.

Der Wagen rollte auf den Parkplatz der Polizei-Station aus.

♤♡◇♧

Tief atmete ich aus. Dean drückte sanft meine Hand und ich lächelte ihn leicht an. Er hat mir die letzten Wochen gut geholfen. Er hat mich unterstütz und dafür bin ich sehr dankbar, jedoch wollte ich diesen Schritt alleine machen. Ich wollte mich alleine meinen Vater stellen.

Ich drückte die Tür auf und da war er. Er saß auf einen ungemütlichen Stuhl und schaute auf seine Hände, die in Handschellen gebunden waren. Ich blickte zu den Polizisten, der neben ihm stand. ,,Kann ich mit ihm alleine sprechen?" Zunächst zögert er, doch dann folgte er meine Bitte und schloss die Tür hinter sich. Ich war mit ihm alleine.

Das erste Mal schaute er nach oben und blickte zu mir. Purer Hass erblickte mich, kurz musste ich schlucken und dann war ich mir nicht mehr so sicher, ob es richtig war mit ihm alleine zu sein.

,,Wie kannst du dein eigenen Vater verraten?" ,,Wann habe ich dich verraten?" ,,Du bist schuld." ,,Woran?" ,,Dass ich in Schellen hier sitze." ,,Nein. Daran bist du nur alleine Schuld. Ich habe die Vergangenheit hinter mir gelassen und das solltest du auch machen. Lass deine Gedanken los und beginne ein neues Leben. Was willst du sonst tun? Mich weiter terrorisieren? Was für ein armseliges Leben! Ja, Henry ist Tod und deine Frau hat dich verlassen, finde dich damit ab. Genauso wie du dich damit abfinden musst, dass ich nun auch gehe. Ich verzeih dir, doch wenn ich dich nochmal sehe, sei dir sicher, dann bin ich nicht mehr gnädig. Ciao, ich hoffe, du hast noch ein schönes Leben alter Mann."

Und mit diesen Worten ging ich und schloss die Tür zu meiner Vergangenheit. ,,Komm. Wir haben noch ein bisschen Zeit bis die anderen zu dir kommen." Ich schaute in diesen wunderschönen braunen Augen. Ich nickte.

♤♡◇♧

Wir kletterten auf den Fels. Der Wind war ziemlich stürmisch. Ich dreht mich zu Dean um. Seine schwarzen Haare standen wild umher. ,,Als wir das letztes Mal hier waren, haben wir uns das erste Mal geküsst." Ich lachte. ,,Ich war total überfordert.", gestand ich. Dean zuckte mit den Schultern. ,,Du etwa nicht?" ,,Nein. Mir war ziemlich klar, was ich gefühlt habe." Er nahm mich in die Arme. ,,Und zwar.", ich grinste. ,,Dass ich dich liebe.", nuschelte er in meine Haare und er küsste mich auf die Stirn.

Mir war klar, dass man die Vergangenheit nicht verdrängen kann, da sie immer wieder kommt und mir wurde bewusst, als ich da stand mit Dean, der mein Herz gestohlen hat, dass man sich damit befassen musste und nicht davor wegrennen kann, denn die Vergangenheit macht dich so, wie du bist.

Ende

die Vergangenheit macht dich so, wie du bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt