Kapitel 22

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Wie in Zeitlupe kam die Glasflasche auf mich zu geflogen. Ich schloss meine Augen und hob schützend meine Arme vor mein Gesicht. Die Flasche zerbrach. Ich spürte,wie einzelne Splitter, die nicht von meinen Armen abgefangen wurden, mein Gesicht streiften. Vor Schmerz schrie ich auf.

Ich wachte schweißgebadet auf. Ich hatte öfters diese Albträume. Ich rieb verschlafen meine Augen und schaute dann auf die Uhr. Es ist erst 5! Doch ich wusste, dass ich nicht mehr schlafen konnte. Also stand ich auf und ging ins Bad um zu Duschen. Ich weiß nicht, wie lange ich geduscht habe, doch es war definitiv lange. Ich stand unter der Dusche und genoss, wie das warne Wasser mir den Rücken herunter floss. Nachdem ich geduscht habe, trocknete ich mich ab. Dabei betrachtete ich meine Arme mit den ganzen Narben. Ich zweifelte an mir selbst.

Bin ich nur eine Last für Jeden?

Doch mir schossen die Bilder von gestern durch den Kopf. Im Restaurant haben wir viel mit einander gelacht. Es war echt schön.
Ich ging ins Ankleidezimmer und suchte mir etwas zum Anziehen heraus. Ich entschied mich für einen schwarzen Hoodie und eine graue Skynni-jeans. Hunger hatte ich keinen. Weshalb ich mich zurück ins Bett legte und mur ein Buch schnappte. Als mein Handywecker klingelte, schloss ich das Buch und legte es weg. Ich nahm meinen Rucksack und ging nach unten. Diesmal musste ich auf Jack warten, der müde die Treppe runter kam.

Im Auto sagte keiner etwas. Wir beide waren in unseren Gedanken. Wie jedes Mal waren unsere Freunde schon dort und standen oder saßen an unseren Platz an der Mauer. Ich begrüßte jeden einzelnen. Jack zog Dean abseits von der Gruppe und erzählte ihm irgendetwas, da ich ein bisschen neugierig war, ging ich zu ihnen. ,,Es wäre besser, wenn wir heute nicht feiern gehen.", meinte mein Bruder zu seinen Kumpel. ,,Wieso?",mischte ich mich ein. ,,Ich..ähm. Möchtest du?" ,,Klar. Warum denn nicht?" ,,Also gehen wir doch?", fragte Dean. ,,Jo.", meinte Jack nur noch.
In diesem Moment klingelte es.

In dem ersten beiden Stunden hatte ich Englisch mit Jack. ,,Warum wolltest du nicht feiern gehen?", fragte ich ihn nach längerem Zögern. ,,Ich wusste nicht ob du wolltest." Ich nahm die Aussage hin  ohne weiter nach zu fragen.
Am restlichen Schultag passierte nichts mehr. Ich vermied Justin oder Amber zu treffen, damit ich mich nicht unnötig aufrege.

Zuhause kochte ich wieder mit Jack, doch es war anders.
Er war so ruhig.
Ich nahm ein Apfel, warf ihn hoch, fängt ihn und biss rein.
,,Sag, Bruderherz. Was betrübt dich?"
Er schaute mich an und lächelte leicht. Dann seufzte er:,,Ich habe heute morgen mit bekommen, wie du im Traum geschrien hast." Ich verschluckte mich. ,,War nur ein Albtraum.", krächste ich. ,,Okay. Na dann Sophie, Hannah und die Zwillinge kommen gleich." Mit diesen Worten verabschiedet er sich nach oben in sein Zimmer. Auch ich ging nach oben, machte Musik an und setzte mich an die Hausaufgaben.
Als ich sie fertig hatte, ging ich Duschen. Ich zog mir ein Bademantel an und ließ meine Haare einfach tropfen. Es klingelte.

Schnell ging ich nach unten, um meinen vier Freunden auf zu machen. ,,Herein spaziert." Ich wendete mich zu den Zwillingen. ,,Geht einfach in Jacke Zimmer. Er wartet ,glaub ich, schon auf euch." Hannah und Sophie folgten mir in mein Zimmer. ,,Also. Wisst ihr schon, was ihr anzieht?", fragte eine völlig überforderte Hannah. Ich grinste:,,Nein. Was habt ihr denn dabei?" Beide schüttet ihre Tüten mit ihrer Kleidung auf mein Bett aus. ,,Na dann.",sagte Sophie und hielt ein rotes Oberteil hoch, welches sie nachdem betrachten einfach nach hinten schmiss.

Nach ..paar" Minuten fanden wir für Hannah einen blauen Jumpsuit, der ihre blauen Augen perfekt betont. Er war zwar kurz, aber nicht zu kurz um zu denken sie wäre eine Schlampe oder so. Er war eher süß, was gut zu ihrem Charakter passt.
Für Sophie fanden wir ein weinrote Kleid, welches vorne ein sehr guten Ausschnitt hatte. ,,Hoffentlich lassen mich meine Brüder damit durch", sagte sie, als sie sich im Spiegel betrachte. Die Zwillinge waren ihre großen Brüder, was man vom Aussehen eher nicht vermutet.
Als die zwei ihre Outfits zusammen hatten, ging ich in mein Ankleidezimmer.

Ich hatte definitiv keine Lust auf ein Kleid. Also suchte ich mir etwas Bauchfreies und eine kurze Hose.
Auf der Party werden hoffentlich keiner meine Narben sehen, doch sicherheitshalber deckte ich sie ab.
Ich entschied mich für ein violettes Bauchfreies Oberteil und eine blaue  Short.  Als ich zu den anderen in mein Zimmer kam, frisierten sie sich. Ich entschied mich meine Haare einfach offen zu lassen. Also setze ich mich schon an mein Male up. Ich wollte es simpel halten, weshalb ich nur Concealer, Wimpertusche und eine nudefarbigen Lipstick auftragte. Ich wartete darauf, dass die anderen zwei auch ihr Make up fertig hatten. Dann machten wir die Tür auf, gleichzeitig ging auch die andere Tür von Jack auf. Man sah, dass die Zwillinge das Outfit von Sophie nicht so toll fanden  doch sie sagten nichts dazu. ,,Siehst toll aus, Schwesterherz.", flüstert mir Jack ins Ohr. ,,Danke.", flüsterte ich zurück. Dann führen wir zur Party.

die Vergangenheit macht dich so, wie du bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt